Samstag, 5. April 2025

Du bist Rassist

 Du bist Rassist..... 

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Von Mathilda Martina Huss

„The onus is not on me to change. 

                                   Instead, it`s the world aroundme”                                                                          

(Es ist nicht meine Pflicht mich einzufügen.

Die Welt muss sich mir fügen.)

Die Ansage stammt aus dem Buch „Why I Do Not Longer Talk to White People About Race”, der britischen Autorin und prominenten Influencerin, Reni Eddo-Lodge. Ihr Buch, von 2017, führte im Nachgang des George Floyd Vorfalls, 2020,wochenlang die britische Bestsellerliste an und seine Rezeption begleitete die „black lives“ matter Proteste. Heute schreibt sie für Zeitungen wie The New York Times, The Guardian und The Independent.

Eddo-Lodge begründet ihre Ablehnung mit weißen Menschen, über Rassismus zu reden, damit, dass diese nicht bereit oder fähig seien, strukturellen Rassismus zu erkennen und überwältigend defensiv reagierten. Sie ist frustriert. Reni Eddo-Lodge findet es lästig ständig über die Themen, weißes Privileg, systemischen Rassismus und Mikroaggressionen aufklären zu müssen. Sie moniert die feigen Abwehrreaktionen jener Weißen, die auf die individuelle Schuld Anderer (z.B. Rechter) verwiesen, anstatt ihren eigenen unmittelbaren Anteil am System einzugestehen. Damit kommen sie bei Eddo-Lodge aber nicht durch. Ihr Buch ist eine furiose Attacke gerade auf jene ignoranten Menschen, welche sagen: „we´re all one race, the human race“. Sie empfindet die Leugnung der Existenz unterschiedlicher Rassen, als Versuch sich aus der eigenen Verantwortung zu stehlen. Dies sei ein Merkmal „weißer Fragilität“. Weiße Menschen hätten per se Anteil am strukturellen Rassismus. Jene, die dazu neigten, sich selbst als „neutral“ oder „farbblind“ zu empfinden, wären dabei die schlimmsten Heuchler.

Eddo-Lodge fordert sich dem Problem zu stellen. Die Hautfarbe eines Menschen sei ein wichtiger Teil seiner Identität und Lebenserfahrung. Wenn jemand behauptet, "colour blind" zu sein, sei es die Weigerung, die Bedeutung der eigenen Identität anzuerkennen. Reni Eddo-Lodge assoziiert mit "colour blindness" Ignoranz und die Weigerung, sich mit der Realität struktureller Ungleichheit auseinanderzusetzen. Sie versteht diese Haltung als eine Art "Vermeidungstaktik". Statt Unterschiede zu ignorieren, plädiert sie dafür, sie anzuerkennen, um endlich wirkliche Veränderungen einleiten zu können.

Sie will nicht Chancengleichheit in einem Spiel, dessen Regeln sie nicht bestimmt hat, sondern Mitspracherecht bei den Spielregeln. Wer im Duell die Waffen wählt, hat beinahe gewonnen.

 (Ich möchte nicht einbezogen werden. Stattdessen will ich hinterfragen, wer den Standard überhaupt geschaffen hat. Nach einem Leben von erlittener Differenz habe ich kein Verlangen, gleich zu sein. Ich will die strukturelle Macht eines Systems dekonstruieren, das mich als fremd markiert hat.)

Weiße Menschen haben in weißen Gesellschaften schon seit je die Regeln bestimmt. Deshalb genießen sie jetzt Privilegien. Sie beherrschen das Spiel. Eddo-Lodge ist nicht allein mit ihrer Analyse.

In UK und in einigen Staaten der US erhebt sich die Kontroverse zu strukturellem Rassismus in Universitäten und Bildungseinrichtungen. Die Theorie, dass zum Beispiel Mathematik Ausdruck westlicher Dominanz sei, findet Unterstützung in verschiedenen akademischen Disziplinen, insbesondere der kritischen Mathematik Pädagogik und Ethnomathematik. Diese Theorien besagen, dass die Art und Weise, wie Mathematik strukturiert, gelehrt und verstanden wird, oft von westlichen Werten und Ideologien durchdrungen sei. Rufe wie „math is racist“ haben längst staatliche Institutionen erreicht. Ein zunehmender Anteil der Auseinandersetzungen, der ursprünglich auf die kolonialen und kulturellen Wurzeln von Mathematik verwiesen hat, bezieht sich heute auf die Frage, ob Mathematik rassistisch sei. 

