Freitag, 20. November 2015

Schaffe, schaffe, Häusle baue und nicht........




  

Schaffe, schaffe, Häusle baue und nicht......

Ich bitte um etwas Geduld, die Geschichte zum Filmclip ist noch im Ofen.....

Am Samstag den 21.11.2015 wird Sie wohl gar sein...

Euer ERFRIBENDER

Wie Sie unschwer feststellen können habe ich mein Wort gehalten, es ist Samstag der 21.11.
Ofenfrisch möchte ich Ihnen ein paar Zeilen(Auszug) auftischen, diese stammen aus meinem Buch: Ist DAS wirklich Alles!
Mit dem Untertitel „Die Nachkriegsgeneration geht in Rente“.
Dieses Buch gibt es als E-book bei Amazon als Kindle Version, für Prime Kunden gratis!
Einfach nur Zeilen ist sicherlich etwas falsch ausgedrückt, es ist ein Teil meines Lebens den ich hier präsentiere.

Die nachfolgenden Aktivitäten lassen sich besser verstehen wenn man die Vorgeschichte kennt, diese aufzulisten würde allerdings den Rahmen sprengen, bzw. müsste ich mein Buch komplett in diesem Blog präsentieren.

Der nachfolgende Filmclip zeigt die einzelnen Bauabschnitte der von uns gebauten Häuser.

Gute Unterhaltung wünscht Ihnen Ihr ERFRIBENDER






Ab Seite 141…………..gab uns die Gelegenheit, unsere Situation zu durchleuchten, und nachzudenken wie es weitergehen könnte.

Wie bekannt, gab es das Häuschen in Waltrop, die Wohnung im Obergeschoss war noch vermietet (Arbeitskollegin), allerdings nur noch bis Mitte 2001. Die Hypothekenlast war gewaltig, und zu alledem gab es auch noch einigen Renovierungsbedarf, Frage war, mit welchem Geld sollen wir diesen Bedarf bezahlen? Die monatliche Belastung für das Haus ließ nur noch eine eingeschränkte Lebensführung zu, geschweige denn Rücklagen für etwaige Renovierungen.
Haben sie eine Idee, wie wir aus dieser Situation wieder herauskommen konnten? Nicht? Wir hatten eine Idee, Haus verkaufen, und uns Kleiner setzten, Wohnung kaufen war der erste Gedanke. Als wir uns allerdings umfassend informierten, mussten wir feststellen, dass eine Wohnung, auch gebraucht, ein Batzen Geld kosten sollte.
Vor allen Überlegungen stand natürlich, zu welchem Preis können wir, unsere Immobilie verkaufen. Wir gaben einige Anzeigen auf, und schalteten auch diverse Makler ein. Es war sicherlich ein schönes Häuschen, von dem wir uns trennen wollten (mussten), doch der Grund, auf dem dieses Häuschen stand, war gepachtet (Erbpacht), und ein gewisses Alter, hatte dieses Haus auch schon erreicht (33 Jahre). Fenster noch nicht isoliert, und die Heizungsanlage auch überholungsbedürftig, für eine optimale Energieauslastung, hätte auch das Dach gedämmt werden müssen.





Rundum nicht die idealen Voraussetzungen, einen guten Preis zu erzielen.
Auch wenn ich mich wiederhole, jetzt kommt wieder die Variante Zufall, die es ja bekanntlich nicht gibt, zwei junge Ehepaare, die Frauen waren Schwestern, zeigten für dieses Haus Interesse. Die Männer waren bei Opel in Bochum tätig, und dem Anschein nach, handwerklich geschickt. Unser Objekt entsprach genau ihren Vorstellungen, und unsere Preisvorstellungen, konnten wir auch durchsetzen.
Im Frühjahr 2001 kam es zum Kaufvertrag, eine Übergabe des Objektes war Ende August 2001 geplant.
Wann wir auf der Straße stehen würden war also bereits bekannt, bleibt nur noch zu klären wie es weitergeht.
Natürlich haben wir uns nicht erst nach Abschluss des Vertrages um eine Alternative gekümmert, die angesprochene Möglichkeit einer Eigentumswohnung, haben wir sehr schnell verworfen, denn wir mussten feststellen, dass zum gleichen Preis, auch die Erstellung eines Einfamilienhauses, möglich war. Carola hat das Internet auf den Kopf gestellt, und einen Anbieter in Schleswig-Holstein gefunden. Den Namen möchte ich hier nicht nennen, denn unbedingt empfehlenswert war dieser Bauträger nicht, aber dieses sollten wir erst einige Zeit später feststellen. Wir fuhren nach Schleswig-Holstein, zu diesem Bauträger, und kamen auch zum Abschluss eines Vertrages. Aber einfach nur bauen war nicht ausreichend, uns kam die Idee, dieses Haus, was wir bauen wollten, als Musterhaus zur Verfügung zu stellen.




Dieses Vorhaben brachte noch ein paar Extras in der Ausstattung, die wir nicht bezahlen mussten, gleichzeitig dachten wir, wenn schon Musterhaus, dann wird auch dieser Bauträger sein Bestes geben.






Im Mai 2001 kam es zum ersten Spatenstich, besser gesagt ein kleiner Minibagger fing an zu buddeln. Dieser Unternehmer, der mit diesem Auftrag seitens des Bauträgers bedacht wurde, stammte aus Dortmund, und wird in unseren Geschichten, „rund ums Bauen“, noch eine Rolle spielen. Das Fundament war schnell erstellt, und die ersten Steine wurden gemauert, als ungefähr die Geschosshöhe erreicht war, wurde Carola stutzig, es hatte den Eindruck, als wenn das Fundament fast Kellerniveau hatte. Wir hatten aber keinen Keller gewollt, in den Plänen stand, dass die Oberkante Fundamentplatte, 20 cm über dem Abwasserkanaldeckel liegen sollte. Die Diskussionen begannen, der Architekt versuchte uns zu überzeugen, dass alles korrekt wäre. Wenn sie Carola kennen würden, hätten sie sich nicht an die Stelle des Architekten gewünscht. Nochmals zur Erinnerung, ich sprach davon, dass ich ein ziemlich ruhiger Vertreter bin, das trifft aber mit Sicherheit auf Carola nicht zu, wenn sie ausrastet, könnte man glauben dass dieser Orkan Kyrill im Anmarsch wäre. Ähnlich musste es dem Architekten vorgekommen sein, seine Variante das alles korrekt wäre, hat er nicht wiederholt, sondern die Betonmischer bestellt, um weitere 30cm Beton aufzufüllen.






