Mittwoch, 14. Oktober 2015

Einmal um die halbe Welt....!!!





Einmal um die halbe Welt ............

Einmal um die halbe (Ganze) Welt, und die Taschen voller Geld, 
dass man keine Liebe und kein Glück versäumt.
Viele fremde Länder sehn,  auf dem Mond spazieren gehn, 
Davon hab ich schon als kleiner Bub geträumt.

(Die Textzeilen stammen aus einem Lied von Karel Gott)



Alkohol, Nikotin und welche Drogen auch immer, sind dafür bekannt süchtig zu machen. Doch hatten wir im Traum nicht daran gedacht, dass ein stinknormaler Urlaub, diese oben erwähnten Sucht-Auslöser noch übertreffen könnte. Wir sind nicht mehr die Jüngsten, und haben in Punkto Urlaub auch schon ausreichend Erfahrungen gesammelt, zumindest waren wir bis zu dem Zeitpunkt vor Antritt der Ersten Kreuzfahrt davon überzeugt. Doch wie heißt es so schön: Erstens kommt es, Zweitens anders, Drittens als man denkt.
Unsere erste Kreuzfahrt führte uns ins östliche Mittelmeer, diese Reise hatten wir auch bereits 6 Monate vor Reiseantritt gebucht, und zugegeben war es schon unser Traum einmal im Leben einen Urlaub auf dem Schiff zu verbringen. Wenn wir im Vorfeld gewusst hätten welche Veränderungen diese Kreuzfahrt in uns auslösen würde, hätten wir möglicherweise die Finger davon gelassen. 11 Tage dauerte unsere erste Kreuzfahrt, Ende November bis Anfang Dezember. Das Wetter war traumhaft, abgesehen von einem etwas stürmischen Seetag mit Windstärke 10.
Kaum Zuhause angelangt vergingen keine zwei Tage als wir vor dem Fernseher sitzend über ein Angebot stolperten in dem für Februar eine Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer angeboten wurde. Wir brauchten keine Bedenkzeit, ehe wir uns versahen war die Reise gebucht.
Aber es kam noch dicker, noch bevor wir diese Kreuzfahrt antraten wurde für Mai der nächste Trip fest gemacht. Das Ziel waren die norwegischen Fjorde.

Wir möchten jetzt nicht alle Kreuzfahrten auflisten, nur soviel, innerhalb von zwei Jahren haben wir 11 Kreuzfahrten unternommen die uns rund um Europa, nach Südamerika und auch in die Karibik führten. Es braucht keine großartigen Erklärungen ob uns die Schiffe, mit denen wir unterwegs waren, gefallen haben, wenn dem nicht so gewesen wäre würde diese Summe an Kreuzfahrten kaum zu Stande gekommen sein.
Egal ob Splendida, Fantasia, Poesia, Musica, Orchestra, Mariner of the Seas, Oasis of the Seas, Mein Schiff II, Infinity oder Liberty of the Seas, alle haben uns begeistert. Einzige Ausnahme war dass als gediegen und exklusiv angepriesene Schiff FTI Berlin, ehemaliges Traumschiff des Fernsehsenders ZDF. Dieses Schiff hätte fast dazu geführt unsere Kreuzfahrtsucht zu stillen. Wäre die Route nicht so interessant gewesen ( Adria ) kann man das Schiff durchaus als Albtraum bezeichnen, und diese Aussage ist noch stark untertrieben.

Die Reise, über die wir nun etwas ausführlicher berichten wollen, ist eine Kreuzfahrt mit der Costa-neoRomantica, von Mauritius nach Melbourne, Dauer 45 Tage. Gebucht haben wir diese Reise via Internet, über die Seite www.stornokabinen.de , hinter der ein Reisebüro Atlantis aus Wunstorf steckt. Wir schreiben den 11. September 2012, es waren zwei Tage vergangen nach der Rückkehr von unserer letzten Kreuzfahrt, die am 9. September in Toulouse endete. Der Preis, der von diesem Reisebüro für diese Kreuzfahrt verlangt wurde, war unschlagbar, bei Costa hätte diese Reise mehr als das Doppelte gekostet. Uns blieben noch sieben Wochen diese Reise vorzubereiten, schließlich sind diese 45 Tage der bisher längste Urlaub den wir je unternommen haben.
Zwischendurch, haben wir, wieder mal über das Internet, nicht nur zufriedene Kunden dieses Reisebüros Atlantis ausmachen können, alle kritisierten die Abwicklung der gebuchten Reisen.

Am 20. September erhielten wir die ersten Informationen seitens Atlantis per Mail. Unsere danach gestellte Frage, wann wir die Rechnung erwarten könnten, wurde nicht beantwortet. Langsam wuchs der Zweifel in uns, ob wir mit diesem Reisebüro die richtige Wahl getroffen hatten. Da uns die Kabinennummer bekannt war konnten wir auf der Webseite von Costa feststellen dass unsere Kreuzfahrt seitens Atlantis-Reisen reserviert war, auf dieser Seite standen auch unsere Buchungsnummern. Ferner kontaktierten wir die Fluggesellschaft Emirates per Mail mit der Frage, ob das Reisebüro Atlantis Flüge nach Mauritius sowie von Melbourne gebucht hätte. Innerhalb weniger Stunden wurde uns bestätigt, dass Reservierungen vorliegen würden. Dieses Wissen beruhigte unsere Gemüter und wir dachten nur Geduld, es wird schon werden.
Der Abreisetermin rückte näher, es verblieben drei Wochen, von einer Rechnung immer noch keine Spur. Wir beschlossen per Telefon den Verbleib unserer Rechnung zu hinterfragen, und bekamen die Antwort dass man mit Herrn Klose Rücksprache nehmen wollte. Herr Klose ist der Geschäftsführer von Atlantis-Reisen.
Ein paar Stunden später trudelte die Rechnung per Mail ein, doch die Form dieser Rechnung stellte uns nicht zufrieden weil einzig und allein die Schiffsreise mit der Costa-neoRomantica erwähnt war, von Flügen stand in dieser Rechnung nichts. Wir hatten ein Paket gebucht in dem die Flüge enthalten waren, und da auch bereits im Internet von Problemen mit den Flügen die Rede war, wollten wir diese auch auf der Rechnung vermerkt haben. Es folgte ein reger E-Mail-Verkehr sowie auch diverse Telefonate in denen wir diesen Mangel mitteilten.
Keine Reaktionen, langsam wurde uns die Sache zu bunt und wir stellten dem Reisebüro eine Frist, die da lautete nächster Tag
12 Uhr 00, wenn uns bis zu diesem Zeitpunkt keine detaillierte Rechnung vorläge, würden wir unsere Reise stornieren. Es folgten noch ein paar E-Mails mit der Anmerkung dass uns diese Rechnung bereits vorliegt. In einem letzten Telefonat teilten wir unmissverständlich mit dass es bei dem von und gesetzten Termin bleibt.
Von unserer Hartnäckigkeit überzeugt erhielten wir eine Mail mit ordnungsgemäßer Rechnung, diese Mail traf 5 Minuten vor Zwölf bei uns ein. Letztendlich konnten wir nun die Rechnung begleichen und uns auf die Socken machen ein Visum für Indien zu besorgen. Seitens Costa hatten wir erfahren, dass egal ob man das Schiff verlässt oder auch nicht dieses Visum zwingend erforderlich ist, sonst würde man nicht eingeschifft. Heißt im Klartext schlappe 200,-€ für einen Tag in Kochi/Indien, auch wenn wir uns diese Stadt nur vom Deck des Schiffes anschauen wollten. Aber der verursachte Stress durch unser Reisebüro hielt noch eine Überraschung parat, in den Reiseunterlagen stand, dass eine Einschiffung nur am 31.10.2012 bis 20 Uhr möglich sei, wenn dieser Termin nicht eingehalten würde könnte eine Einschiffung nicht mehr stattfinden. Auch mehrmalige Nachfragen an Costa wurden dementsprechend beantwortet. Unser Flieger sollte am 31.10  um 16 Uhr 45 landen, blieben also drei Stunden, vorausgesetzt das Flugzeug landet pünktlich.
In den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Costa steht, dass eine Einschiffung bis zwei Stunden vor Abfahrt erfolgen kann, von daher unverständlich dass obwohl das Schiff noch bis 19 Uhr am nächsten Tag (1.November) im Hafen lag eine Einschiffung abgelehnt wurde.
Via Internat haben wir in einem Forum diese Problematik angesprochen. Die Reaktion darauf war, dass wir uns keine Sorgen machen sollten. Ein Pärchen aus Stuttgart bot uns Ihre Hilfe an, notfalls wollten Sie, da der italienischen Sprache mächtig, ein gutes Wort an Bord für uns einlegen.

Wir sind gelandet, pünktlich um 16 Uhr 45 setzte unser Flieger auf Mauritius zur Landung an. Die Chancen unser Schiff rechtzeitig zu erreichen standen nicht so schlecht. Etwas mulmig wurde uns noch als wir die Schlangen vor den Schaltern der Einwanderungsbehörden sahen, und das Tempo mit dem die Passagiere abgefertigt wurden. Um 17 Uhr 45 standen wir endlich vor dem Gepäckband in Erwartung unserer Koffer, die Freude war groß alle drei zu erblicken.

Vor dem Flughafen sollte unser bereits von Zuhause aus bestelltes Taxi warten, und siehe da, auf einem Schild konnten wir unseren Namen ausmachen. Um 18 Uhr saßen wir im Taxi auf dem Weg nach Port Louis, wo uns die Costa-neoRomantica erwarten sollte.
Geschafft, eine Stunde vor dem angeblichen (laut Costa) Einschiffungsende, standen wir vor dem Terminal. Dieser Ausdruck ist vielleicht übertrieben, eigentlich war es nur ein Zelt in dem wir eincheckten. Die Abfertigung ging zügig von statten, auch wenn die Organisation etwas umständlich ausgelegt war. 19 Uhr 15 standen wir vor unserer Kabine auf Deck 6 mit der Nummer 6105. Eine Außenkabine, nicht unser Traum, aber eine Balkonkabine wurde von unserem Reisebüro nicht angeboten. Eine Nachfrage bei Costa betreffs Umbuchung hätte für diese 45 Tage einen Aufpreis von 2.500,-€ pro Person ausgemacht, für unsere Belange etwas happig. Die Kabine selbst war gut ausgestattet. Hell, freundlich und sogar mit einem 40 Zoll Flachbildfernseher. Leider gab es nur ein deutschsprachiges Programm, auf dem Filme aus dem Archiv (Richtung 70 er Jahre) gezeigt wurden. Es war auch nur ein Film pro Tag zu unterschiedlichen Anfangszeiten. Wem 8,95€ nichts ausmachten konnte sich auch Filme auf den Fernseher spielen lassen, hier gab es dann auch die neuesten Streifen zu sehen. Doch wir haben letztendlich diese Reise nicht unternommen um vor dem Fernseher zu sitzen.
Die Koffer waren fast zur gleichen Zeit in unserer Kabine, wobei wir beschlossen diese bis zum nächsten Tag nicht anzurühren. Zuerst wollten wir unseren gefühlten Hunger stillen, schließlich waren wir mittlerweile 26 Stunden unterwegs. Das reservierte Restaurant konnten wir nicht mehr aufsuchen, denn die erste Tischzeit (18 Uhr 30) war bereits überschritten. Doch gibt es hier auf der Costa-neoRomantica eine Ausweichmöglichkeit, My Time Dinning im Giardino, die wir nutzen konnten. Es war 21 Uhr als wir in unser Bett fielen, doch trotz Übermüdung war die Geräuschkulisse gewaltig. Meine bessere Hälfte hatte Probleme in den Schlaf zu kommen.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück kamen wir zu dem Schluss, diesen Mangel an der Rezeption vorzutragen, allerdings clevererweise nach dem wir unsere Koffer ausgepackt hatten. Immerhin trugen wir unsere Bekleidung gute 35 Stunden somit war ein Wechsel zwingend erforderlich da die Temperaturen bereits am frühen Morgen die 30 Grad überschritten hatten. An der Rezeption wurde uns mitgeteilt dass eine deutschsprachige Mitarbeiterin erst um 12 Uhr verfügbar sei, also hieß es abwarten da unsere Englischkenntnisse nicht ausreichten unsere Probleme zu schildern. OK, dann besuchen wir kurz das Städtchen Port Louis, großartiges stand an diesem ersten Tag eh nicht auf der Tagesordnung.




