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Sonntag, 21. Dezember 2025

DAUER-REGEN...

 DAUER-REGEN...

Die Zeit verdichtet sich - 

Reizüberflutung, Informations-Eskalationen.

Die Ereignisse purzeln übereinander, stapeln sich. 

Man kommt kaum mehr nach, 

alles aufzunehmen oder zu sortieren.

Es fühlt sich an, 

wie wenn die Informationen wie ein Platzregen 

auf einen darnieder prasseln. 

Es fühlt sich an, wie wenn man sich in Sicherheit bringen müsste, 

irgendwo unter einen Torbogen stellen, 

um den Regen abzuwarten. 

Ein kleiner Regenschirm nützt da nichts mehr.

Und so habe ich die letzen Tage begonnen, 

die Schritte zu verlangsamen. 

Ich habe gerade in aller Ruhe meine Stiftekiste angespitzt 

während uralt-Weihnachtskinderlieder im Hintergrund laufen. 

Ich habe die viele Jahre nicht mehr aufgestellte Krippe

 unter dem Christbaum deponiert, 

mit eigens aus dem abenddunstigen Wald geholtem Moos dekoriert.

 Stapel von alten Seminarmaterialen sortiere ich aus, 

irgendwie habe ich das Gefühl, 

dass ich gerade Vieles nicht mehr brauche, 

vielleicht weil alles anders wird nächstes Jahr. 

Wer weiß? Der AB ist bis zum Anschlag voll, 

Terminanfragen der Menschen die gerade torklen oder einsam sind, 

der Mail-Kasten quillt über - aber egal. 

Es ist Ende des Jahres - 

ich gönne mir den langsam gewordenen Schritt, die Stille,

 die mich den eigenen Puls hören lässt. 

Dann kommen viele Gedanken, 

die ich auf Dutzenden von Blättern aufnotiere,

 die in meiner Wohnung überall herum liegen. 

Eigene Gedanken, geronnen auf Papier. 

Keine Fremdinformationen, Gedankensplitter tausender Hirne, 

die in dieser Zeit unaufhörliche Morsezeichen in die Nacht senden, 

weil sie ihr Dauer-Artikulieren davon abhält, 

in sich selbst Dinge zu finden, zu hören, zu fühlen, 

die sie nicht wahrnehmen wollen.

Stille Zeit - angesichts der außergewöhnlichen Zeiten, 

für viele stiller als sonst, manchmal auch einsam, 

manchmal bedrohlich, beängstigend. 

Deswegen ertragen viele Menschen sie gerade nicht, flüchten. 

Und so stellen sie sich nicht in irgendwelche Torbögen,

 ruhig, abwartend, sondern mitten in den Regen. 

Das Prasseln der Tropfen klopft auf ihren kleinen Schirm. 

Es macht Töne. Es lenkt ab, von der Stille und der Zeit. 

Der Verstand ertränkt sich im Prasseln, 

in Tönen und Informationen 

https://t.me/lohreytraining 

Euer ERFRIBENDER



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