Das nächste Erdbeben konnte kommen, mit einer Bodenplatte von nunmehr 65 Zentimetern Stärke, konnte uns, nichts mehr passieren.
Apropos Erdbeben, Gerald und Swenja konnten die Geburt eines Sohnes verkünden, einen Namen gab es auch schon, Finn, wie dieser Huckleberry. Die ursprüngliche Sendepause, ist eine zeitweise stattfindende Kommunikation umgeschlagen, pure Begeisterung, mit dem was wir so anstellten, war nicht zu verspüren, kurz gesagt, die Kinder hatten es nicht so leicht, mit ihren Eltern, wenn sie glauben das wäre ironisch gemeint, so kann ich ihre Auffassung bestätigen.
Doch zurück zum Bau, ich habe noch gar nicht mitgeteilt, wo unser neues Häuschen stehen sollte. Die Stadt die wir uns ausgesucht hatten heißt Werl, und liegt am Rande des Sauerlandes, im Kreis Soest. Ausgesucht deshalb, weil hier die Grundstückspreise, gegenüber denen in der Stadt Waltrop, nur ein Drittel betrugen. Denn dieses Haus wurde auf einem Kaufgrundstück erstellt, Größe 460 m². Anfänglich gingen die Arbeiten an unserem Haus zügig voran, wir hatten bei Abschluss des Vertrages, auf einen Termin bestanden, dieser Termin war der 31.08.2001. Weiter stand im Vertrag schlüsselfertig, außer einige Arbeiten, die wir selbst ausführen wollten. Zu diesen Arbeiten zählten, Fliesenarbeiten, Bodenbeläge und Malerarbeiten. Die Außenanlagen gehörten auch nicht zum Umfang des Bauträgers.

                                  



Es kam die Zeit, dass der Estrich verlegt werden sollte, diesen Zeitraum nutzten wir, um eine Woche zu entspannen, ab in den Flieger, und in die Türkei. Der August nahte und es war abzusehen, dass die Restarbeiten nicht Termingerecht erledigt werden konnten. Ausreden unseres Bauträgers gab es reichlich nur konnten wir unseren Käufern in Waltrop diese nicht vortragen, weil ihre Terminplanung auch den 31.08.2001 vorsah. Bevor wir also Zelte aufbauen mussten, versuchten wir eine Wohnung in Werl zu finden, problematisch war nur, dass wir diese Wohnung nur für 4-6 Wochen benötigten. Hinzu kommt, dass unsere Möbel, und das sonstige Inventar(Hausauflösung), auch irgendwo untergebracht werden mussten. Wir verdonnerten unseren Bauträger dazu, unsere, am Haus befindliche Garage 8x3m fertig zu stellen, damit wir unsere Möbel dort unterbringen konnten. Wir fanden eine Wohnung im Untergeschoss eines Einfamilienhauses, der Vermieter lebte in Scheidung, und war sehr entgegenkommend. Der Zeitraum, den wir für die Anmietung angaben, war ihm egal, wir könnten solange bleiben, bis unser Haus fertig gestellt sei. Mit diesem Vermieter sind wir auch heute noch befreundet, und er hat auch wieder eine nette Partnerin gefunden.

Mitte Oktober war es dann soweit, dass wir unser Haus beziehen konnten, die Kinder haben bei der Verlegung des Laminat’s, kräftig mit angepackt.






Noch etwas zur Geschichte mit diesem Bauträger, bevor wir  das Haus nutzen konnten, musste dieses Haus komplett bezahlt werden. Die Treppe, über die das Obergeschoss zu erreichen war, wurde erst eingebaut, nachdem die Bezahlung erfolgte. Unser Dankeschön sind wir diesem Bauträger nicht schuldig geblieben, unser Haus, als Musterhaus zu präsentieren, konnte er sich abschminken.

Wir hatten es geschafft, zumindest grob, Gartenanlage und Pflasterarbeiten fehlten noch. Wir wohnten jetzt in einem Neubau, 125 m² Wohnfläche, und haben einen Teil, unserer hohen Verschuldung, abbauen können. Nicht Hypothekfrei, aber eine Belastung, die aufzubringen war.

Die Einweihung unseres Hauses feierten wir Weihnachten, mit den Kindern, auch die Tochter aus Weißrussland war mit Sohn anwesend. Der Sohn aus Weißrussland mit Frau, besuchte uns bereits Ende November.

Jetzt könnte man sagen Ende gut Alles gut. Doch so schnell werden sie uns nicht los. Ich habe sogar schon Überlegungen angestellt, ob wir, uns nicht ins Guinness-Buch der Rekorde, eintragen lassen sollten. Denn unsere Bauaktivitäten waren noch nicht beendet, im Gegenteil, begannen erst. Wie bekannt, waren wir auch nicht mehr die Jüngsten (fast 60 Jahre alt, meine Person betreffend), und über mangelnde Ideen, konnten wir uns Weisgott, nicht beklagen.





Bisher waren wir nie Bezieher einer Tageszeitung, und ich kann ihnen sagen warum, wenn wir diese Zeitung täglich vor Augen hätten, wüsste ich nicht was wir noch alles anstellen würden. Carola bekam eine Zeitung in die Hände, und stolperte über eine Anzeige die versprach, „Geld verdienen von zu Hause aus“. Wir dachten, dass wir aus diesem Alter heraus wären, als uns solche Anzeigen, interessieren könnten. Nein, waren wir nicht!
In dieser Anzeige stand eine Telefonnummer, und Carola griff zum Hörer. Eine Woche später, waren wir in einem Hotel, in Köln, Showveranstaltung dieses Anbieters Geld verdienen von zu Hause aus. Den Namen dieses Unternehmens möchte ich nicht nennen, soviel nur, es war ein amerikanisches Unternehmen, und der Firmenname hatte mit Kräutern zu tun. Die Show hatte es in sich, und wir kamen uns wie in einer großen Familie vor, als Erkennungslied, für alle Aktivitäten, diente der Song von Tina Turner „ Simply The Best“, die Stimmung wurde durch Klatsch-Begleitung aufgeheizt. Die Aussage allgemein, jeder, kann innerhalb kürzester Zeit, reichlich Geld verdienen, Beispiele wurden angeführt, und waren auch zugegen.
In dieser Organisation gab es Rangordnungen, ähnlich wie bei der Bundeswehr. Der einzige Unterschied, man konnte sich hier einen höheren Einstiegsrang erkaufen. Erkaufen in dem Sinne, dass Produkte gekauft werden konnten, mit entsprechender Ermäßigung.





Die Produkte, die von dieser Organisation vertrieben wurden, waren Nahrungsergänzungs-Präparate. Wir wollten natürlich von dieser Ermäßigung profitieren, und stiegen gleich als sogenannte Supervisors ein. Die Supervisors hatten auch das Recht, neue Interessenten zu werben, zum Beispiel mit Zeitungs-Annoncen, wie in unserem Fall. Ich kann den Betrag ruhig nennen, mit dem wir eingestiegen sind, es waren 4.000 €. Für diesen Betrag haben wir uns Waren aus Frankfurt abholen dürfen, hier hatte diese Organisation ihr Zentrallager. Jetzt mussten diese Produkte nur noch verkauft werden, leichter gesagt als getan. Ich will die Produkte nicht schlecht machen, aber der Preis für diese Produkte war  nicht von schlechten Eltern. Mehrere Wochen liefen wir von Tür zu Tür, nicht um die Produkte zu verkaufen, sondern um Werbung für diese Produkte zu machen. Zu diesem Zwecke wurden von uns Prospekte erstellt, oder „Neudeutsch Flyer“.
Zwischenzeitlich besuchten wir einige von diesen Motivationsveranstaltungen, unter anderem in Berlin, Ulm, Wiesbaden und ein Superevent in Köln. Auf diesem Superevent, trafen sich Angehörige dieser Organisation, aus der ganzen Welt. Angemietet war die Köln-Arena, und diese war ausgebucht, schon gewaltig. Es war eine schöne Abwechslung, bei der wir auch einige Leute kennenlernten.
Aber zurück zu den Nahrungsergänzungs-Präparaten, die bei uns in der Wohnung standen, verkauft haben wir Produkte im Wert von genau 30,00 €.