        Auf dem Pooldeck der neoRomantica im Hafen von Port Louis



                            Der Hafen von Port Louis auf Mauritius


                          Die Fußgängerzone in Port Louis / Mauritius

Nach dem Mittagessen ging es abermals zur Rezeption, unsere Beschwerde wurde aufgenommen mit der Anmerkung dass ein Mitarbeiter uns in der Kabine aufsuchen wird. Dies geschah recht zügig, es verging kaum ein Viertelstunde. Unser Mangel wurde akzeptiert. Nach weiteren 10 Minuten erhielten wir einen Anruf auf der Kabine in dem uns mitgeteilt wurde dass die Beschwerde an Costa Genua weitergeleitet wurde, und wir informiert werden sobald die Rückmeldung eintrifft.
An diesem Abend ging es ins Restaurant Boticelli wo der von uns reservierte Tisch bereit stand. Zwar hatten wir einen Zweiertisch gewünscht doch dieser Tisch war für vier Personen ausgelegt. Die Tischnachbarn ließen auch nicht lang auf sich warten, und da diese bereits am Vorabend an diesem Tisch saßen belegten wir natürlich die falschen Plätze. Wir tauschten, diese Tischnachbarn waren etwa in unserem Alter und ebenfalls aus Deutschland. Nicht dass wir Kommunikationsmuffel wären, aber wenn die Reedesalven kein Ende nehmen fällt es schwer die Mahlzeiten zu genießen.
So kamen wir zu dem Schluss das Restaurant zu wechseln, denn 45 Tage Dauerbeschallung ohne Ende war nicht das was wir uns unter einem gemütlichem Essen vorgestellt hatten.
Ich möchte anmerken dass das Essen mehr als nur schmackhaft war, sollte sich dies im Laufe der Kreuzfahrt ändern werde ich darüber berichten.
Auch der Service ist vom Feinsten, speziell das Personal an der Rezeption hat für alle belange immer ein offenes Ohr. Das war bisher nicht auf allen Schiffen die wir genutzt haben selbstverständlich, in der Regel wurde man dort von oben herab behandelt.
Wir können schon jetzt, nach nur zwei Tagen auf dem Schiff sagen, dass uns die Costa-neoRomantica sehr gut gefällt und wir die negativen Kritiken im Netz nicht nachvollziehen können.
Am ersten Seetag wollten wir uns kurz der Sonne aussetzten und fanden auch problemlos zwei Liegen die unserer Vorstellung entsprachen. Nach einer Stunde beendeten wir unser Sonnenanbeten, denn einen Sonnenbrand wollten wir nicht riskieren.
Zurück zur Kabine, fanden wir in unserer Ablage an der Tür einen Zettel auf dem geschrieben stand dass wir uns an der Rezeption melden sollten. Wir bekamen eine andere Kabine, ein Deck höher und ziemlich im vorderen Bereich des Schiffes, die Motorgeräusche die uns bisher die Nachtruhe raubten waren hier nicht zu verspüren. Trotz der Arbeit die uns nun erwartete beschlossen wir die Kabine zu tauschen, neue Nummer 7031. Als alles erledigt war, und die Schränke wieder eingeräumt, wollten wir die Koffer unter dem Bett verstauen. Hier traf uns der Schlag, unter diesem Bett wurde schon mit Sicherheit mehrere Monate nicht mehr geputzt. Am nächsten Morgen krallten wir uns unsere Servicekraft, nicht mehr der Jüngste, ca. um die 50 Jahre, und gaben ihm zu verstehen, dass er maximal zwei Stunden zur Verfügung hat unsere Kabine auf Vordermann zu bringen, wenn er nicht unbedingt ein klärendes Wort mit dem Kapitän sprechen möchte. Ich glaube, dass wir nach diesen zwei Stunden die sauberste Kabine auf dem Schiff hatten und fast vom Fußboden speisen könnten.

Doch nun zur Kreuzfahrt, letztendlich haben wir Urlaub und diese Tour nur gebucht weil die Route so einmalig ist. Nach Mauritius folgten nach zwei Seetagen die Seychellen, ich muss zugeben, dass ich keinen großen Unterschied zu den karibischen Inseln ausmachen konnte.

                   Im Hafen von Mahe auf den Seychellen

Irgendwie hatte ich mir diese Inseln etwas flacher vorgestellt. Nicht dass sie jetzt glauben ich wäre enttäuscht, schön sind diese Inseln schon. Unser Schiff legte um 8 Uhr an, und bereits um 8 Uhr 30 gingen wir von Bord. Einen organisierten Ausflug hatten wir nicht gebucht, per Internet hatten wir uns schlau gemacht und für einen Strand entschieden der ca. 5 km von Viktoria, der Hauptstadt der Seychellen auf der Insel Mahe liegt. Der Strand trägt den Namen Beau Vallon. Im Normalfall wäre dieser Strand mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen gewesen, aber laut Internet sollten diese Busse am Sonntag so gut wie nicht verkehren.

Wir nahmen vor dem Terminal ein Taxi, 20 Dollar wollte unser Fahrer für die Strecke zum Strand haben. Ohne zu verhandeln willigten wir ein. Bereits um 9 Uhr lag dieser Strand in seiner ganzen Pracht vor uns, noch gab es kaum Besucher, der Sand war fein wie Puderzucker und der Weg ins Meer sachte abfallend, einfach traumhaft. Nach dem wir kurz das „kühle Nass“ genossen hatten machten wir uns auf den Weg diesen Strand zu erkunden. Riesige Findlinge lagen an diesem Strand und zwischen Diesen konnte man durchspazieren. 


                   Die besagten Findlinge am Beau Vallon / Seychellen

              Die andere Seite des Strandes am Beau Vallon / Seychellen

                   Noch ein paar von Diesen Findlingen ......



Beschreiben lassen sich diese Gefühle nicht, dieses muss man selbst erleben. An diesem Strand trafen wir auch unsere Bekannten die wir im Vorfeld via Internet ausgemacht hatten. An den beiden Seetagen hatten wir abends zusammen gesessen und in der Grand Bar auf Deck 8 der dargebotenen Musik gelauscht. Hier am Strand haben wir dann erfahren, dass unsere Bekannten mit dem Bus für 50 Cent pro Person die Bucht erreicht haben. Soviel zum Internet, und den darin verbreiteten Informationen. Ob dieser Bus nun regelmäßig verkehrte konnten Sie uns auch nicht mit Bestimmtheit sagen, und gaben uns zu verstehen dass wenn nicht, Sie auch mit dem Taxi zurückfahren werden. Hier am Beau Vallon verbrachten wir drei Stunden, mehr wollten wir uns der prallen Sonne nicht aussetzten, denn ein Sonnenbrand gehörte, wie bereits erwähnt, nicht zu unseren Wünschen am Anfang dieser Kreuzfahrt. Nach dem Bus haben wir keine Ausschau gehalten und sind, diesmal für 15 Euro, zum Schiff zurückgebracht worden.

Nach dem Mittagessen, und dem dazu gehörenden Mittagsschlaf, machten wir uns auf den Weg das Städtchen Viktoria zu erkunden. 


                      Die Miniaturausgabe des Big-Ben 
                       in Viktoria auf Mahe / Seychellen

Die Geschäfte waren geschlossen sodass wir nicht in Versuchung kamen irgendwelche Mitbringsel zu erstehen.
Am Abend musste meine Frau feststellen dass sie eine Erkältung erwischt hatte, somit fiel die Rundreise, die wir für den nächsten Tag geplant hatten, ins Wasser. Der Taxifahrer, der uns zum Schiff zurückgebracht hatte, wollte für diese Rundreise(ca.4 Stunden) 80 Euro haben.
Tag Nummer sechs, unser Schiff verlässt um 13 Uhr Viktoria auf dem Weg zu den Malediven. Vor uns liegen wieder mal zwei Seetage. Am Abend musste ich allein zum Essen, da meine Frau mit leichtem Fieber im Bett lag.
Am ersten Seetag haben wir uns der Unsitte angeschlossen in den

frühen Morgenstunden einen Strandkorb zu reservieren. 


   Der Strandkorb,bereits reserviert für meinen Schatz (Foto von mir)

Dieses geschah nur aus dem Grund, für meinen Schatz einen Schattenplatz an der frischen Luft zu finden. Unmöglich finden wir das Verhalten einiger Passagiere, die die als Sitzgruppen (für 8 Personen) vorgesehenen Plätze mit allen möglichen Utensilien zu belegen, so wird aus diesen Rückzugsecken ein Schlafplatz für zwei Personen. Damit natürlich nicht genug, 2 Sonnenliegen wurden für alle Fälle auch gleich mitbelegt.
Übrigens sind diese „Passagiere“ in der Regel deutscher Herkunft somit nicht verwunderlich dass diese „Deutschen“ nicht wirklich beliebt sind. Anmerken möchte ich noch dass die meisten negativen Bewertungen (die man im Internet nachlesen kann), von diesem Personenkreis stammen.

Zweiter Seetag auf dem Weg zu den Malediven, es ist 11 Uhr am Mittwoch den 7.November, uns erwartet die Überquerung des Äquators, und die dementsprechende Taufe. Nach dem Frühstück beschlossen wir eine Liege zu nutzen um mal wieder etwas Sonne zu tanken. Es blieb bei einer Art Versuch, nach einer Stunde flüchteten wir in den Schatten, wobei man diesen Schatten auf dem Schiff lange suchen kann.

Die Plätze die es gibt, sind wie bereits erwähnt, von Zuhause aus von Deutschen mit Handtüchern belegt worden. So halbwegs haben wir die Zeit bis zur Überquerung des Äquators herum gekriegt, pünktlich um 11Uhr erschien Neptun. Mit einem Höllenspektakel wurde dieses Ereignis gefeiert. 


                        Auf dem Pooldeck Äquatortaufe






              Auch ich war an der Reihe, zumindest konnten meine 
                                        fehlenden Haare nicht nass werden ....


Getauft wurde nur wer wollte, mit einer kleinen Suppenkelle voll Wasser, Passagiere in den Pool zu schmeißen hat man sich nicht getraut.

Heute Abend soll es nach dem Essen in die Grand Bar gehen, hier tritt ein Künstler aus Südafrika mit Namen Sury Boltman auf. Zwar nur etwas a la Karaoke, aber mit einer Stimme die aufhorchen lässt, egal welchen Künstler er parodiert, auch seine Performance ist super. 


