Sonntag, 20. Dezember 2020

WIE DUMM IST DIE MASSE?

 WIE DUMM IST DIE MASSE?



Wie dumm ist die Masse?

Im Jahr 1906 wollte der Universalgelehrte Sir Francis Galton mit dem berühmten Ochsen-Experiment auf einem englischen Jahrmarkt die tatsächliche Dummheit der Masse beweisen.
Er liess einige wenige Fach-Experten das Gewicht eines stattlichen Ochsen schätzen und stellte dieses Ergebnis dem der Einschätzungen hunderter Marktbesucher gegenüber. Das Fußvolk hatte natürlich extrem abweichende Werte, die mitunter weit vom realen Gewicht des Ochsen entfernt waren, während die Schätzungen der Experten einen guten Näherungswert erzielten.

Damit war für Galton zunächst bewiesen: die ungebildete Masse wird niemals in der Lage sein einen gleichwertigen Wissensschatz zu erlangen, wie Experten die eine wissenschaftliche Expertise vorweisen können.
Doch das war nur die halbe Wahrheit.
Er staunte nicht schlecht, als er anschließend in seinem Arbeitszimmer den Mittelwert der jeweiligen Personengruppen errechnete. Der Wert des Fußvolks wich nur sagenhafte 0,8% vom tatsächlichen Gewicht des Ochsen ab und war damit um ein Vielfaches exakter als das der sogenannten Experten. Heute weiß man, es handelt sich dabei um das Gesetz der großen Zahlen und man spricht von Schwarmintelligenz.
Was können wir aus diesem Experiment lernen?
Was wir zur Zeit erleben, ist das Wirken genau dieser Schwarmintelligenz. Immer mehr Menschen spüren, fühlen, wissen, schätzen und ahnen, das hier etwas nicht stimmt. Immer mehr Menschen hinterfragen, äußern ihre Meinung und verschaffen sich Gehör. Immer mehr Menschen lehnen sich auf, gehen auf die Straßen und sind nicht bereit das Spiel mit gezinkten Karten weiter mit zu spielen.
Wer jetzt meint, dieses Experiment beweise lediglich, dass der Schwarm bei simplen Zusammenhängen, wie dem groben Schätzen eines Gewichtes, gut abschneidet, versage jedoch bei hochkomplexen Zusammenhängen, wie z.B. bei einem Virus oder einer Pandemie, ist gehörig auf dem Holzweg. Denn ähnliche Experimente wurden seither unzählige Male wiederholt, mit stets ähnlichen Ergebnissen. So bewies z.B. ein erstaunliches Versuchsprojekt aus dem Jahr 2011, durchgeführt von der University of Washington, dass sehr wohl die „Weisheit der Vielen“ auch hochkomplexe Zusammenhänge mit einer atemberaubenden Treffsicherheit zu lösen im Stande ist.
Mit Hilfe eines eigens dafür programmierten Internetspieles und mit Aussicht auf einen Gewinn klärte ein „Schwarm“ tausender Nichtfachleute die komplizierte Struktur eines Virusproteins (aus dem Affenvirus M-PMV) auf, an der sich Molekularbiologen seit vielen Jahren die Zähne ausgebissen hatten. Nicht einmal Superrechner waren in der Lage die komplexen dreidimensionalen Strukturen des Proteins, die in astronomischer Variantenvielfalt auftreten können, zu ermitteln, um daraus die korrekte mögliche Zusammensetzung zu erstellen.
Wenn ich nun die aktuellen Ereignisse, die rund um den Globus ablaufen, dieser Erkenntnis gegenüberstelle, kann man sich doch mal laut fragen: was will uns die derzeitige Schwarmintelligenz eigentlich sagen? 
Glaubt irgendjemand ernsthaft, die Menschen gehen auf die Straße, beschwören bürgerkriegsähnliche Zustände herauf, riskieren Leib und Leben, soziale Ausgrenzung und den Weltfrieden, weil sie Bock darauf haben, oder weil sie dumm sind?

Glaubt ihr wirklich, die Menschen sind bereit ihre Freunde, Familien und ihr komplettes soziales Umfeld aufs Spiel zu setzen, einfach so, weil es Ihnen Spaß macht?
Glaubt ihr, Menschen täuschen Angst, Verzweiflung, Ratlosigkeit und traumatische Kollektiverinnerungen vor, weil sie alle psychisch labil sind oder den Schuss nicht gehört haben?
Nein! Millionen Menschen weltweit riskieren alles, weil sie spüren, dass sie gnadenlos verarscht werden. Sie merken, dass das System so dermaßen in Schieflage geraten ist, dass dringend eine ausgleichende, kollektive Gegenbewegung notwendig ist. Sie spüren, dass die Welt aus der Bahn geraten ist. Sie merken, dass wenige sogenannte Experten ihnen einen Scheiß erzählen und sie für dumm verkaufen wollen. Sie ahnen, dass eine Veränderung gigantischen Ausmaßes bevorsteht, die ihre Welt in ihren Grundfesten erschüttern und keinen Stein auf dem anderen lassen wird. Und sie spüren, dass dieser gesellschaftliche Umbruch sich nicht zu ihrem Guten wenden wird, wenn sie nicht aufstehen.
Das ist wahre Schwarmintelligenz bei der Arbeit. Das ist die Weisheit der Erde in Reinkultur. Wie bei Tieren, die einen bevorstehenden Waldbrand instinktiv spüren, bevor er überhaupt ausgebrochen ist.
Und dabei gibt es bei uns Menschen, wie das Ochsen-Experiment zeigt, die unterschiedlichsten Ansätze, Ideen und Überlegungen. Einige beten für den Weltfrieden, andere meditieren und senden Licht und Liebe, die nächsten protestieren, gehen auf die Barrikaden und stürzen Regierungen, wieder andere nutzen das bestehende System mit dem Versuch, den unausweichlichen Aufprall zu kontrollieren und die meisten sind brav und halten sich Augen und Ohren zu, um auch ja nichts davon mitzubekommen. Dann gibt es noch die, die überhaupt nichts merken und die, die sich nur amüsieren oder die Gunst der Stunde nutzen, um sich zu profilieren und jene die so viel Weisheit mit dem Löffel fressen, dass sie nur noch klugscheißen können. Alles ist vertreten.
Doch Fakt ist, das alles trägt zur Veränderung bei. Das alles wird unsere neue Wirklichkeit kreieren. Und es spielt überhaupt keine Rolle ob wir die Veränderung wollen oder nicht. Es passiert!

Was wir aber machen können und worüber sich jeder Mensch vollkommen klar werden sollte, ist die Intention, die Haltung und Ausrichtung, mit der er sich in die Schwarmintelligenz einbringen will. Wir können uns jetzt nicht mehr rausreden. Die Zeiten sind vorbei. Jetzt sind alle gefragt.

Und eine ganz besondere Rolle spielt meiner Meinung nach gerade jetzt die weibliche Energie, in der wir Männer uns nochmal ganz neu betrachten und erkennen dürfen.

Aber das ist ein anderer Post. 😉
Steht auf... 


Euer ERFRIBENDER



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