Verkäufer, das war wohl nicht unser Ding, blieben
3,970,00 €, die wir in der darauf folgenden Zeit verzehren durften, gesunder kann man sich nicht ernähren, zumindest habe ich jetzt die Hoffnung, 100 Jahre alt zu werden. Aber wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Es gibt Menschen, habe ich mir sagen lassen, die sich ganz ruhig in den Garten setzen können, und bei einer Flasche Bier, oder einer Grillwurst, den Tag herumkriegen.
Zu dieser Spezies gehören wir nicht, ich darf wohl den Rasen schneiden, erstaunlicherweise gibt es auch Gartenmöbel, aber das war es auch schon. Diese Panik, im Alter finanziell nicht zu Recht zu kommen, treibt uns immer wieder in neue Abenteuer. Wie schon erwähnt, Guinness-Buch der Rekorde, wir hatten mal wieder eine neue Idee, sind ja auch mindestens zwei Nächte vergangen, in denen wir einfach nur geschlafen haben.
Wie wäre es denn, wenn wir noch einmal Bauen würden, beim ersten Versuch blieb doch einiges an Geld über, welches wir für die Abtragung der Altlasten nutzen konnten.
Kaum ausgesprochen, hatten wir uns schon um einen Termin bemüht. Der Bauunternehmer, der unser erstes Haus im Auftrag dieses Bauträgers erstellte, machte uns ein lukratives Angebot. Auch ein Einfamilienhaus, etwas größer(135 m²), ebenfalls schlüsselfertig, Pläne waren mit denen vergleichbar, die wir bereits hatten.






Das Grundstück war schnell gefunden, eine Baulücke, in einer bereits bestehenden Siedlung in Werl. Verkäufer war die Stadt, und nach einem Gespräch mit dem Kämmerer, wurde uns dieses Grundstück auch noch etwas preiswerter angeboten. Nicht dass sie glauben wir konnten uns zwei Häuser leisten, dem war nicht so. Diese Bauerei diente nur dem Zweck, Altlasten abzutragen, ein Haus musste logischerweise wieder verkauft werden. Hinzu kommt, dass wir auch nicht über das Geld verfügten, diesen Neubau zu finanzieren. Aber wie so oft, die Banken möchten Geld verdienen, und genehmigten uns eine Vorfinanzierung.

Oktober 2002 war es wieder mal soweit, der erste Spatenstich mit diesem Minibagger, leider musste die Baugrube tiefer ausgehoben werden, weil auf diesem Grundstück vorher ein Gebäude stand, und somit der Boden verdichtet (Schotter 1,4m Stärke)werden musste. Richtfest war im Februar 2003, alle Handwerker, die am Bau tätig waren, hatten wir eingeladen, mittlerweile alte Bekannte.
Langsam wurde es Zeit, dass wir uns um einen Käufer Gedanken machen sollten, denn die Vorfinanzierung lief im September 2003 aus. Zeitung und Makler wurden eingeschaltet, und ein vielversprechender Interessent wurde gefunden. Ein Pärchen, er Polizist, sie geschieden aus dem süddeutschen Raum. Wir kamen zum Abschluss, der Preis war unseren Vorstellungen entsprechend.






Wir hatten beide Häuser zum Verkauf angeboten, aber im Stillen gehofft, dass unser bewohntes Haus verkauft werden könnte. Dieser Wunsch erfüllte sich nicht, das noch nicht ganz fertige Haus fand größeres Interesse.
Wie auch immer, die Käufer waren mit dem von uns vorgeschlagenen Notar einverstanden, und es kam zum Termin. Dieser Notar kannte uns mittlerweile so gut wie unser Bäcker. Nach diesem Termin luden wir unsere Käufer zu einem Essen ein, wir saßen nett zusammen, und sprachen auf gleicher Wellenlänge.
Eine „Kleinigkeit“ muss ich noch nachtragen, vor unserer zweiten Neubaumassnahme spielte Carola Babysitter bei Gerald und Swenja. Sie unterbreitete unsere Absicht noch einmal zu Bauen, die Reaktion war gewaltig, ob wir noch alle hätten, oder so ähnlich. Als mir Carola dieses mitteilte, war ich genauso wenig begeistert wie sie selber. Die Kinder konnten sich bisher nicht beklagen, dass ihr Vater sich in deren Belange eingemischt hätte, umso saurer war ich über diese Äußerungen. Aus der ehemaligen Sendepause, wurde eine Kontaktsperre, von knapp 6 Jahren. Erst im Januar 2008 gab es das erste Gespräch, zwischen Vater und Sohn, und den zaghaften Versuch, ein Miteinander auf den Weg zu bringen. Zwischenzeitlich gab es im Hause von Gerald erneut Nachwuchs, Oktober 2006, ein Mädchen mit Namen Mia, die ich im Alter von über zwei Jahren kennenlernen durfte. Wäre schön, wenn es jetzt ohne Aussetzer weiter gehen könnte.





Doch zurück zu unseren Käufern, wir haben mit ihnen gemeinschaftlich die Fertigstellung des Hauses begleitet, und auch privat einige Ausflüge unternommen, man könnte sagen der Umgang miteinander war fast freundschaftlich. Wir haben uns von ihnen auch überreden lassen, bevor ein Pfennig gezahlt wurde, ihre Arbeiten im Haus durchführen zu können. Damit nicht genug, sie sprachen davon, dass es mit dem Geldtransfer ein paar Probleme gebe, der Umzug aber schon geplant sei. Wir dachten, was soll’s, letztendlich haben sie den Kaufvertrag unterschrieben, und der Betrag stand ebenfalls fest. Eine knappe Woche später habe ich mich bei meiner Bank nach dem Geldeingang erkundigt, und in Erfahrung bringen müssen, dass unsere Käufer nicht zahlen wollen. Ich dachte ich träume, und Carola rastete aus.
Unser erster Weg war der Weg zum Haus, schließlich besaßen wir auch noch einen Satz Schlüssel, die, wie es sich herausstellte, nicht mehr zu gebrauchen waren(Schlösser gewechselt). Wir klingelten, es öffnete niemand, wir gingen ums Haus, in den Garten, und stellten fest, dass sich im Haus unsere Käufer befanden bzw. Käuferin, ihn hatten wir bis dahin nicht gesehen. Sie öffnete uns die Terrassentür, und ließ uns hinein. Bevor wir, unseren Unmut kundtun konnten, kam auch unser Käufer die Treppe herunter. Er sagte wir müssen reden, er hätte einiges am Haus zu bemängeln, und wir müssten am Preis etwas machen. Wir gaben im zu verstehen, dass sein Wusch bei uns auf taube Ohren trifft, und baten ihn umgehend das Haus zu verlassen.