Im Normalfall sind wir bereits um spätestens 9Uhr in der Falle, doch an diesem Abend mussten wir den Morgen mit hinzunehmen. Nach der Grand Bar machten wir noch einen Abstecher in die Disco, sodass sich unsere Bettgehzeit leicht verschob. Wenn wir das Ziffernblatt auf der Uhr richtig interpretiert haben stand dort 1Uhr30. Dementsprechend spät trafen wir beim Frühstück ein, es war bereits 8Uhr30, spät für unsere Verhältnisse, allerdings gibt es Passagiere die nie vor 10Uhr frühstücken.

Auf dem Pooldeck haben wir am Morgen Bekanntschaft mit einem Künstlerpärchen geschlossen. Trotz unserer dürftigen Englischkenntnisse versuchten wir mit Händen und Füßen ein Gespräch auf die Reihe zu bringen. Dieses Paar präsentiert auf dem Schiff eine Magic-Show und ist seit Savona an Bord, und wird bis Savona bleiben, sprich ein gutes halbes Jahr. Wir versprachen uns ihre nächste Show anzusehen, die Erste hatten wir leider verpasst, weil diese halt erst um 22Uhr30 stattfand.
Momentan warten wir darauf per Tenderboot an Land gebracht zu werden, ab 14Uhr soll es losgehen. Unser Schiff ankert vor Male, der Hauptinsel der Malediven. Wir haben es nicht so eilig, es ist bereits 16Uhr als wir das Schiff verlassen. Die Überfahrt dauerte ganze fünf Minuten, nun stehen wir hier im Hafen und wissen nicht so Recht in welche Richtung wir uns bewegen sollen.
Schön ist etwas Anderes, und mit der allgemeinen Vorstellung die wir von den Malediven hatten, bzw. Bildern die im Internet kursierten, gar nicht in Einklang zu bringen. Es ist schon gewöhnungsbedürftig sich unter die Bevölkerung zu mischen, scheinbar gibt es mehr Motorräder als Einwohner. Wie würde ein gewisser Herr Trapattoni sagen, „habe fertig“, dem können wir uns nur anschließen. Nach einer Stunde ging es per Tenderboot wieder zurück zum Schiff. Für Morgen den 9.11. haben wir einen Ausflug mit Costa geplant, um 7Uhr30 soll es zur Insel Bandos gehen, hoffentlich kommen wir hier dem Paradies etwas näher.



Wir sind im Paradies angekommen, kristallklares Wasser, Korallenriffe soweit das Auge reicht, und Fische in allen Farben, direkt zum anfassen. 




Die Insel heißt Bandos und beheimatet ein Hotelressort. Mit dem Boot dauerte die Überfahrt von Male nach Bandos 40 Minuten. Kurz nachdem das Boot abgelegt hatte wurden wir von einem Schwarm von Delphinen begleitet, einfach traumhaft. Erstmalig in meinem Leben konnte ich Delphine so hautnah beobachten.



Am Strand von Bandos standen Liegen die wir kostenlos nutzen konnten, ein etwas schattigeres Plätzchen zu finden war auch kein Problem da die Vegetation fast bis ans Wasser reichte. Meine Frau stand mit Kamera im Korallenriff um die Farbenpracht der Fische für spätere Betrachtungen festzuhalten. 


Ich gab ihr zu verstehen im Umgang mit der Kamera Vorsicht walten zu lassen denn wasserdicht sei diese nicht. Ich saß auf einer kleinen Befestigungsmauer am Strand und nahm die Kamera an mich, mein Schatz spielte mit den Fischen im Wasser.

   Hinter diesem Steg gab es die besagte Mauer, und das Ende der Kamera ..

Clever wie wir Männer halt sind legte ich die Kamera auf diese kleine Mauer darunter lagen meine Latschen und ein Umhängetuch meiner Frau. Urplötzlich wurde ich von einem Mini-Sunami überrascht, Schuhe, Umhängetuch und Kamera wurden von der Mauer gespült. In der Zigarettenschachtel, die ebenfalls auf dieser Mauer lag, befanden sich noch drei Zigaretten die entsorgt werden konnten. Ich fand dies ärgerlich noch bevor mir der Gedanke kam was mit der Kamera passiert sein könnte.
Kurz nach dem wir diesen Strand am frühen Morgen erreicht hatten sprach meine Frau davon dass dies der bisher schönste Tag unserer Kreuzfahrt gewesen sei. Allerdings änderte sich dieses Empfinden schlagartig als wir feststellen mussten dass wir unsere Kamera entsorgen konnten, sie gab keinerlei Lebenszeichen von sich.

Es war nicht nur der Verlust dieser nicht gerade preiswerten Kamera, sondern fast tragischer ist die Ungewissheit ob die bisher festgehaltenen Eindrücke von unserer Reise dieses Wasserbad überlebt hatten. Die allgemeine Stimmung tendierte gegen Null, und von den paradiesischen Eindrücken blieb nicht viel. 



Zurück an Bord kamen wir zu dem Schluss in Punkto Kamera etwas unternehmen zu müssen, denn ohne Kamera, noch über 30 Tage unterwegs, war nicht das, was wir uns unter einer Weltreise vorgestellt hatten.
Ich muss nicht erwähnen, dass meine Frau von meinem Verhalten, bezüglich Beaufsichtigung dieser Kamera, begeistert war. Es war schon ziemlich blöd, dass ich die Möglichkeit einer Welle nicht in Betracht gezogen hatte, ich hätte mir denken können oder sollen, dass diese kleine Mauer genau zu diesem Zweck errichtet wurde, und zwar um diese plötzlichen Wellen (Sunamis) zu brechen.
Am Abend liefen wir zufällig durch den Photoshop auf dem Schiff, hier wurden auch Kameras präsentiert. Wir blieben kurz stehen und ließen uns ein Modell vorführen. Die Präsentation gab es nur auf Englisch somit war das Verständnis begrenzt. Dieses Modell war, als wenn der Verkäufer unser Problem erahnt hätte, eine wasserdichte Version. Der Preis schien uns leicht erhöht, doch noch schlimmer war die Aussage dass dies das letzte Objekt sei, mit anderen Worten wenn wir jetzt nicht zuschlagen hätten wir das Nachsehen. Diese Variante missfiel uns, und wir beschlossen erstmal diesen Tag ausklingen zu lassen.
Nach den Malediven folgte ein Seetag die Kamera blieb ohne Reaktion, auch die Versuche mit dem auf der Kabine vorhandenem Fön der Feuchtigkeit den Garaus zu machen, blieben erfolglos. Unsere Speicherkarte, die sich während des unbeabsichtigten Tauchgangs in der Kamera befand, konnten wir noch nicht testen. Blieb also die Ungewissheit ob die bisherigen Stationen der Nachwelt erhalten blieben. Beim Abendessen versuchten die Fotographen uns in Pose zu setzten um im Nachhinein die überteuerten Fotos an den Mann zu bringen. Dieser Fotograph war auch der Verkäufer der uns am Vorabend dieses Schnäppchen unterjubeln wollte, Auf unsere Frage ob es diese angeblich letzte Kamera noch gäbe mussten wir erfahren dass das gute Stück von einem Mexikaner erstanden wurde.
Der nächste Hafen war Kochi/Indien, morgens um 8Uhr legte unser Schiff an. Bevor es allerdings an Land gehen konnte kamen die indischen Behörden an Bord um eine so genannte Face to Face Kontrolle durchzuführen. Alle Passagiere mussten sich dieser Prozedur unterziehen. Armes Indien, soviel Zirkus ist uns bisher noch nicht untergekommen, einmal ganz davon abgesehen dass dieser Spaß wie schon erwähnt 200,- € kostete.
Unsere Überlegungen ob wir nicht vielleicht doch in Kochi von Bord gehen sollten zerschlugen sich rasch. Hier auf dem Schiff war es bereits unerträglich heiß, und die hohe Luftfeuchtigkeit machte es noch unerträglicher. Bei diesem Wetter durch die Stadt zu laufen um an jeder Ecke angebettelt zu werden danach stand uns der Sinn nicht. Gleichzeitig verwarfen wir die Gedanken hier nach einer neuen Kamera Ausschau zu halten, denn von einem Terminal gab es weit und breit keine Spur, unser Ankerplatz war der Industriehafen. Metallschrott auf der Einen, und Unmengen von Abfällen die auf der anderen Seite im Wasser schwammen rundeten dieses Bild ab.
Ich habe mir sagen lassen dass es Personen gibt die dieses Land und die Kultur außergewöhnlich finden, wir könnten diesen Anblick der Müllberge und bettelnder Bevölkerung nicht ertragen, wir fühlen uns hier deplaziert.
Am Abend bummelten wir noch mal durch den Photoshop an Bord mein Auge fiel auf eine Canon-Power-Shot-Kamera die, wie auch unsere versenkte, über GPS verfügte.
Diesmal griffen wir zu, denn den Rest der Reise ohne Fotos, ist wie das Meer ohne Wasser.

Bevor wir zum Abendessen gingen wurde die Speicherkarte getestet, und siehe da alle Fotos haben den Tauchkurs überstanden. Unsere Laune begann sich zu bessern, trotz des nicht unerheblichen Verlustes unserer „alten“ Kamera.
Nach Kochi folgte abermals ein Seetag auf dem Weg nach Sri-Lanka, da Kochi für uns ebenfalls ein Seetag war kommen wir auf Drei am Stück. Sri-Lanka hatten wir bereits im Vorfeld abgehakt weil die Erfahrungen die wir bereits vor 14 Jahren hier gesammelt hatten nicht die besten waren. Wenn man diese Insel nur mit Scheuklappen betrachtet und sich auf die Natur konzentriert, kann gesagt werden ein schönes Fleckchen Erde. Aber leider wird auch diese Natur zur Kloake. Ich will hier nicht Oberlehrer spielen, doch die Bevölkerung weiß es nicht zu schätzen in welchem Paradies sie leben könnten.
Um 21Uhr lagen wir im Bett.