Während Ethnomathematiker, wie Ubiratan D'Ambrosio, nicht davon ausgehen, dass Mathematik per se rassistisch sein kann, sondern nur die Art und Weise, wie sie gelehrt würde, hinterfragen andere, wie der Mathematik Pädagoge Luis Radford gleich die universelle Gültigkeit mathematischer Konzepte und deren kulturelle Einbettung in westliche Denkmuster.

Das klingt fast so abstrakt wie Hegel`s Geschichtsverständnis. Wer Geschichte als Prozess versteht, in dem der Geist seine Freiheit realisiert und die Welt formt, könnte auch Mathematik als spezifische kulturelle Errungenschaft des Westens einordnen. Bei Hegel verändert der Erkenntnisprozess die Realität an sich. Der Erkenntnisprozess und damit der Erkenntnisapparat - das Hirn - spielt hierbei die zentrale Rolle. Der eigene Verstand limitiert nicht, was man in der Welt erkennen kann (wie bei Kant), sondern Erkenntnis erschafft die Realität (nach Hegel). Hirn schafft Welt. Impliziert Radford, dass kulturspezifisch - Menschen genügend unterschiedliche Hirne haben, um in parallelen Welten zu leben?

Konkret geht es allerdings wohl weniger um die Frage was genau kulturspezifisch sei, die Lehre und Anwendung von Mathematik oder gleich die ganze Disziplin, als um die politischen Implikationen, wenn der Mathematik ihre universelle Bedeutung abgesprochen wird. Man will Mathematik, als Disziplin abschaffen – mindestens als Pflichtfach, weil einige ethnische Minderheiten nicht reüssieren. Was nicht daran liegt, dass der Verstand limitiert ist, und man die Welt nicht erkennen kann, wie sie ist (wie bei Kant simpliciter Hierarchie der Weltversteher), sondern daran, dass es unterschiedliche Welten gibt. Kinder von Erfindern der "Disziplin„ Mathematik“ sollen systematisch bevorzugt sein. Allein die Bedeutung von Mathematik im Curriculum stellt die monierte systematische Bevorzugung weißer Kinder dar. Ihre Eltern haben jenes System geschaffen, es mit ihren Kategorien, Werten und Maßstäben ausgestattet, welches jetzt sie, - die Nachkommen privilegiert.  

Warum aber sollten ausgerechnet die Kinder von Mathematikern bevorteilt sein? Systemischer Rassismus ist das Eingeständnis, dass der Mensch seine Umwelt nach eigener Veranlagung selbst baut. Es ist die Anerkenntnis, dass Veranlagung verwandte Generationen und Gruppen verbindet.

Entscheidend ist, zu verstehen, dass die Veranlagung der Mehrheitsgesellschaft und systemischer Rassismus nicht zwei diskrete Faktoren sind. Im Gegenteil: der Mensch wächst als natürliches Wesen mit seinen bewährten Anlagen in seine Umwelt hinein. Im bewährten Idealfall wächst ein Kind mit seinen Eltern oder Großeltern in der von ihnen geschaffenen Umwelt auf. Diese ist folgerichtig so spezifisch, wie die jeweiligen Erbauer. Eltern nutzen ihren spezifischen Erkenntnisapparat um Kriterien und Werte zu entwickeln, an denen sie ihre Umwelt und Mitmenschen messen. Ein Kind erbt nicht nur die Gene im DNS-Strang, und die damit assoziierten Eigenschaften, sondern es erbt auch die durch seine Verwandten gestaltete Umwelt inclusive Werten, Kriterien und Kategorien. Diese passen normalerweise zum Kind, wie der Deckel zum Topf. Eltern schaffen diese äußere Welt ja auf Grundlage ihrer Veranlagung, die sie auch ans Kind weitergeben. Musikalische Eltern singen und musizieren, und haben im Durchschnitt musikinteressierte Kinder. Umwelt und Veranlagung sind quasi unauflösbar miteinander verflochten. Die Umwelt hängt von der Erbveranlagung ab, weil Menschen ihre Umwelt ja nach ihren Veranlagungen wahrnehmen formen und einrichten. So wirkt Veranlagung auf die Umwelt, und beide zusammen formen wiederum Charakter und Verhalten des Menschen. Die Einflüsse ergänzen sich, weil die Umwelt, die soziale, die architektonische, die kulturlandschaftliche, die institutionelle, die politische - selbst vom Menschen gemäß seiner Veranlagung geschaffen ist und die Umwelt wiederum den belohnt, der sich darin zurechtfindet. Verwandte finden sich eher zurecht als Fremde. Struktureller Rassismus ist damit Systemimmanent. Er kennzeichnet Existenz an sich. 