Wir würden hier bleiben, bis entweder das Geld auf dem Tisch liegt, oder sie das Haus räumen. Kurze Zeit sprachen wir mit unserer Käuferin alleine, als wir plötzlich feststellten, dass die Polizei vor der Tür stand. Unser Käufer (selbst Polizist, Kriminalpolizei in Unna), hatte die Polizei gerufen, die uns bat das Haus zu verlassen. Erklärungen unsererseits wurden nicht entgegengenommen, für sie zählte nur, wer sich derzeit im Haus befand, Ob zu Recht oder Unrecht, hätten sie nicht zu entscheiden. Ich habe verstanden, dass ich hier vor Ort keine Chance hätte, die Situation zu klären, Carola war allerdings anderer Meinung, und begann sich mit den Polizisten anzulegen. Ich nahm sie beim Arm (vielleicht etwas grob), und zerrte sie von diesen Polizisten weg. Ich sagte, das kann nur ein Anwalt klären, wir haben hier keine Chance etwas zu bewirken. Zwei Tage Sendepause war die Folge, das Verständnis, dass wir dort hätten nichts ausrichten können, fehlt bis heute.

Es vergingen drei Monate, bis wir, über unser Haus wieder verfügen konnten, und der anschließende Prozess, brachte auch nur Teilerfolge, die uns entstandenen Kosten sind nicht ganz gedeckt worden. Allein die Anwälte kosteten 5.000 €.

Die Käufer waren nun aus dem Haus, und wir hatten wieder zwei Häuser, die wir uns aber nicht leisten konnten. Jetzt kommt die Bank wieder ins Spiel, unsere Vorfinanzierung lief bald ab.





Die Bank wollte bei dem Verkauf der Immobilie mitwirken
(eigene Immobilienabteilung), und falls wir diese Immobilie verkaufen, prozentual beteiligt werden.
Natürlich fanden wir zuerst einen Käufer, aber da die Zeit drängte, konnten wir den ehemals erzielten Kaufpreis nicht erreichen, ganze 20.000 € gingen uns verloren.
Wieder ging es zum Notar, es war der Gleiche, und wir machten den Verkauf perfekt. Die Schlüssel gaben wir diesmal nicht aus der Hand, wenn es Arbeiten gab, die der Käufer vor der Zahlung erledigen wollte, waren wir stets zugegen.

Bei dieser Gelegenheit muss ich meinem Arbeitgeber nochmals danken, der uns in dieser Situation, bis zur Zahlung des Kaufpreises, aus der Patsche geholfen hat. Unser Girokonto war mehr als nur überzogen, und wir hätten die fälligen Zinsen für die Vorfinanzierung nicht zahlen können, wenn es diese Unterstützung seitens meines Arbeitgebers nicht gegeben hätte, Danke!
Sie werden verstehen, dass ich dieses Verhalten mit uneingeschränkter Firmenloyalität begleite.

Dieser jetzige Käufer zahlte den ausgemachten Kaufpreis, wir haben ihn natürlich über die Vorgeschichte grob informiert, auch deshalb, weil dieser Vorfall auch den Nachbarn nicht verborgen blieb.

                                  




Für dass was unser Anliegen war, unsere Belastungen zu mildern, blieb nicht sehr viel übrig, bedingt durch die Widrigkeiten des Verkaufs. Unsere Bank hielt allerdings die Hände auf, betreffend prozentuale Beteiligung am Verkauf, stolze 3.000 € wurden gezahlt, für Leistungen die weder erwünscht waren, noch erbracht wurden.

Das Jahr ging zu Ende, und es kehrte etwas Ruhe ins Haus ein, also einige Monate ohne großartige Aktivitäten. Das folgende Weihnachtsfest, inklusive Silvester, verbrachten wir auf den Kanaren. Zeitungen haben wir keine gekauft, über die Auswirkungen, die dies hätte hervorbringen können, herrschte allgemeines Einvernehmen.

Es war einmal ein Ehepaar, die schlummerten jetzt schon fast ein halbes Jahr, so vor sich hin, bis es Frühjahr wurde, da war es mit dem Schlummern plötzlich vorbei, sie verfielen in ihre alt bekannten Gewohnheiten, getreu dem Spruch, wer rastet der rostet.

Mitte Februar 2004, kam ich nichts ahnend von der Arbeit, als mich Carola schon freudestrahlend an der Haustür empfing. Sie hatte eine Skizze in der Hand, auf der im Grundriss einige Zimmer zu erkennen waren. Ich habe eine Idee, sagte sie zu mir noch im Türrahmen. Toll, erwiderte ich, und wie sieht diese Idee aus?





Wie wäre es, wenn wir noch einmal Bauen würden? Scherzhaft antwortete ich, gleich, oder kann ich erst die Tür zumachen? Aber wie ich feststellen musste, war diese Idee die in Carola gereift war, kein Scherz, sie wollte tatsächlich noch einmal Bauen. Und damit die Sache sich lohnte, wollte sie gleich zwei Häuser bauen(2 Doppelhaushälften).
Wenn sie der Meinung sind, dass wir für unsere Entscheidung geraume Zeit benötigen würden, liegen sie falsch. Am Wochenende, saß in unserem Wohnzimmer der Polier des Bauunternehmers, der das letzte Haus gebaut hatte. Zwischenzeitlich hatte sich dieser Polier selbstständig gemacht. Des Weiteren hatte Carola die Idee, dass wir diesmal nicht schlüsselfertig bauen, sondern in Eigenregie.
Diese Eigenregie sah wie folgt aus, wir vergeben alle erforderlichen Gewerke direkt. An sich eine lösbare Aufgabe, denn durch unsere Bauaktivitäten kannten wir mittlerweile einige Handwerker, warum sollten wir also einen Bauträger nehmen, der für seine Leistungen ca.20% der Bausumme kassiert. Wir baten also diesen Polier uns ein Angebot zu erstellen, Fundamentplatte und Rohbau, alles weitere, würden wir in die Wege leiten. Drei Tage später war diese Polier wieder bei uns, und hatte auch gleich einen Architekten mitgebracht. Nach einer Kaffeerunde, und einem Gläschen Sekt, hatten wir alles in trockenen Tüchern.
Das Grundstück hatten wir in der Zwischenzeit auch schon anvisiert, 580 m², in einem reinen Neubaugebiet in Werl, einziger Wermutstropfen, dieses Grundstück lag in unmittelbarer Nähe der Justizvollzugsanstalt.