13. November, wir sind in Colombo auf Sri-Lanka, es ist 7Uhr als das Schiff anlegt. Das Frühstück wurde eine halbe Stunde (6Uhr30) vorverlegt, doch für Passagiere die einen Ausflug gebucht hatten war die Zeit etwas knapp bemessen da sie schon um 7Uhr am Treffpunkt sein sollten. Wir konnten in Ruhe frühstücken, denn mehr als ein kurzer Landgang war eh nicht geplant.
Um 8Uhr verließen wir das Schiff um unsere verrosteten Glieder nach zwei Seetagen etwas zu bewegen. Außerhalb des Hafens wurden wir von etlichen Tuk-Tuk’s genervt, dass wir uns nur zu Fuß fortbewegen wollten konnte man ihnen nicht klar machen. Zu erwähnen sei noch dass wir jetzt zwar eine neue Kamera hatten aber ein Test am Morgen, vor dem Verlassen des Schiffes, gab uns zu verstehen dass der Akku leer war. Vielleicht wusste unsere Kamera schon was uns Draußen erwarten sollte und hat den Platz im Safe auf der Kabine vorgezogen.
Nicht weit entfernt vom Hafen begann die Strandpromenade, hier hatten die Tuk-Tuk’s keine Chance uns ihre Dienste anzupreisen. Plötzlich wurden wir seitlich von einem jungen Mann angesprochen, angeblich Inder aus Goa, der als Ingenieur im Hafen arbeiten würde. Seine Frage ob wir vom Schiff kämen bejahten wir. Er fing an uns einige Dinge zu erklären, auch dass dieser Tag heute ein Feiertag sei.
Vor uns konnten wir einige, landestypisch gekleidete, Personen ausmachen die sich in Richtung eines zentralen Platzes bewegten. Das ganze Gespräch fand auf Englisch statt, immer wieder anzumerken dass wir dieser Sprache nicht mächtig sind und somit auch hier nur Bruchstücke verstanden. Irgendwie hatten wir beiläufig erwähnt dass wir auch kurz in die City wollten um nach ein paar Zigaretten Ausschau zu halten. Ehe wir uns versahen stand ein Tuk-Tuk neben uns, und unser Begleiter gab uns zu verstehen dass es ihm nichts ausmache uns die City zu zeigen. Nach kurzer Fahrt erreichten wir ein Museum in dem die unterschiedlichsten, zum Grossteil dem Glauben gewidmete Dinge, zu bestaunen waren. Teilweise waren auch recht wertvolle, mit Edelsteinen ausgestattete, Skulpturen zu betrachten.
Von unserem Begleiter wurden wir auf spezielle weiße Rubine aufmerksam gemacht, die es angeblich nur hier auf Sri-Lanka gäbe. Bisher hatte ich Rubine immer nur mit der Farbe Rot in Verbindung gebracht, zumal es auch einen Farbton gleichen Namens gibt, sprich Rubinrot. Kurz nachdem wir auf die weißen Rubine aufmerksam gemacht wurden konnten wir vernehmen dass es speziell Heute günstige Angebote dieser Edelsteine zu erstehen gab. Die Richtung in der sich nun das Gespräch entwickelte gefiel uns gar nicht, als dann noch das Wort Factory fiel, klingelten bei mir die Glocken. Diese angebliche Hilfsbereitschaft war nur Mittel zum Zweck um uns zu einem Kauf zu animieren. Ich sagte diesem Gentlemen dass wir kein Interesse hätten der darauf mit no Problem antwortete. Er gab uns zu verstehen dass der Tuk-Tuk Fahrer wartete und uns in die City bringen werde. Vor dem Museum, welches im Hof auch einen Elefanten zur Schau stellte, stand unser Tuk-Tuk.
Wir fuhren los, das Gespräch kam nochmals auf die Zigaretten zurück, wobei er uns zu verstehen gab dass nur in der Währung Rupie bezahlt werden könnte. Diese Rupien hatten wir natürlich nicht, seine Reaktion war dass eine Kreditkarte auch möglich sei.
Aus den ehemaligen Glocken wurde eine Aneinanderreihung von Glockentürmen.
In der angeblichen City blieb unser Tuk-Tuk stehen, in diesem Umfeld waren keine Touristen auszumachen. Nach Zigaretten war uns der Sinn schon lange nicht mehr, und den Besitz einer Kreditkarte hatten wir ebenfalls verneint. Wir erfragten den Preis für diese Fahrt, die von dem Tuk-Tuk Fahrer mit 50 Dollar beantwortet wurde. Auch mehrmalige Nachfragen brachten keine andere Deutung dieses Betrages ans Licht. Unsere Empörung war groß und wir sagten dass wir keine 50 Dollar hätten, und er uns erst zum Schiff zurückbringen müsste. Doch er blieb bei seiner Forderung, und wir sollten im doch sagen wie viel Geld wir bei uns hätten. Unsere Antwort war 10 Dollar, und dass wir auch nicht bereit wären mehr für diese Gerademahl 2 km zu bezahlen. Unser „Gentlemen stand auf dem Bürgersteig, wir saßen noch im Tuk-Tuk.
Meiner Frau gab ich zu verstehen zur anderen Seite auszusteigen, im gleichem Moment gab ich diesem Tuk-Tuk Fahrer die 10 Dollar und sprang ebenfalls aus dem Tuk-Tuk. Wir suchten das Weite und waren erleichtert dass uns niemand folgte. Nach einigen Metern im Laufschritt ereichten wir eine Hauptverkehrsstraße und konnten erstmals leicht Luft holen.
Der Schock saß uns in den Gliedern, völlig durchnässt von der Hitze gepaart mit Angstschweiß, konnten wir nach einer halben Stunde den Hafen erkennen.
Zugegeben sind wir von den Ausflügen die auf den Schiffen angeboten werden nicht begeistert, auch weil die Preise meist überzogen sind, doch wenn ich mir den heutigen Tag vor Augen führe kommen mir Zweifel ob die Variante „auf eigene Faust“ die bessere Lösung ist. Wie alt muss man eigentlich werden um sich vor dieser Art Abzocke zu schützen, im Traum hatten wir nicht daran gedacht derart in die Falle zu tappen. Erstmalig sind wir froh wieder zwei Seetage vor uns zu haben, Zeit dieses Erlebnis zu verarbeiten.

14. November, Mittwoch wieder mal wurde uns eine halbe Stunde durch Umstellung der Uhr gestohlen, der Zeitunterschied beträgt nun 5 Stunden gegenüber MEZ.

Wenn ich mir die letzten zwei Wochen betrachte muss ich gestehen dass die negativen Momente überwiegen, oder besser ausgedrückt die Negativerfahrungen durch die positiven Eindrücke nicht ausgeglichen wurden. Aber dieses ist unsere Geschichte und keine Bewertung der allgemeinen Kreuzfahrt.

Heute Morgen standen wir mit unserer Kamera bereits um 9Uhr vor dem Photoshop, denn ein Test des Akkus stellte sich als wieder mal leer heraus. Trotz Aufladung am Vortag und geschossenen 5 Bildern, kam seitens der Kamera nur die Meldung, bitte Akku wechseln.
Wir schilderten dem Verkäufer die Problematik, ohne wenn und aber holte er aus einer anderen Kamera den Akku heraus und steckte diesen in unsere.
Wäre soweit OK, allerdings nahm er unseren Akku und bestückte die gerade entleerte Kamera damit, nicht das Gelbe vom Ei. Ich bin gespannt ob dieser neue Akku die Nacht übersteht, oder ob uns am nächsten Tag das Gleiche erwartet.
Wir sind nicht abergläubisch, aber wie der Stern heißt, der über dieser bisherigen Kreuzfahrt steht, würde ich schon gern wissen.

Der Abend wurde noch feuchtfröhlich, außer den dargebotenen Veranstaltungen zu lauschen saßen wir in den unterschiedlichsten Bars mit den Künstlern zusammen. Außer Richard und Josette, unseren Magiern, lernten wir noch Daniel den Pantomimen, Rene den Bauchredner, Artuhr Petterson der Sänger am Klavier sowie Sonny Rose den Frank Sinatra Interpreten kennen.

3Uhr.
 
          

Wir waren live dabei als uns die nächste Stunde gestohlen wurde, aus 2 Uhr morgens wurde 3 Uhr.




Donnerstag 15. November, auf den letzten Drücker erreichten wir das Langschläferfrühstück, und um 10 Uhr 30 standen wir mit unserer Kamera bereits vor dem Photoshop, der Akku war natürlich wieder leer. Die Aussage des Verkäufers dass er die Kamera testen wolle akzeptierten wir nicht. Wir bestanden darauf eine andere Kamera zu erhalten, letztendlich wollten wir einen Ersatz für unsere Defekte haben, und uns nicht damit beschäftigen Akkus zu testen.

Morgen sollen wir gegen 13 Uhr Phuket/Thailand erreichen, mal schauen ob wir mit Kamera das Schiff verlassen können.
Heute ist entspannen angesagt, denn so richtig frisch sind wir nach dem gestrigen Abend nicht.





           
            Soviel zum Thema Entspannen ...... ..


Für die Gäste der Tour bis Singapur gibt es heute Abend einen Abschiedscocktail des Kapitäns, gewünschte Garderobe ist Gala. Allein bei dem Wort Cocktail stehen mir momentan die Haare zu Berge, und dass will bei einer Glatze schon etwas heißen. Wir beschlossen auf das Restaurant zu verzichten und am Grill ein paar Happen zu uns nehmen bevor wir uns verkrümelten.

Freitag der 16. November, 10 Stunden Schlaf sollten reichen, um 7 Uhr saßen wir beim Frühstück, also normale Verhältnisse. Zurück in der Kabine warf ich einen Blick auf unsere Kamera, laut Display wies der Akku volle Ladung aus. Fotos hatten wir gestern keine gemacht, somit stand dem nichts im Wege unsere Kamera heute Nachmittag mit an Land zu nehmen. Der heutige Tag ist sonnig, um die 30 Grad und es weht ein leichter Wind, zumindest hier auf dem Schiff auf offener See. In Phuket könnten uns allerdings andere Temperaturen erwarten und diese angenehme Brise fehlen.

Unser Schiff legte pünktlich um 14 Uhr an, allerdings nicht an der ursprünglich geplanten Anlegestelle. Wir lagen in der Patong Bay vor Anker von einem Steg war weit und breit nichts zu sehen, deshalb durften wir uns aufs Tendern einstellen. Um 15 Uhr begaben wir uns zum Ausgang und bestiegen ein Tenderboot, die Überfahrt dauerte keine 10 Minuten. Vor uns lag der Patong-Beach. 

          


Das Wort Beach ist hier allerdings fehl am Platze, nicht nur das der Strand einer Müllkippe glich, auch das Wasser war trübe und voller Unrat.
Die Länge des Strandes betrug ca. 4-5 km, nach der Hälfte besserte sich der Zustand dahingehend dass man wieder Fuß vor Fuß setzten konnte ohne in irgendwelchen Müll zu treten, an den Verhältnissen im Wasser änderte sich wenig. Eine Stunde benötigten wir um das Ende dieses Beaches zu erreichen. Unweit des Strandes, quasi als Begrenzung verlief parallel die Straße mit Shops bis zum Abwinken.



           


Dieses Wort abwinken ist der richtige Ausdruck dafür ob man hier shoppen sollte oder nicht. Bar, Shop, “Massagesalon“, Wechselstube in dieser Reihenfolge reihte sich Bude an Bude.
Zu dem Verkehr ohne Ende kam der unerträgliche Gestank, wobei die Abgase noch die angenehmere Variante gegenüber den sonstigen
Gerüchen waren. Wir waren froh als wir klatschnass geschwitzt, nach zwei Stunden unser Tenderboot Richtung Schiff besteigen konnten.
Ich muss gestehen dass wir in der Vergangenheit schon einmal mit dem Gedanken gespielt hatten einen Urlaub in Thailand zu verbringen, doch hier und jetzt möchte ich dringend davon abraten sich für Patong auf Phuket zu entscheiden, einfach schrecklich!
Am Abend überfiel uns der Gedanke, ob wir betreffs Landausflüge die richtige Wahl getroffen hatten, denn für den Folgetag war ein Trip zu den James-Bond-Inseln geplant, bei Costa direkt gebucht. Stornieren war natürlich nicht mehr möglich einzige Alternative hieße, nicht daran teilzunehmen. Wir beschlossen uns den Titel eines Songs von Wolfgang Petry zu Herzen zu nehmen, der da lautet, Augen zu und durch.

Um 8Uhr am Samstag saßen wir am Treffpunkt in der Grand Bar auf dem Schiff und warteten darauf den Bus zu besteigen der uns zu einem Speedboot bringen sollte. Die Abwicklung ging zügig von statten, Tendern, ab in den Bus, und bereits nach dreißig Minuten waren wir am Hafen wo das Speedboot auf uns wartete. Mit einer Gruppe von 36 Personen ging es los zu den James-Bond-Inseln, vor uns lag eine Stunde Fahrt. 