Im April ging es zur Sache, diesmal war der Bagger etwas größer. Wieder musste Schotter verdichtet werden, einige Lastwagen wurden herangekarrt. Bei dieser Baustelle war es so, dass Carola die Bauaufsicht hatte, heißt Vollbeschäftigung für einige Monate, weiter wurde vereinbart, dass wir, für die Verpflegung der Bauarbeiter sorgen. Alles lief Bestens, die anderen Gewerke hatten wir geordert, und mit den Terminen gab es auch keine Probleme. Die Unterstützung der einzelnen Handwerker untereinander lief reibungslos. Auch bekamen wir von unseren Handwerkern Kontaktadressen der noch fehlenden Gewerke. Langsam nahte der Zeitpunkt, dass wir unsere Eigenleistung erbringen mussten, diese waren nicht unerheblich. Fliesenarbeiten, Trockenbau, Bodenbeläge, Malerarbeiten und die gesamte Elektro-Installation. Der Ausdruck „wir“, ist nicht ganz zutreffend, den außer meiner Person, gab es niemanden, auf den wir zugreifen konnten. Nach der Elektro-Installation ließ es sich absehen, dass die Arbeiten, die ich mir auferlegt hatte, zwar zu schaffen waren, aber nicht in einem akzeptablen Zeitraum. Wir hatten ein Unternehmen, welches Innen-und Aussenputz anbringen sollte. Dieses Unternehmen bot uns an, auch die Fliesenarbeiten ausführen zu können. Der Preis der ihnen vorschwebte war vertretbar. Die erste Arbeit, die sie ausführten, war der Hauswirtschaftsraum, in einer Doppelhaushälfte, danach ging es an das Badezimmer. Nun haben wir mittlerweile einige Fliesenarbeiten beobachten können, aber dass, was uns dieser Spezi abliefern wollte, ging auf keine Kuhhaut.





In unserem ehemaligen Haus in Waltrop, habe ich selbst auch schon einige Fliesenarbeiten ausgeführt, doch diese Art von Arbeit ist mir noch nicht untergekommen. Wir stoppten diese Arbeiten, zu unserem Erstaunen war dieser Unternehmer noch der Meinung, dass die von ihm ausgeführten Arbeiten korrekt waren. Zufälligerweise war unser Sanitärinstallateur anwesend, der uns nur beipflichten konnte, dass diese Fliesenarbeiten nicht vernünftig ausgeführt wurden, und er hatte auch gleich eine Alternative anzubieten. Zwei Personen, eigenständige Unternehmer, die er bereits sehr gut kannte, und mit Ihnen schon mehrfach zusammen gearbeitet hatte. Wir gingen auf seinen Vorschlag ein, und vergaben den Auftrag Fliesenarbeiten. Diese Personen kamen aus Schleswig-Holstein, zum Auftragsvolumen gehörte auch eine Unterbringung in einem Hotel. Als diese Arbeiter die bisherigen Fliesenarbeiten sahen, fiel ihnen der Draht aus der Mütze, so etwas Stümperhaftes hätten sie bisher noch nicht gesehen. Die Konsequenz, alle bisher verlegten Fliesen wurden wieder heraus gerissen. Dieses war aber sicherlich das kleinere Übel, nicht auszudenken wenn diese Arbeiten von dem angeblichen Fliesenleger zu Ende geführt worden wären.
Diese jetzt tätigen Arbeiter haben nicht nur die Fliesenarbeiten ausgeführt, wir haben den Trockenbau inklusive Deckenpanelen, und auch die Bodenbeläge an Sie vergeben. In zwei Wochen, waren all diese Arbeiten, für beide Doppelhaushälften ausgeführt.





Sie werden sich fragen, ob diese Probleme am Bau immer auftreten, ja, dass es ohne Probleme über die Bühne geht, habe ich bisher von keinem Bauherrn gehört. Zum richtigen Problem kann es erst werden, wenn diese Mängel nicht rechtzeitig erkannt werden, und abgestellt werden können.

Wie sie feststellen konnten, sind die Eigenleistungen mächtig geschrumpft, außer Elektro-Installation und Malerarbeiten, blieb für mich nichts mehr zu tun, wenn wir von den Außenanlagen absehen.
Die beiden Doppelhaushälften standen nun kurz vor der Fertigstellung, toll, bleibt nur noch die Aufgabe, zwei Häuser zu verkaufen. Ich weis nicht ob ihnen die Situation auf dem Immobilienmarkt bekannt ist, aber riesige Nachfrage nach Objekten gibt es sicherlich nicht. Unsere Aktivitäten waren, und sind, natürlich mit einer Portion Risiko verbunden.
Gleiches Spiel wie mehrfach schon gehabt, Anzeigen aufgeben, und Makler einschalten. Achten sie bei der Beauftragung eines Maklers darauf, dass sie alle Rechte behalten, und auch mehrere Makler einschalten dürfen, sonst kommen sie in Teufelsküche. Das „Gute“ wenn sie Anzeigen aufgegeben haben, sind die Besuche in der Immobilie, die wie eine Art Tourismus zu betrachten sind. Viele angebliche Interessenten möchten nur ihre Neugier befriedigen, und sich einen schönen Nachmittag mit der ganzen Familie machen.

                                  





Wir können das schon beurteilen, weil wir bereits mehrere Immobilien verkauft haben, und nicht selten die gleichen angeblichen Interessenten hatten.
Wie gesagt, rosig ist der Immobilienmarkt nicht, umso erfreulicher das wir im Oktober 2004 einen Interessenten für unser Einfamiliehaus gefunden haben. Und schon wieder sind wir beim „Zufall“, es klingelte an unserer Tür, wir waren zu Hause, aber nicht direkt auf Besuch vorbereitet.
Blieb nur die Mäuschen-Variante, so tun, als ob wir nicht da wären. Gut durchdacht, nur hatten wir die Rechnung ohne die Interessenten gemacht, denn plötzlich standen Sie in unserem Garten, direkt vor unserem Erker. Wir sprachen sie an, was sie denn in unserem Garten zu suchen hätten, sie gaben zu verstehen, dass sie geklingelt hätten, aber niemand öffnete. Was tun sprach Zeus, wir baten sie in unser Wohnzimmer, und mussten feststellen, dass es keine Touristen waren, sondern potentielle Käufer. Nach zwei bis drei Gesprächen wurden wir uns einig, einziger Knackpunkt war die Küche. Diese gefiel den Käufern, allerdings gefiel uns der Preis nicht, den sie bereit waren zu zahlen. Also ohne Küche, hier kann ich gleich einflechten, sie haben sich genau die gleiche Küche gekauft, auch im gleichen Möbelhaus (wurde von uns empfohlen).

Diese Käufer unseres Hauses, sind auch heute noch unsere Freunde, und wenn ich Freunde sage, dann ist dass nicht so daher gesagt, bessere Freunde, habe ich noch nicht kennen gelernt.




Dieser Käufer stammt aus Afghanistan, hat hier in Deutschland studiert, und auch seine Frau kennen gelernt, seine Frau stammt aus Polen. Sie haben sich an der Universität in Berlin gefunden, und lieb gewonnen. Die Familie besteht jetzt aus fünf Personen, heißt drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Wir halten regelmäßigen Kontakt, und freuen uns immer wieder, diese drei Kinder zu treffen, etwas Lieberes gibt es nicht. Kann ich beurteilen, weil mir im Zuge meines bisherigen Lebens, reichlich Kinder begegnet sind. Wenn ich genügend Geld zur Verfügung gehabt hätte, wäre ich ins Grübeln gekommen, ob wir dieses Haus nicht verschenken konnten.

Im November bezogen wir eine der beiden Doppelhaushälften, aus ehemals 125 m², sind 180 m² geworden. Der erste Gast den wir begrüßen durften, war der Sohn von Carola aus Weißrussland. Seine Frau war natürlich auch dabei, und Nachwuchs hatte sich 2002 auch bereits eingestellt, ein Sohn. Zu diesem Zeitpunkt war die zweite Doppelhaushälfte noch nicht verkauft, und es zog sich auch noch bis in den März 2005. Aber dann hatten wir Erfolg, und neue Nachbarn, bei einer Doppelhaushälfte sehr direkte Nachbarn. Beklagen können wir uns aber nicht, bisher kommen wir gut miteinander aus. Hier kann ich allerdings nur aus unserer Sicht argumentieren, ob unsere Nachbarn das genau so sehen, kann ich nicht sagen.






Wir schreiben das Jahr 2005, spätes Frühjahr, die Außenanlagen habe ich fast fertig gestellt (grob), blieb also Zeit, sich auch mal ein Fernsehprogramm anzuschauen. Hätten wir lieber nicht tun sollen, auf dem Sender RTL, gab es ein Programm über Auswanderer, in dieser Sendung über das Land Paraguay. Eine Stunde später, saß Carola vor dem Computer, und surfte durchs Internet, nicht wahllos, sondern um sich über das Land Paraguay zu informieren. Uns waren die Preise für Immobilien hier in Deutschland bestens bekannt, als Carola die Preise für Immobilien in Paraguay sah, fiel ihr der Draht aus der Mütze. Begeisterung pur, warum sollten wir es nicht in Erwägung ziehen, nach Paraguay auszuwandern? Ich wurde sogar bei meinem Arbeitgeber vorstellig, um abzuklären, ob ein vorzeitiger Ausstieg auf seine Zustimmung trifft. Vorzeitig hieße mit 63 Jahren in Rente zu gehen, was für den Jahrgang 1945 noch möglich gewesen wäre. Es wären Abstriche in Kauf zu nehmen, diese besagten 0,3%  pro Monat, aber da die Lebenshaltungskosten in Paraguay ein Viertel von dem betrugen was hier zu veranschlagen ist, kein Problem. Sie werden es nicht glauben, aber im Mai 2005 kauften wir uns Flugtickets nach Paraguay, und mussten diese auch sofort bezahlen. Der Flug sollte im Oktober stattfinden, Frühjahr in Paraguay, eine Begleitung vor Ort in Paraguay hatten wir auch schon geordert. Auf der Arbeitsstelle gab es bereits ein Maßband, besser ausgerückt, eine Art Abreißkalender (selbst kreiert). Die Marke von tausend Resttagen war bereits unterschritten.




Carola hatte sogar eine Zeitung (deutschsprachig) aus Paraguay abonniert, die uns monatlich zugestellt wurde. Nach geraumer Zeit kamen uns allerdings Zweifel, unabhängig von der Landessprache (spanisch), gab es auch andere Umstände die wir aus den Medien entnehmen konnten, die nicht wirklich positiv waren. Recht und Ordnung, wie wir es hier in Deutschland gewohnt sind, hätten wir in Paraguay nicht erwarten dürfen. Was uns allerdings zu Bedenken gab, die Gewalt, und wie die Polizei mit dieser ausgeübten Gewalt umgeht. Wie in allen etwas unterkultivierten Ländern, haben wir über Internetforen erfahren, dass Bestechung ganz vorne ansteht, und es ohne kaum geht. Sommer, Sonne, Sonnenschein, reicht das wirklich aus, um den Lebensalttag in einem Land wie Paraguay zu verbringen. Uns wurde immer klarer, dass unsere Entscheidung diesen Flug zu buchen, möglicherweise etwas voreilig war. Aber für schnelle Entscheidungen bekannt, haben wir unseren Flug storniert, und uns stattdessen wieder mal über Weihnachten auf die Kanaren verkrümelt, nicht ausgewandert, nur Urlaub. Vom Klima her, wären die Kanaren zwar das ideale Auswanderungsland, nur als Otto-Normalverbraucher nicht finanzierbar. Junge wie die Zeit vergeht, bereits 2006, schon wieder Frühjahr, und noch immer nicht Neues in Sicht. Mir ist zu Ohren gekommen dass es Menschen gibt, die über Frühjahrsmüdigkeit klagen, Carola und ich können dies nicht bestätigen, denn die meisten Aktivitäten nahmen ihren Lauf im Frühjahr.




Ich habe noch gar nicht erwähnt, dass wir durch unsere Bauaktivitäten der Vergangenheit, es soweit geschafft haben, dass wir die Hypothek des Hauses, mit Ende des Berufslebens (2010), abgetragen haben. Ein guter Grund langsam etwas kürzer zu treten. Aber da kennen sie Carola schlecht, treten ja, aber kürzer auf keinen Fall.

Die Tageszeitung haben wir immer noch nicht abonniert, wegen, sie wissen schon, doch wie viel mehr Möglichkeiten bietet das Internet, sich Ideen präsentieren zu lassen. Geld verdienen ist via Internet gar kein Problem, so der eindeutige Tenor der einschlägigen Webseiten. Und da gibt es sogar Doktoren, die es nicht verstehen, warum sich die Internetnutzer so schwer tun, das Geld, was nur auf sie wartet, einzusammeln. Oder habe ich irgendetwas falsch verstanden? Wie auch immer, es gab da Anregungen und Tipps, wie man mit Domains, ganz leicht, spielend einfach, und ohne Schweißtropfen, Geld verdienen kann. Dieser kluge Doktor hatte auch gleich die Adresse parat, wo Domains günstig zu haben waren. Zur Erklärung, Domains sind Namen für Webadressen, die es für die unterschiedlichsten Länder gibt. In jedem Land gibt es spezielle Endungen, z.B. de/com/eu/ usw. dieser Doktor erzählte auch, dass bei einem Wiederverkauf dieser Domains, nicht selten hohe Summen erzielt werden (bedarfsabhängig). Tatsache ist, dass es diese Möglichkeit gibt, teilweise sind Summen von 100.000,00 € erzielt worden.