         
               Auf dem Weg zu den James-Bond-Inseln / Phuket



So sehr uns Patong enttäuscht hatte, so begeistert hat uns diese überwältigende Natur 
die auf dieser Fahrt vor unseren Augen lag.








Unvorstellbar, das Schönste was wir in unserem bisherigen Leben sehen durften.
Unser Tipp, wenn Thailand , dann unbedingt diese Bootsfahrt zu den James-Bond-Inseln.
Voll von überwältigenden Eindrücken die unvergessen bleiben werden, ging dieser Ausflug nach 10 Stunden zu Ende. Diesmal störte es uns nicht mal wieder nass geschwitzt zu sein. Nebenbei sei erwähnt, dass wir auch unsere Kamera auf dieser Tour dabei hatten, und auch der Akku diesen Tag überstand.
Sonntag 18. November, an Stunden fehlen uns nunmehr sieben, die neoRomantica legt um 7Uhr auf der Insel Langkawi an. Mit unseren Bekannten aus Stuttgart hatten wir geplant ein Taxi zu ordern und uns zum Strand bringen zu lassen. Dieser Strand trug den Namen Cenang-Beach und wurde bereits im Internet positiv erwähnt.

Außerhalb des Hafens fanden wir ein Taxi das uns für kaum zu erwähnende 10 Ringits zum Strand brachte. Öffentlichen Nahverkehr gibt es auf Langkawi nicht, ist bei diesen Preisen auch nicht erforderlich, denn 3 Euro für vier Personen, runde 6 Kilometer, sind wirklich geschenkt.



Die Natur auf Langkawi ist beeindruckend, und vergleichbar mit unserem Ausflug zu den James-Bond-Inseln. Dieser Hafen war der schönste Anlegeplatz der uns bisher untergekommen ist, und das trotz Anlaufhäfen in der Karibik die auch schon sehr reizvoll waren.
Vier Stunden verbrachten wir an diesem Cenang-Beach, Liegestühle gab es bereits für 10 Ringits. Hinter uns befand sich eine Bar mit Getränken zu Spottpreisen, Dusche und WC waren ebenfalls vorhanden.




           Ein Strand wie aus dem Bilderbuch Cenang-Beach / Langkawi



       Mein Schatz, allein auf weiter Flur im Indischen Ozean,
          Cenang-Beach Langkawi / Malaysia

Auf dem Rückweg legten wir einen Stopp am Duty-free-Shopping-Center ein, um hier auf Langkawi ein paar Zigaretten zu kaufen. Eine Stange gab es bereits für 8 Euro (Marke Eigenbau), Marken-Zigaretten ab 13 Euro. Nach unserem mißlungenen Trip auf Sri-Lanka konnten wir nun auch unsere Sucht letztendlich wieder befriedigen.

Montag 19. November, wir liegen in Port-Klang, ca.50 km von Kuala-Lumpur entfernt. Wir beschlossen das Schiff nicht zu verlassen, die Stadt Kuala-Lumpur stand trotz der Petronas-Towers nicht auf unserem Programm, unsere Kräfte wollten wir uns für drei Tage Singapur aufheben. Diese unsere Entscheidung war goldrichtig, denn es schüttete wie aus Eimern, selbst auf dem Schiff musste man „Schwimmwesten“ tragen.

Am frühen Morgen erreichten wir Singapur, die Einfahrt in den Hafen war nicht berauschend. Das Schiff schlängelte durch den Industriehafen bevor der Hafen Habor-Front in Sicht kam.
Wir legten an einem Riesenterminal an, in dem sich sogar eine Shopping-Meile befand. Selbst die Metro-Station lag unterhalb dieses Terminals. Um 9Uhr am Dienstag den 20.11 begann unsere Erkundungstour durch Singapur. Von Bekannten hatten wir erfahren dass diese Sightseeing-Busse diesen Hafen nicht anfahren, also nahmen wir ein Taxi um zur Haltestelle zu gelangen. Suntec-Towers war unser Ziel und lag ca.5 km entfernt, der Preis runde 10 Singapur-Dollar, gleich 6,50 Euro. Erst später erfuhren wir, dass es im Terminal ein Informationszentrum gab an dem die Tickets für Hop-On-Hop-Off gekauft werden konnten. Auch das Taxi hätten wir uns sparen können, denn direkt am Terminal gab es einen organisierten Shuttle-Bus der die Passagiere zur Sightseeing-Tour gebracht hat, natürlich im Ticketpreis enthalten.





All dies hat unsere Eindrücke von Singapur nicht beeinträchtigt, diese Stadt fasziniert und bezaubert zugleich. Diese Wolkenkratzer sind eine Augenweide, extravagante Architektur, erstmalig konnten uns Klötze in dieser Größenordnung begeistern. Höhepunkt ist natürlich das Marina-Sands-Hotel, im Stadtteil Marina-Bay. Wir unterbrachen unsere Tour in China-Town, ein Viertel mit typisch chinesischem Flair.





Shops bis zum Abwinken, aber auch einen Tempel hat man hier platziert, den man sogar gratis besuchen konnte. Im Inneren dieses Tempels gab es äußerst filigrane Kunstwerke zu bestaunen, und natürlich Buddhas soweit das Auge reicht. Wer hier in China-Town einkaufen möchte kann sicher das ein oder andere Schnäppchen machen, die Gefahr auf die Nase zu fallen ist allerdings ebenso groß. Ich startete z.B. einen Versuch für die von mir erworbene Kamera einen Ersatzakku zu kaufen.

Der zuerst genannte Preis lag bei 89,- Dollar, dieser Preis erschien mir recht happig denn umgerechnet würde das ca. 60,-€ ergeben. Nach langem Hin und Her hatten wir den Verkäufer bei 40,- Dollar, trotzdem verzichteten wir auf den Kauf, das ganze Drumherum behagte uns nicht wirklich.




          
                     Tempel in China-Town / Singapur  

 
             
          
                       Faszinierende Statuen im Tempel



          
                      Buddha, soweit das Auge reicht

Nach 5 Stunden waren wir geschafft, nicht nur dass uns die Eindrücke überwältigt haben, auch die Hitze mit entsprechender Luftfeuchtigkeit verlangtem unserem Körper das Letzte ab.
Auch am Abend waren wir noch nicht in der Verfassung einen Trip in die Stadt zu wagen, wir begnügten uns mit den faszinierenden Ausblicken vom Deck unseres Schiffes. Über unserem Schiff befand sich die Seilbahn zur Insel Sentosa auf der ein Freizeitpark untergebracht ist. Die Gondeln dieser Seilbahn funkelten wie Sterne am Himmel. Trotzdem wir erst den 20. November haben hat sich Singapur schon auf die Weihnachtszeit eingestellt, gewaltige Christbäume mit funkelnder Beleuchtung zierten Shopping-Center wie auch Straßenzüge.

Mittwoch der 21. November, zweiter Tag in Singapur. Heute wollten wir die Metro nutzen, für Touristen gibt es ein Tagesticket zum Preis von 10 Dollar. Mit diesem Ticket sind alle Busse und Bahnen zu nutzen. Um 9Uhr saßen wir in der Metro, in dieser wurden wir von einem Mitarbeiter angesprochen der uns fragte wo wir denn hin wollten. Wir gaben ihm zu verstehen dass unser Ziel die Marina-Bay wäre.

Er bat uns die Bahn an der nächsten Station zu verlassen um in eine Andere umzusteigen. Wir konnten nicht ganz folgen, da am Bahnsteig klar und deutlich Marina-Bay zu erkennen war. Erst als wir uns den Streckenplan etwas genauer anschauten fiel der Groschen, unser Zug hatte zwar als Endziel die Marina-Bay, allerdings ringsum Singapur. Durch umsteigen konnten wir eine Querverbindung nutzen und kamen nach nur drei Stationen wesentlich schneller an unser Ziel. Wir verließen die Metro bereits zwei Stationen vor Marina-Bay, weil wir zu Fuß am River laufen wollten. Der Weg am River war traumhaft, Rustikales vermischt mit Hypermodernem. 



            


                

            

Apropos laufen, nass geschwitzt erreichten wir nach einer Stunde das Hotel Marina-Sands unter dem sich eine Einkaufsmeile gewaltigen Ausmaßes befindet. Hier in dieser Shopping-Zone ließ es sich aushalten, voll klimatisiert, sodass wir zu frösteln begannen, kein Wunder bei vor Nässe triefender Bekleidung. 



                                            
 

              
              Sieht schon gewaltig aus dieses Hotel ...... ..


             
              Die Aussicht von der Dachterrasse des Marina-Sands
             Hotels auf die Stadt Singapur.




Dieses Hotel besteht aus drei Towern, jeder von Ihnen mit 57 Stockwerken. Im Vorfeld hatten wir erfahren, dass wenn man das Restaurant auf der Dachterrasse besucht, keine Gebühr zu entrichten ist. In der Regel sollte man dann dort im Restaurant etwas verzehren.
Die andere Variante ist halt 20 Dollar zu bezahlen um auf diese Dachterrasse in Form eines Schiffes, das über diese drei Türme gebaut ist, zu gelangen. Wir wählten den Restaurantlift der uns in 15 Sekunden in den 57. Stock katapultierte. Von hier oben konnte man ganz Singapur betrachten, atemberaubend. Etwas geschmälert wurden unsere Eindrücke dadurch, dass die Sicht nicht klar war. Diese leicht diesige Luft ist uns auch auf der bisherigen Reise treu geblieben. Luft wie wir sie aus dem Allgäu gewohnt sind gibt es hier im Indischen Ozean nicht.





              
              Na dann Prost, Wer weiss wann ich noch mal 45Dollar
              für "zwei Bier" bezahlen darf. Aber es war das erste Bier
             in meinem Leben dass ich im 57. Stock getrunken habe,
             und dies in Singapur, im Hotel Marina-Sands!



Enttäuscht hat uns auch die Ausstattung dieser Dachterrasse die eher einem McDonald’s-Laden gleich kam, für ein Hotel dieser Kategorie mit Zimmerpreisen ab 400,- Dollar beschämend. Allerdings waren die Getränkepreise dem Namen des Hotels angepasst, für zwei Bier a 0,5 Liter zahlten wir auf dieser Terrasse 45,- Dollar. Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt. Nach einem Zwischenstopp auf der Rückfahrt im botanischen Garten, trafen wir um 15 Uhr wieder auf dem Schiff ein.
Abends schlenderten wir noch mal kurz durch das Einkaufszentrum VIVO direkt im Terminal, unser Vorhaben den Hafen aufzusuchen, wo sich am Abend ganz Singapur versammelt um sich bei einem Drink von Live-Musik berieseln zu lassen, mussten wir aufgeben da es regnete.


Donnerstag 22. November, unser Schiff soll um 16Uhr Singapur Richtung Semerang/Indonesien verlassen. Vor uns lag ein weiterer Seetag. 


            
                               Little-India in Singapur

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                 Ganz schön bunt was hier so rumhängt ......



Bevor es losging besuchten wir noch kurz das Stadtviertel Little-India. Da meine Kleidung so langsam aufgebraucht war legte ich mir zwei Shirts und eine Shorts zu. Nichts Wertvolles aber tragbar, und der Preis von 37,- Dollar war auch zu verschmerzen. Wenn man bedenkt dass wir für diese beiden Gläser Bier noch 8 Dollar mehr bezahlt hatten, ein wahrlich lohnendes Geschäft. Um 14Uhr waren wir an Bord, zuvor hatten wir unsere verbliebenen Dollar in Euro zurückgetauscht, denn ob wir diese zauberhafte Metropole jemals wieder sehen steht in den Sternen.
             