Allerdings werden im Lotto auch jede Woche Millionen ausgespielt, nur war ich, bisher nicht dabei. Doch wenn es schon eine Idee gibt, sollte diese auch verwirklicht werden. Und wie sie unschwer feststellen konnten, sind wir nicht zimperlich. Mit zimperlich meine ich, klotzen und nicht kleckern. Von diesen Domains haben wir uns gleich 130 Stück zugelegt, in der Regel zu einem Stückpreis von 0,99 €.
Einige dieser Domains waren auch etwas teurer. Diese gekauften Domains konnte man zu diesem Preis ein Jahr lang nutzen. Hier muss ich eine Warnung aussprechen, bitte achten sie darauf, wenn sie auf die Idee kommen sollten ähnliches zu praktizieren, das sie diese Domains rechtzeitig kündigen. Denn wenn dieses Jahr abgelaufen ist, gilt nicht mehr dieser Angebotspreis von 0,99 €, sondern ein wesentlich höherer Betrag (Mindestbetrag 9,99 €), und das ganze gilt wieder für ein Jahr. In unserem Fall hätte das bedeutet, dass wir mindestens 1.500 € für unsere Domains bezahlt hätten. Nun hatten wir diese Domains, es war auch nicht gerade einfach sich 130 Namen für diese Domains auszudenken. Wenn es mal eine gute Idee gab, waren diese Namen natürlicherweise bereits vergriffen. Jetzt konnte es losgehen, wir wollten diese Domains nicht behalten, sondern sie verkaufen. Von Tür zu Tür ging das nicht, aber im Internet gibt es reichlich Anbieter, die dir bei diesem Verkauf helfen. In unserem Fall war das die Firma SEDO.







Wie muss man sich diesen Verkauf vorstellen. Bei diesem Anbieter SEDO sind deine Domains gelistet, und werden dort zum Verkauf angeboten. Dies geschieht nicht kostenlos, dieser Anbieter verlangt eine prozentuale Beteiligung. Bis zum Verkauf können diese Domains geparkt werden, ist wie folgt erklärt, auf deine Domains wird Werbung geschaltet, sollte jemand zufällig deine Domain eingeben, und auf einen Link auf der Seite klicken, verdient wieder dieser Anbieter. Diesmal bist du prozentual an diesen Klicks beteiligt, „wenn jemand klickt“. Also wie sie sehen alles recht einfach, aber alles davon abhängig, wer die von dir ausgewählte Domain haben möchte, und was ist er bereit für diese Domain zu zahlen. Wir haben diese Domains rechtzeitig gekündigt, und sogar eine Domain verkauft, zum Preis von 400,00 €. Verluste sind uns also erspart geblieben, von einem Gewinn, geschweige denn Millionen, aber sehr weit entfernt.
Als dieser Interessent für unsere Domain an uns herantrat, waren wir in Ägypten, um Urlaub zu machen, dies war im Februar 2007, aber via Internet auch aus Ägypten kein Problem. Noch etwas Gutes ist von diesen Domains ausgegangen, wir waren etliche Monate beschäftigt, und sind von weiteren Abenteuern verschont geblieben.
Wenn sie drei Zeilen zurückblicken werden sie feststellen, dass wir uns Richtung Frühjahr bewegen, und wie könnte es anders sein, eine neue Idee war im Anmarsch.




Donnerstag, 19. November 2015

Amara Dolce Vita, Tekirova, Türkei





Amara Dolce Vita, ein kurzer Reisebericht.
Hotel in Tekirova(Kemer), Türkei.
  


Ich bin nicht mehr der Jüngste (70 Jahre) und ich kann Ihnen sagen dass ich schon einige Urlaube, an den unterschiedlichsten Orten(die nachfolgende Aufstellung ist nicht mehr aktuell, müssten noch wesentlich mehr hinzukommen) verbracht habe. Seien es die Kanaren, Spanien, Frankreich, Italien, Ägypten oder auch Sri-Lanka, Dominikanische-Republik usw. Selbst Südtirol, Tirol und auch die deutsche See, einschließlich Alpen und Bodensee, nebst aller bekannten Mittelgebirge Deutschlands.

Dieser Urlaub, in diesem Hotel, sprengt alles bisher Untergekommene. Eigentlich haben wir uns dieses Hotel zufällig und sehr kurzfristig ausgesucht. Die allgemeinen Bewertungen, sei es Holidaycheck oder ähnliches, waren gut. Also kamen wir zu dem Schluss, dieses Hotel zu buchen.
10 Tage „All Inklusive Ultra“ von Münster nach Antalya und zurück, zu einem Preis von 984 € , natürlich für zwei Personen.

Der Transfer dauerte 1 ½ Stunden von Antalya nach Tekirova. Unser erster Eindruck, als wir Kemer verlassen hatten und das Dörfchen Tekirova passierten war, ach du dickes Ei, hier befinden wir uns ja am Ende der Welt.

Doch spätestens nach der Einfahrt in die Anlage wurden wir eines Besseren belehrt. Den richtigen Ausdruck zu finden fällt schwer, gewaltig wäre zu gelinde ausgedrückt.
Empfang, Check-In und die ersten erforderlichen Informationen, gingen Ratzfatz über die Bühne. Fünf Minuten später standen wir bereits vor unserem Zimmer (Doppelzimmer Deluxe mit Meerblick). Selbst der Boy mit den Koffern erwartete uns bereits vor dem Zimmer.
Wenn die Eingangshalle (Lobby) uns bereits überwältigte ist es nun schwer unserem Empfinden einen Namen zu geben, als da bleibt wow, wow, wow….!!!
Dieses Zimmer braucht den Vergleich mit einer Räumlichkeit im Schloss Versailles (Paris) nicht scheuen, zudem gab es hier einen Flachbildfernseher (36 Zoll) mit DVD-Player den man im Schloss sicherlich vergeblich suchen würde.
 Bereits von der Diele aus konnte man durch das Zimmer, mit Vorgelagertem Balkon, auf das türkisfarbene Meer blicken. Die Einrichtung des Zimmers hatte etwas Chippendalehaftes, einfach traumhaft.

Ich war schon an der Cote de Azur, und ich bedauere diese armen Neureichen die für ein Zimmer dieser Güte (falls überhaupt verfügbar) eine Stange Geld auf den Tisch legen müssen (nicht unter 1000 € die Nacht). Aber das ist halt der Preis dafür, dass man als Neureicher oder angeblich Prominenter, nicht nur Urlaub macht, sondern gesehen werden möchte. Schade, oder ehrlich ausgedrückt, selber Schuld.

Hinzu kommt noch das Wetter, auch hier kann die Cote de Azur der türkischen Riviera nicht das „ Wasser „ reichen.


Kommen wir noch einmal zum Eindruck „ am Ende der Welt“. Diese Anlage benötigt kein Drumherum, oder würden Sie, wenn Sie sich schon im Paradies befinden, dieses wieder verlassen? Um alle Highlights dieser Anlage aufzulisten müsste ich ein Buch speziell über diese Anlage schreiben, noch besser wäre eine Filmdokumentation. 









Aber damit Sie eine ungefähre Vorstellung bekommen, möchte ich einige Dinge auflisten. Beginnen wir mit den Kids, denn auch für einen Familienurlaub ist diese Anlage bestens ausgestattet. Angefangen mit der ganztägigen Betreuung, nebst einem eigenen Zoo, Pferdchen die zum Reiten zur Verfügung stehen, Spielplätze ohne Ende und auch ein eigener Aqua-Park steht für die Kinder bereit. Sollte Widererwarten das Wetter einmal nicht mitspielen, sind Ihre Strolche auch im Gebäude gut aufgehoben, Langeweile wird hier nicht aufkommen.

Trotz einer Kapazität von 700 Zimmern hat es den Anschein, dass man sich allein in dieser Anlage befindet. Wie schon erwähnt 1 km Strand, Poollandschaft, Hallenbad, geheizter Meerwasserpool, Wellness-Oase, Fitnessraum. Aber auch die sportlich orientierten kommen hier auf Ihre Kosten. Beachvolleyballplatz, Tauchschule, Bootsverleih. Ein Sportplatz und nicht weniger als 10 Tennisplätze gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Wenn Sie gerne einmal außergewöhnlich frühstücken möchten, können Sie dies auf einem Schiff auf hoher See praktizieren, natürlich alles All-Inclusive. Noch ein Tipp wenn Sie durch die Anlage gehen, sollten Sie ein Lunchpaket mitnehmen, denn der Ausdruck weitläufig wäre stark untertrieben.

 Die Bars und Restaurants aufzuzählen möchte ich mir ersparen, Sie werden es nicht schaffen mehr als 50 Meter zu gehen, ohne einer Bar zu begegnen. Auf einem Hügel ist ein Leuchtturm untergebracht, neben der tollen Aussicht über die gesamte Anlage, bekommt man hier Fisch ohne Ende, a la Carte. Das alles befindet sich außerhalb, in den Gebäuden geht der Traum weiter.

Fangen wir mit den Speiseräumen oder besser gesagt Restaurants an. Außer 7 a la Carte Restaurants (mit Vorbestellung) gibt es im Hauptgebäude das Amara-Restaurant. Drei Räumlichkeiten die unterschiedlich ausgestattet sind, von modern über rustikal bis hin zu Barock oder Chippendale. Die Menge an Gästen verliert sich in diesen Räumen, hinzu kommt noch eine riesige Freiterrasse mit Blick aufs Meer.

Das Büffet ist so gewaltig, dass man Mühe hat die angeboten Speisen in Augenschein zu nehmen. Die Auswahl lässt keine Wünsche offen, hier finden selbst Veganer ausreichend Abwechslung. Der Service ist umwerfend, aber zu keiner Zeit lästig.

Weiter geht es mit den Bars, diese liegen hier wesentlich dichter zusammen als außerhalb, mehr oder weniger alle in Sichtweite. Sei es die Lobbybar (24 Stunden geöffnet), über das Cafe de Paris, bis hin zum Irish-Pub. Auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz, Disco, Showraum, Kino, Bowlingbahn, Spielhalle, selbst der Internetzugang ist hier inklusive. An jeder Ecke süße Happen, die unterschiedlichsten Erfrischungen, bis hin zum Sekt.

Kommen wir zu den Zimmern, neben den Betten eine gemütliche Sitzecke, Schreibtisch wenn Sie denn unbedingt Ihre Büroarbeiten erledigen müssen, Minibar (täglich aufgefüllt, natürlich gratis), Wandschränke sowie Ankleideraum mit Schränken und Safe, dieser, fast kaum noch zu erwähnen, ebenfalls gratis. Bleibt noch das Bad, ausgestattet mit großem Waschtisch, Badewanne und getrennter Dusche. Ein WC gibt es logischerweise auch. Alles was man sich für die alltägliche Toilette vorstellen kann ist hier vorhanden. Seife, Shampoo, Duschgel, Stylinggel, Make-up-Tücher, Duschhaube, Schwamm, Kamm, Erfrischungstücher, Rasierschaum nebst Rasierapparat, selbst Zahnbürste und Zahnpasta können Sie Zuhause lassen.

Fällt Ihnen noch etwas ein was Sie benötigen könnten? Schuhputzzeug, wenn Sie der Meinung sind dass Ihre Schuhe eine Auffrischung benötigen, gibt es auch. Sollte Ihnen mal ein Knopf von Hemd oder Bluse fallen, Nähzeug ist natürlich auch vorhanden.

Der Zimmerservice übertrifft alle Erwartungen. Wenn Sie „Pech“ haben, könnte Ihr Bett dreimal am Tag gemacht werden, desgleichen gibt es ständig frische Handtücher.

Es ist wie in dieser Geschichte vom Hasen und dem Igel, kaum haben Sie den Raum verlassen, war der Zimmerservice bereits da, nebst Betthupferl zur Nachtruhe. Betreff Nachtruhe, sollten Sie die Zweisamkeit genießen wollen gibt es auch hier den dementsprechenden Schutz (Kondome).

Bitte verlassen Sie jetzt nicht sofort diesen Bericht um das Hotel zu buchen, wer weiß schon was Sie noch erwartet.

Ach ja, für die besseren Hälften gibt es neben Massagen und Schönheitskuren nicht nur Frisöre, sondern auch eine Einkaufspassage von Schuhen bis hin zum Schmuck. Sie können also getrost ohne Koffer anreisen, denn die gibt es hier natürlich auch.

Sollten Sie dieses Paradies doch einmal verlassen wollen, kein Problem, ein kostenloser Transfer nach Kemer ist jederzeit möglich, außerdem stehen Taxi oder Dolmus vor der Tür parat.
Natürlich gibt es auch für Personen die selbst das Steuer in die Hand nehmen wollen einen Mietwagenservice (im Haus), dieser ist allerdings nicht inklusive.

Auch nicht ganz unwichtig, mit der Muttersprache (Deutsch), kommen Sie hier gut zurecht, hier versteht Sie Jeder und dass nicht nur weil er auf ein angemessenes Trinkgeld wartet.

Noch eine Anmerkung zum Urlaubsland Türkei, und die Mentalität der Türken. Vergessen Sie Spanien oder Italien, und die in diesen Ländern aufgesetzte Freundlichkeit gegenüber Touristen, das was Sie hier erwartet ist nicht gespielt.

Ein Beispiel stellvertretend für viele, bei einem Bummel durch die Stadt Kusadasi (Ägäis), ist uns die Orientierung abhanden gekommen. Unser Versuch eine Türkin anzusprechen stieß auf Sprachbarrieren. Zumindest konnten wir Ihr deutlich machen dass wir den Hafen suchten. Sie verfiel nicht in wilde Gesten und versuchten Erklärungen, nein, Sie gab uns zu verstehen dass wir Sie begleiten sollten. Der Weg führte uns kreuz und quer durch die Stadt, bis zu der Stelle von der aus man die Schiffe im Hafen liegen sah. Wir waren gerührt und wollten uns mit einem Trinkgeld bedanken. Diese Idee fand unsere Begleiterin nicht so gut und gab uns zu verstehen, dass Sie es als selbstverständlich ansah, uns behilflich sein zu dürfen. Mit einem Lächeln verabschiedete Sie sich, und ging Ihren Weg wieder zurück.

Beschämend, wenn ich darüber nachdenke ob wir in Deutschland, mit anderen Kulturen, ähnlich umgehen. Zeit umzudenken um das eigene Verhalten auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt können Sie letztendlich Ihren nächsten Urlaub planen, dieses Hotel haben wir über sonnenklar.tv (eine von vielen Möglichkeiten)gebucht.


Einen schönen Urlaub wünscht  Ihnen, Ihr ERFRIBENDER