Der Abend wurde mal wieder feuchtfröhlich, unsere Magier Richard und Josette, sowie Arthur Petterson der Pianist saßen bei uns am Tisch. Nebenbei konnten wir auf den, ich glaube, 44. Geburtstag von Arthur anstoßen. 



              
              Wie schon gesagt, feucht und fröhlich dieserAbend ..


Ehe wir uns versahen standen die Zeiger der Uhr auf zwei Stunden nach Mitternacht, zum Glück bekamen wir in der Nacht eine Stunde geschenkt. Der Zeitunterschied verringerte sich auf nur noch sechs Stunden gegenüber MEZ.
Nicht zum ersten Mal auf dieser Kreuzfahrt nutzten wir an diesem Seetag das Langschläferfrühstück, zugegeben auch jetzt noch nicht richtig ausgeschlafen. Auf dem Schiff ist es ruhiger geworden, ganze 797 Passagiere befinden sich an Bord, möglich wären 1.800.


Samstag 24. November, wir legen um 9Uhr in Semerang/Indonesien an. Semerang liegt auf der Insel Java. Vom Schiff aus waren am Morgen die Vulkane zu erkennen, wobei einer noch leichte Rauchzeichen von sich gab. 




                 
                  Blick vom Schiff auf die Vulkane, leider etwas diesig.

In die Stadt zog uns nichts, und hier im Industriehafen sieht es nicht anders als im Ruhrgebiet aus, außer dass es im Ruhrgebiet mittlerweile mehr Vegetation gibt. Die vom Schiff angebotenen Ausflüge Richtung Natur dauerten alle über 8 Stunden, bei satten 33 Grad nicht unser Ding. Wir beschlossen an Bord zu bleiben und meine Frau nutzte erstmalig den Pool. Die angesprochenen Vulkane waren nicht mehr zu sehen, ein Dunstschleier lag über der Insel. Da wir also beschlossen hatten nicht von Bord zu gehen, wurden aus Seetag-Semerang-Seetag, drei Seetage in Folge bevor am 26. November, Bali auf dem Programm stand.
Am Sonntag den 25. November durften wir uns die Show von Richard und Josette anschauen. Es ist immer wieder erstaunlich mit welcher Fingerfertigkeit und der Fähigkeit die Blicke der Gäste zu verzaubern diese Magier in der Lage sind vom Wesentlichen abzulenken um ihre Kunststücke zu präsentieren. Wir waren begeistert, und das nicht nur weil wir mittlerweile mehr als nur gute Bekannte waren. Schon vor dieser Show hatten wir mit Richard und Josette vereinbart auf Bali gemeinsam einen Ausflug ins Innere dieser Insel zu unternehmen.




                  
                   Mit dem Tenderboot zur Anlegestelle ... ..auf Bali

Auf Bali angekommen mussten wir abermals Tendern. Es war bereits 10 Uhr als wir das Land, sprich die Insel Bali erreichten. Im Hafen, besser gesagt an der Anlegestelle wurden wir, Dank der sprachlichen Unterstützung durch Richard und Josette schnell fündig, und fanden einen Taxifahrer der uns für 80,- Dollar die Insel, und speziell die Tempelanlage Pura-Besakih zeigen wollte. 


               
               
                Ja, richtig geraten, das bin ich im besagten Tempel.




Die gesamte Tour dauerte fünf Stunden und wir hatten einen Menge Spaß zusammen. Natürlich gab es außer diesem Spaß gewaltige Eindrücke und die nicht nur in dieser Tempelanlage aus dem zweiten Jahrhundert nach Christi. Wir besuchten eine Plantage auf der wir die unterschiedlichsten Pflanzen betrachten konnten


           

          Auch konnten wir mitverfolgen wie aus Kokosöl Schnaps gebrannt wurde.

            




                             

           


Sicherlich kennen sie diesen Kaffee mit Namen Luwak, der angeblich zu den wertvollsten der Welt gehört. Diese Kaffeebohnen werden durch den Magen der Fleckenmusangs einer Katzenart unverdaut wieder ausgeschieden und danach geröstet.


               
            
Eine Delikatesse, die wir hier auf der Plantage kostenlos probieren konnten, doch keiner brachte den Mut auf, diesen Kaffee zu probieren. Bevor es zurück zum Schiff ging machten wir noch Stopp an einem idyllisch gelegenen Restaurant. 

            

                     Von hier aus hatten wir einen fantastischen Ausblick,
                         riesige Reisfelder die vor einer Bergkette im Tal lagen.

             
               Am Eingang dieses Restaurants wurden wir von einem fliegenden 
                         Hund begrüßt der Kopfüber in einem Busch hing.


              

Während der Fahrt wurden wir von unserem Fahrer mit der Geschichte Balis sowie der Bevölkerungsstruktur vertraut gemacht. Der Großteil dieser Einwohner Balis sind Hindus, über 90 Prozent, und angeblich wie in Indien gibt es hier unterschiedliche Kasten.
Eine beeindruckende Tour fand um 16 Uhr ihr Ende, und es ging per Tenderboot zurück zum Schiff. Bereits um 8 Uhr lagen wir in unseren Federn, denn bereits am nächsten Tag stand die Insel Lombok auf dem Programm, hier wollten wir eine Privattour zum Strand unternehmen. Wie schon auf Bali musste auch hier auf Lombok getendert werden. Um 9Uhr standen wir an der Anlegestelle, eine unüberschaubare Menge an Taxifahrern boten ihre Dienste an. Die Preise tendierten von schwindelerregend bis überzogen.
Letztendlich hatten wir einen Fahrer gefunden der uns einen akzeptablen Preis anbieten konnte. Im Nachhinein stellten wir fest, dass dies nicht der Fahrer sondern nur die vermittelnde Maffia war.
Wir wurden zu einem Fahrzeug geleitet in dem wir Platz nahmen. Doch scheinbar war diese Fahrzeug zu groß für zwei Personen, sodass wir kurz nach dem wir Platz genommen hatten das Fahrzeug wechseln mussten. Dieser uns zugeteilte Fahrer verstand uns überhaupt nicht, somit waren wir uns nicht sicher ob er uns nun wirklich zum Strand bringt oder in irgendeiner Shoppingmeile absetzt. Die ganze Sache kam uns recht mulmig vor, wir beschlossen das Taxi wieder zu verlassen. Ehrlich gesagt hatten wir den Kaffee bereits auf und waren fast soweit, unverrichteter Dinge wieder an Bord zu gehen. Auf das nächste Tenderboot wartend saßen wir unter einem Zelt. Hier kamen wir in Kontakt mit einem Ehepaar aus Koblenz in Deutschland die auf Bekannte warteten mit denen sie ebenfalls eine Strandtour unternehmen wollten. Nachdem bereits zwei Tenderboote angelegt hatten, und diese Bekannten nicht erschienen, kamen wir überein etwas gemeinschaftlich zu unternehmen. Auf dem Weg zum Taxistand kam uns eine Servicekraft des Schiffes entgegen, der uns freundlich begrüßte. Diese Servicekraft stammt aus Indonesien mit Namen Adih, von dem wir bereits mehrfach in den unterschiedlichsten Bars sehr zuvorkommend bedient wurden. Auf die Frage was wir vorhätten antworteten wir, dass wir mit einem Taxi zum Strand wollten und einem Fahrer der auf uns wartet und wieder zur Anlegestelle zurückbringt. Meine Frau kam auf die Idee Adih zu bitten uns bei der Suche nach einem geeigneten Fahrer behilflich zu sein.
Kaum ausgesprochen rannte er bereits zurück, und ehe wir uns versahen konnten unsere Wünsche erfüllt werden. Unser vorgegebener Preis, 40,- Euro, wurde ebenfalls akzeptiert. Für diesen Weg zum Strand benötigte das Taxi eine Stunde, nicht dass die Entfernung gewaltig war, Gerademahl 20 km, aber das Straßennetz hier auf Lombok ist mit unserem in Deutschland nicht annähernd zu vergleichen. Auf dem Weg zum Strand konnten wir die unterschiedlichsten Eindrücke gewinnen, die da reichten von ganz nett bis Elend pur.

Der Strand zu dem wir gebracht wurden gehörte zu einem Ressort mit Restaurant. Es war ein schönes Fleckchen. Wir waren so gut wie allein, von unseren neuen Bekannten Magdalena und Werner einmal abgesehen. 



            

Gute zwei Stunden hielten wir es aus. Liegestühle und Auflagen standen uns an diesem Beach auch zur Verfügung, natürlich seitens des Betreibers dieses Ressorts mit dem Hintergedanken dass wir etwas verzehren. Es gebührt dem Anstand, dass wir einige Getränke konsumierten, auch für unseren Fahrer hatten wir Getränke und Lunch spendiert. Der ganze Spaß kostete 15,-€, somit ein wirklicher Schnäppchenpreis für die in Anspruch genommenen Leistungen. 



                       Das Ressort, wir waren die einzigen Gäste.  

     
                         
                           Außer einem Super-Strand gab es auch noch einen Pool.



Rundum zufrieden traten wir die Heimreise an, die Frage ob wir noch Lust hätten einen Shop aufzusuchen verneinten wir.
Wir waren ungefähr 2 km von unserer Anlegestelle entfernt als dieser Taxifahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Er fuhr über einen Entwässerungskanal der sich seitlich neben der Straße befand.
Von unserem Fahrer wurde ein Motorradfahrer frontal erfasst und auch eine Frau mit zwei Kindern konnten dem Fahrzeug nicht mehr ausweichen. Nach etwa 50 Metern kam unser Taxi in einer Seitenstraße über diesem Entwässerungskanal zum stehen. Der Aufruhr der umherstehenden Passanten war gewaltig bis Furcht einflößend. Mit Mühe konnten wir dieses Taxi verlassen. Meine Frau hat sich bei diesem Unfall mehrfach den Kopf an der Seitenscheibe, sowie an einem Metallkleiderbügel, der an der Rückenlehne des Fahrers angebracht war, gestoßen. Im Nachhinein befragt gab sie zu verstehen dass sie für kurze Zeit das Bewusstsein verloren hatte. Es dauerte keine zwei Minuten als bereits ein Polizist auf dem Motorrad erschien, dieser gab uns zu verstehen, dass wir hier warten sollten und er gleichzeitig die Vermutung äußerte dass wir wohl Kreuzfahrtpassagiere wären. Was mit diesem Motorradfahrer, oder der Frau mit ihren Kindern passiert war, konnten wir im allgemeinen Getümmel nicht ausmachen, sicherlich war unser Schockzustand nicht unerheblich daran beteiligt dass Umfeld wahrzunehmen. Nach fünf Minuten stand bereits ein Taxi für uns bereit um uns zur Anlegestelle zu bringen.
Etwas ist uns allerdings in unschöner Erinnerung geblieben, der Taxifahrer, der diesen Unfall verursachte, hatte nach diesem Crash nichts Besseres zu tun als den Fahrpreis von uns einzufordern. Das was er angerichtet hatte schien ihn nicht zu berühren. Im Gegenteil statt der ursprünglich vereinbarten 40,- € verlangte er nun 80,-€. Wir waren nicht nur entsetzt, sondern erschüttert mit welcher Abgewichstheit dieser Fahrer aus diesem Unheil noch Geld herausschlagen wollte. Wir zahlten diesen erhöhten Betrag natürlich nicht. Noch sichtlich mitgenommen erreichten wir die Anlegestelle und bestiegen das Tenderboot. Meine Frau klagte über leichten Schwindel und Kopfschmerzen, außerdem waren einige Blessuren im Gesicht sowie am Kopf zu erkennen.
Auf der Kabine angelangt ging es unter die Dusche, danach bat mich meine Frau etwas Eis zu besorgen, um die lädierten Stellen kühlen zu können. Gegen Abend nahmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns und marschierten ins Bett, immer noch überwältigt von den Vorkommnissen und der Ungewissheit ob bei diesem Unfall Personen ernsthaft zu Schaden gekommen sind.
Mittwoch 28.November, nach unruhiger Nacht beschlossen wir nach dem Frühstück unsere deutschsprachige Reiseleiterin Veronika aufzusuchen, um zu hinterfragen ob dieser gestrige Vorfall gemeldet werden müsste. Da dieser Ausflug nicht direkt bei Costa gebucht wurde gab sie uns zu verstehen, dass eine Meldung nicht erforderlich ist, sie aber trotzdem diesen Unfall weitermelden werde. Auch gab sie uns den Rat den Schiffsarzt aufzusuchen, dass wenn es im Nachhinein Probleme geben sollte, wir einen Beleg für unsere Reisekrankenversicherung hätten. Diesen Rat befolgten wir und meine Frau hatte auch bereits wieder den Mut aufgebracht, den im Vorfeld gebuchten Landausflug zu den Varanen auf Kommodo anzutreten. Unser Schiff ankerte um 12Uhr vor Kommodo und nach dem Mittagessen wurden wir per Tenderboot an Land gebracht. Passagiere die diesen Ausflug nicht gebucht hatten durften das Schiff nicht verlassen. Meines Erachtens keine korrekte Vorgehensweise, denn wenn das Schiff einen Ort anläuft sollte ein Verlassen des Schiffes möglich sein, unabhängig davon ob ein organisierter Ausflug gebucht wurde, dieses grenzt an Nötigung.



                     

             

An Land wurden wir von Rangern in Empfang genommen die uns durch den Nationalpark führten. Die Kommodovarane bekamen wir auch zusehen. 


          
                       Angeblich nicht ganz ungefährlich diese Varane ..







          

                        Nicht ganz so gewaltig wie im Film Jurassic-Park, 
                                         aber nicht weniger beeindruckend.


Nach diesem Ausflug fühlte sich meine Frau auch wieder etwas besser, und außer leichten Kopfschmerzen ging es ihr den Umständen entsprechend gut, wobei dieses Ereignis (Unfall am Vortag) sicher nie aus unseren Gedanken verschwinden wird. An Bord machte dieser Unfall auch schnell die Runde, obwohl wir natürlich nicht alle Passagiere informiert hatten.

Nach Komodo folgten zwei Seetage und eine nochmalige Zeitverschiebung von 1,5 Stunden, wie weit wir nun von unserer Zeit abweichen habe ich aufgegeben festzuhalten.
Vor uns liegt Australien dass wir am 1. Dezember erreichen sollen. Bereits Heute am 30.November waren die australischen Behörden an Bord um die Papiere jedes einzelnen Passagiers zu überprüfen. Wie diese Behörde an Bord gelangte ist mir nicht bekannt, denn Australien liegt noch gute 200 Seemeilen entfernt. Könnte sein dass Richard und Josette, unsere Magier, uns dieses Phänomen erklären können.


Pünktlich um 8 Uhr legt unser Schiff im Hafen von Darwin an, bereits um 8 Uhr 30 betreten wir zum ersten Mal in unserem Leben australischen Boden. 

            


              
 
Irgendwie hatte ich mit dieses Betreten etwas gewaltiger vorgestellt, musste aber feststellen, dass dieser Boden sich von Anderen nicht unterscheidet. 

            


Dieses Städtchen Darwin ist ganz nett, es sieht alles recht ordentlich aus, aber das war es dann auch schon.

3 Stunden verweilten wir in diesem Ort, es gibt hübsche Parkanlagen doch einen Strand suchten wir vergebens. 





                


Zurück auf dem Schiff trauten wir unseren Augen nicht, der Blick von Bord, nach unserem Mittagsschlaf, lies uns Strände ohne Ende erkennen, selbst unser Schiff lag fast auf dem Trockenen. Die Gezeiten sorgten dafür, dass diese Strände sichtbar wurden. Am Morgen war halt Flut, jetzt am Mittag zog sich das Wasser gute 100 Meter zurück.

Um 18Uhr verließen wir Darwin mit dem Ziel Cairns, allerdings erwarten uns vorher drei Seetage. Am zweiten Seetag passierten wir die Straße von Torres, benannt nach dem Seefahrer der diese Passage entdeckt hat. Hier kommen sich Australien und Neuguinea sehr nahe.
Jetzt befinden wir uns unweit des Great-Barrier-Reefs, welches uns noch bis Cairns, oder besser gesagt fast bis Brisbaine begleiten wird.






                

Jetzt aber zu glauben dass diese Korallen vom Schiff aus zu erkennen wären ist weit gefehlt. Untiefen konnten wir ausmachen, da das Wasser unterschiedliche Farbtöne aufwies. Auch die eine oder andere kleine Insel lag einsam im Wasser.


                 


Bereits am Abend, vor unserer nächsten Anlegestelle in Cairns, klagte meine Frau über Zahnschmerzen die sich am Morgen zu einer Kieferentzündung ausweiteten.


Die geplante Tour konnten wir somit an den Nagel hängen. Josette und Richard waren enttäuscht dass wir sie nicht begleiten konnten, wir wollten zusammen mit der Seilbahn nach Kuranda fahren, um uns in luftiger Höhe den Regenwald anzuschauen. Die Fahrt mit dieser Bahn mit Namen Carabonica sollte über eine Stunde dauern. Schade dass wir dieses Erlebnis auslassen mussten, aber mit heftigen Schmerzen macht so ein Ausflug nicht wirklich Spaß, und die zu erwartenden Schönheiten lassen sich nicht genießen. Wir beschlossen einen kurzen Spaziergang durch das Städtchen Cairns zu machen, unser Schiff lag quasi mitten in der Stadt. 


               


Trotz der immer noch anhaltenden Schmerzen war meine Frau, und natürlich auch ich, von dieser Stadt begeistert. Fantastische Gebäude, alles sehr sauber und aufgeräumt, und zudem eine üppige Vegetation ließen die Augen überlaufen.

Mitten in der Stadt saßen, oder besser gesagt hangen, auf einer Anzahl von Bäumen unzählige fliegende Hunde die einen Höllenlärm verursachten, ein gewaltiges Schauspiel. 




              
                         Museum in Cairns ....


                
                 Fliegende Hunde mitten in der Stadt ...... .Tausende




       An der Esplanade schlenderten wir am Wasser Entlang zurück zum Schiff.

             

     Eine Menge Restaurants lagen an dieser Esplanade von denen man die luxuriösen Yachten, 
            die hier im Hafen lagen, betrachten konnte. 



             
Unsere Überlegungen am Abend in einem dieser Restaurants mit unseren Magiern zu Essen, da dieser Tag auch unser Hochzeitstag war, mussten wir leider vergessen denn die Schmerzen verschlimmerten sich. Am Abend versuchte mein Schatz diesen Schmerzen mit Cognac den Garaus zu machen, was leider nur teilweise gelang. Das Schiff lag noch bis 1Uhr in der Früh im Hafen, und auf dem Schiff gab es eine Tropical-Party, an der wir allerdings nicht teilnehmen konnten.

Vor dem Erreichen von Brisbaine lagen abermals 2 Seetage, uns blieb die Hoffnung dass sich die Kieferentzündung bis dahin verflüchtigt.

7. Dezember, es sieht so aus, dass sich die Schwellungen der Backe zurückentwickeln, und somit die Chance besteht von Brisbaine einiges mehr zu sehen als das in Cairns möglich war. Der im Vorfeld bei Costa gebuchte Ausflug in den Tamburine- Nationalpark, wurde seitens Costa gestrichen. Diesen Ausflug hatten wir gebucht weil wir etwas von der Natur Australiens kennen lernen wollten, leider wurde uns dieses verwehrt. Somit bleiben nur Stadtbesichtigungen, und ehrlich gesagt ist dies nicht ganz unser Ding weil wir in unserem Leben von diesen Städten mehr als reichlich gesehen haben, und welche Bauten es auch immer zu bestaunen galt uns nicht vom Hocker hauen können.

Samstag 8. Dezember, unser Schiff liegt im Hafen von Brisbaine, richtig betrachtet im Industriehafen der runde 25 Kilometer von der City entfernt liegt. Ursprünglich sollten wir Flussaufwärts nahe der Stadt anlegen, warum dieser Industriehafen gewählt wurde ist uns nicht klar, sicherlich sind es Kostengründe die den Ausschlag gaben.
Seitens Costa wurde ein Shuttlebus angeboten, der Preis hierfür, satte 19,-€.
Wir beschlossen mit einem Pärchen (Annerose und Karl Heinz) aus dem Bayrischen-Wald ein Taxi zu nehmen, diese Wartereien auf diesen Shuttlebus wollten wir uns nicht antun.
Das erste Taxi was uns zugewiesen wurde war ein Großraumtaxi in dem zehn Personen Platz fanden. Der Preis für die Fahrt zur City sollte 60 Dollar betragen. 6 Personen saßen bereits im Taxi, für uns Vier blieb noch eine Dreiersitzbank. Bevor die Fahrt losging gab uns der Fahrer zu verstehen, dass er von jeder Gruppe 60 Dollar haben wollte. Diese Vorgehensweise fanden wir nicht richtig, zumal die eine Gruppe aus 6 Personen bestand, und wir auf dieser Dreiersitzbank nur zu viert waren. Ursprünglich sollte der Gesamtpreis 60 Dollar betragen, wir gaben diesem Fahrer zu verstehen dass wir dieses Spiel nicht mitspielen und stiegen aus. Das nächste Taxi war ein normaler PKW in dem wir ausreichend Platz fanden. Der Preis betrug zwar ebenfalls 60 Dollar, aber hier ging es ums Prinzip, diese Abgewichstheit wollten wir nicht unterstützen und hatten Dieses auch hier in Australien nicht erwartet.





              
Nach 40 Minuten erreichten wir die City und waren positiv überrascht. Eine Metropole mit 3 Millionen Einwohnern hatten wir uns anders vorgestellt. Nicht ohne Grund gehört Brisbaine zu den beliebtesten Städten weltweit, bezogen auf die Lebensqualität.



               

Ein Stündchen schlenderten wir durch die Stadt bevor uns der Weg in den botanischen Garten führte. Mitten in der City eine Grünanlage die ihres Gleichen sucht. 


              



              
               Echsen zum Anfassen hier im Botanischen Garten ...



              
           Die Skyline von Brisbaine, davor der Botanische Garten.



Es waren beeindruckende Stunden, allerdings bekam die Rückfahrt noch einen faden Beigeschmack. Vor Antritt der Fahrt, zurück zum Hafen, hatten wir einen Festpreis vereinbart. Unterwegs musste unser Fahrer feststellen dass die von ihm ausgewählte Route gesperrt war, und er somit einen anderen Weg wählen musste. Am Hafen angekommen fielen wir aus allen Wolken, aus den vereinbarten 50 Dollar wurden 97,50 Dollar. Festpreise hatten wir uns etwas anders vorgestellt, und stellen uns die Frage ob die Zivilisation Australien schon erreicht hat. So langsam mache ich mir ernsthaft Gedanken, ob diese, auf dieser Kreuzfahrt angesammelten Negativerfahrungen, ein Zeichen sein sollen.

Bisher war ich kein abergläubischer Mensch, doch die Summe dieser Ereignisse wird sicherlich nicht ganz spurlos an mir vorüber gehen.

So langsam nähert sich das Ende unserer Kreuzfahrt, es bleiben noch zwei Häfen, Sydney und Melbourne, letzterer ist der Ausschiffungshafen. Vor Sydney wurde mal wieder an der Uhr gedreht, in Summe sind wir nun 10 Stunden vor MEZ. Unser Flieger geht am 14.12.2012 um 3Uhr30, eine Zeit fern ab von Gut und Böse.
Schwer zu sagen wie wir die Zeit bis zum Abflugtermin totschlagen. Die Landung in München ist am gleichen Tag um 20Uhr, macht eine Flugzeit von 16,5 Stunden, wenn man die 10 Stunden vernachlässigt die wir während dieses Fluges wieder dazugebuttert bekommen. Also 26,5 Stunden, plus den Tag davor, wo an Schlaf auch nicht zu denken ist. Ach ja, in München wartet auch noch das Auto, und zwei Stunden Fahrt, bevor wir unser Bett erreicht haben. Macht im Klartext runde 50 Stunden die wir auf den Beinen, wenn auch teilweise sitzend, sein werden. Doch wem möchte ich hier etwas erzählen letztendlich haben wir uns diese Reise ausgesucht, und trotz aller Probleme, die hauptsächlich uns betrafen, sind wir rundum zufrieden.


Montag 10. Dezember, um 6Uhr stehen wir auf dem Deck und beobachten die Einfahrt unseres Schiffes in den Hafen von Sydney.





             

Vorbei an dem Wahrzeichen Sydneys der Oper, etwas getrübt wird die Einfahrt durch die Wetterverhältnisse die da sind, bedeckt, leichter Regen und frostige 15 Grad. Wenn man bedenkt, dass wir in Brisbaine noch über 30 Grad hatten, ein richtiger Schock.




               

Um 8Uhr verlassen wir das Schiff, denn trotz des leichten Regens können wir uns Sydney nicht entgehen lassen. Unser Weg führt uns durch die Altstadt vorbei an der Harbour-Bridge hin zum Opernhaus.
  

           



           


Zugegeben eine spektakuläre Architektur, die nicht umsonst das Wahrzeichen Sydneys ist. Doch von Nahem betrachtet, speziell im Inneren, ein hässlicher Betonbau, da ist mir die Semper Oper in Dresden lieber.
Direkt neben der Oper liegt der Botanische Garten, wer Lust hat kann sich für 10 Dollar in eine kleine Eisenbahn setzten und durch den Park rollen.

Wir zogen es vor zu laufen. Auch dieser Park, hat betreffs Botanik, einiges zu bieten, bis hin zu einem Tropical-Garden. Allerdings gefiel uns der Park in Brisbaine wesentlich besser, da natürlicher. Echsen oder Leguane waren hier in diesem Park nicht auszumachen, ferner waren alle Wege geteert, damit die kleine Bahn ihre Runden drehen konnte. 



              

Durch die City, zwar sauber und aufgeräumt doch nicht wirklich spektakulär, ging es zurück zum Hafen. 



              



Unser Schiff lag quasi direkt am wunderschönen Darling-Harbour, ein echtes Kleinod.

            


Die unterschiedlichsten Schiffe waren hier zu bestaunen, auch das Marine Museum liegt direkt an diesem Hafen. Neben Kriegsschiffen, inklusive U-Boot, gab es auch ein Schiff aus der Zeit als Australien entdeckt wurde. 



              

Ein Aquarium, ein Wildpark und auch das Wachsfigurenkabinett der Madam Tussauds waren hier vertreten. Direkt am Hafen gibt es auch den Monotrail, eine Bahn die in luftiger Höhe eine kleine Runde durch die City von Sydney fährt, 5 Dollar die es Wert sind. 

             


Trotz Vollverpflegung auf dem Schiff haben wir uns hier im Hafen einen „Hamburger“ genehmigt, den es allerdings nur als Paket-Angebot gab. Für 9 Dollar, pro Person, gab es einen Riesen-Hamburger, eine Tüte Pommes und 0,5 Liter Coke. 



                          

Vor dem Eingang zum Wachsfigurenkabinett stand Leonardo di Caprio, mein Schatz konnte es sich nicht verkneifen, auf einem Foto mit ihm verewigt zu werden. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass der Regen bereits an der Oper das Weite gesucht hatte. Nach 5 Stunden auf den Beinen beendeten wir unsere Tour, und beschlossen aufs Schiff zu gehen, adieu Sydney, wirklich sehenswert.

Nach einem weiteren Seetag erreichten wir Melbourne, somit auch das Ende unserer Reise um die halbe Welt. Einmal durften wir hier in Melbourne noch an Bord übernachten, bevor es dann am 13.12.2013 galt Abschied von der Costa-neoRomantica zu nehmen. Auch hier in Melbourne gab es einiges zu bestaunen, aber wie auch schon Sydney oder Brisbaine letztendlich nur Bauwerke. 



            
            Der Bahnhof in Melbourne. Sieht doch gut aus, oder?






             

Es ist halt Geschmacksache was man im Urlaub erwartet, wir fanden die Strände auf den Malediven oder den Seychellen sehenswerter.
Auch die unterschiedlichsten Kulturen, die wir in Indonesien oder Malaysia kennen lernen durften, entsprachen eher unseren Vorstellungen von einem Urlaub. Ich möchte hier nicht Australien schlecht reden, denn außer diesen Städten gibt es sicherlich im Landesinneren Natur ohne Ende. Allerdings für einen Tagesaufenthalt im jeweiligen Hafen, Ziele, die nicht zu erreichen waren.

Am letzten Tag mussten wir bereits um 9 Uhr unsere Kabine räumen, durften allerdings noch bis um 20 Uhr an Bord bleiben. Wenn uns dies im Vorfeld bekannt gewesen wäre, hätten wir uns die Buchung eines Hotels in Melbourne sparen können, wieder mal eine Investition für Lulu, denn dieses Hotel haben wir nicht in Anspruch genommen. Der von unserem Reisebüro organisierte Rückflug war eine äußerst schlechte Variante, da der Abflug erst am nächsten Morgen um 3 Uhr 30 stattfand.


Nach der Ausschiffung (20 Uhr) nahmen wir uns, mit noch weiteren vier Personen, ein Taxi zum Flughafen. Die Strecke vom Hafen zum Flughafen betrug 27 Kilometer für die wir 90 Dollar bezahlten, ein Preis über den man nicht meckern kann. Bereits um 21 Uhr standen wir im Terminal, bis zum Einschecken (3 Stunden vor dem Abflug) verblieben noch vier Stunden. Wie schon erwähnt lagen noch 26 Stunden Flug vor uns der uns über Kuala-Lumpur und Dubai nach München bringen sollte.

Wir benötigten drei Tage Daheim, um den normalen Tagesablauf wieder in den Griff zu bekommen.
Trotzdem eine Superreise die mehr als nur in Erinnerung bleiben wird, wir würden es jederzeit wieder tun.

Ich möchte diesen Bericht nicht beenden ohne dass ich unser Transportmittel (die Costa-neoRomantica) erwähnt habe. Zugegeben haben wir diese Reise wegen der außergewöhnlichen Route gebucht, doch noch größeren Einfluss uns für diese Reise zu entscheiden, hatte der sagenhaft günstige Preis. Eine Außenkabine Kategorie A4, mit Flügen nach Mauritius und zurück von Melbourne, für unglaubliche 3.560,-€ pro Person. 42 Nächte haben wir auf dem Schiff verbracht, mit Vollpension sowie Kaffee, Tee und Wasser (aufbereitet aus dem Automat) rund um die Uhr. Zudem hatten wir uns für das Extra-Allinklusiv-Paket entschieden, dass zu einem Preis von 19,-€ pro Person und Tag dazu gebucht werden konnte. Diese Investition hat sich gelohnt, denn unterwegs in diesen Gefilden (über 30 Grad), und die Masse an Seetagen, haben den Getränkekonsum ansteigen lassen, auch ohne dass großartig alkoholische Getränke getrunken wurden.

Es war unsere erste Reise mit Costa, und die allgemeinen Bewertungen über das Schiff waren nicht berauschend. Aber wie schon bereits erwähnt waren die Route, und der Preis, ausschlaggebend für unsere Entscheidung. Wir wurden eines besseren belehrt.
Dieses Schiff, die Costa-neoRomantica, ist ein Traum. Trotz unserer Erfahrungen, die wir auf den unterschiedlichsten Schiffen, bis hin zum größten Schiff der Welt der Oasis of the Seas sammeln konnten, bleibt die Erkenntnis, dass die neoRomantica alle um Längen übertrifft. Sich im Urlaub wohl zu fühlen sollte an erster Stelle stehen, und diesen Wohlfühlfaktor gibt es auf diesem Schiff.
Größe und Ausstattung sind letztendlich nur Nebensächlichkeiten, umsorgt zu sein von einem Personal was wir so bisher auf keinem Schiff angetroffen hatten, sind die wirklichen Aspekte die ausschlaggebend sind. Dieses Personal, egal aus welchem Bereich, war immer freundlich, hilfsbereit und jeder Zeit präsent. Wir fühlten uns, wie zu einer Großfamilie gehörend, umsorgt und einfach Zuhause.
Passagiere, die dies nicht zu schätzen wissen, tun mir Leid. Wer nicht in der Lage ist diese erbrachten Leistungen anzuerkennen, sollte besser zu Hause bleiben und seine Nachbarn nerven.
Wir würden jederzeit wieder dieses Schiff buchen, weil dieses Schiff ein wirkliches Traumschiff ist.
Es gab Passagiere die das Theater an Bord vermisst haben, wir nicht, die Unterhaltung an Bord war vom Feisten und hat alle Bereiche abgedeckt. Egal ob Schautanz, Pantomime, Bauchredner, Magier und Sänger, alle waren mehr als professionell. Trotz ihrer Professionalität haben sie aber nie den Kontakt zum Publikum verloren, im Gegenteil, sie haben diesen Kontakt gesucht.
Selbst die Sprachbarrieren waren kein Grund, dass wir nicht so manchen netten Abend im Kreise dieser Künstler verbringen durften.
Im Gegenteil, Josette und Richard, Magier aus Kalifornien, sind uns während dieser Kreuzfahrt ans Herz gewachsen, so sehr, dass wir allein aus diesem Grund gern an Bord geblieben wären.

Nochmals Dank an Alle, die uns diese 42 Tage umsorgt haben. Es war der schönste Urlaub den wir bisher erleben durften, und wir haben schon einiges von, und auf der Welt gesehen, um dies beurteilen zu können.

Der ganzen Besatzung möchten wir unsere Anerkennung für die erbrachten Leistungen aussprechen, wir sind einfach nur begeistert.

Wir vermissen Euch (sehr),!!!!!!!!!!!!!!!! .......Danke!

Man sieht sich Euer ERFRIBENDER, Schiff Ahoi!