Afroamerikaner in den USA nennen es also strukturellen Rassismus, wenn die Lebensbedingungen in den Staaten durch gestaltungsmächtige technische Eliten und westliche Kultur geprägt sind: „Math is racist!“ Native Americans wurden nicht allein durch Konflikt und Krieg vernichtet, sondern vor allem durch kulturelle Verdrängung ausgelöscht. Minderheiten weltweit empfinden die kulturelle Übermacht eines Hegemonen schmerzlich. Kolonialismus ist vernichtend, wie eine kriegerische Invasion.

Eddo-Lodge ist genervt, weil ihre Erwartungen, die gutmütigen, aber verunsicherten woken Weißen betreffend, nicht erfüllt werden. Sie erwartet viel - nämlich: Selbstaufgabe. Eddo-Lodge`s Kritik an den strukturellen Ungerechtigkeiten ist nichts weniger als Kritik an der englischen Heimat. Diese sollen diese Weißen aufgeben. Es ist Kritik am „erweiterten Phänotyp“ der Engländer. Richard Dawkins beschreibt in The Extended Phänotyp (1982), dass sich die veranlagten sichtbaren Merkmale eines Organismus nicht allein auf den Körper beschränken. Er beschreibt, wie der Einfluss der Gene nicht nur auf den Körper und das Verhalten eines Individuums beschränkt ist, sondern sich auf die Umgebung und andere Lebewesen ausdehnen kann. Genetische Effekte wirken über die physischen Grenzen eines Organismus hinaus und verändern die Umwelt nach Veranlagung. Biologie ist nicht Alles, aber Biologie wirkt mit jeder Lebensäußerung, sowohl dem Bau von Kulturlandschaft, Kathedrale, Wertesystem und Bildungssystem der Engländer, als auch dem Biberdamm der Biber. Der westliche Mensch hat einen extremen erweiterte Phänotyp, den er gemeinschaftlich pflegt. Auf diesem lastet der evolutionäre Druck genau wie auf dem Biberdamm. Überleben und Fortpflanzung einer Gruppe hängt vom Erfolg der verwandtschaftlich verbundenen Gruppe ab. Multi-Level Selektion sagt, dass Evolution nicht nur durch die Konkurrenz von Individuen, sondern auch durch Wettbewerb zwischen Gruppen zustande kommen kann. Der Verwandtschaftsgrad innerhalb einer Gruppe spielt bei der Multi-Level Selektion eine zentrale Rolle.

Eddo-Lodge nervt die weinerlich-unterwürfige Art der Weißen, die tatsächlich wenig begreifen. Sie nennt es: „weiße Fragilität“, wenn sich weiße Menschen als Opfer wahrnehmen. Unfähig etwas entgegenzuhalten, fühlen sich diese Opfer schuldig und angegriffen zugleich. Sie wissen nicht, wie ihnen geschieht, denn sie wurden manipuliert ihre Instinkte zu ignorieren, trainiert sich einer Opferhierarchie zu unterwerfen und folgenschwerer als alles andere: geschult an ein grundfalsches Menschenbild zu glauben. Eddo-Lodge fühlt kein Mitleid, sondern Wut. Diese entspringt direkt ihrer Rezeption des Britischen Kolonialismus.  

(„… dieses kurze Universitätsmodul (zur kolonialen Geschichte Großbritanniens) veränderte meine Perspektive völlig. Liverpool war der größte Sklavenhafen Großbritanniens gewesen. Eineinhalb Millionen Afrikaner hatten die Häfen der Stadt passiert. Die Albert Dock wurde vier Jahrzehnte nach dem letzten britischen Sklavenschiff eröffnet ... es war das Näheste, wie ich dem Meer und der Vorstellung von Großbritanniens Verstrickung in den Sklavenhandel kommen konnte. Am Rand des Docks stehend, verspürte ich Verzweiflung. Als ich an den ältesten Gebäuden der Stadt vorbeiging, wurde mir übel. Überall, wohin ich blickte, konnte ich das Erbe der Sklaverei sehen. Meine Sichtweise begann sich drastisch zu verändern.“) 

Das koloniale Erbe habe dazu beigetragen, systematische Ungleichheiten zu schaffen, die bis heute bestünden. Die Geschichte des britischen Empires, insbesondere die Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen in Afrika, hat laut Eddo-Lodge eine direkte Verbindung zu den heutigen rassistischen Strukturen, auch in Großbritannien. Kolonialgeschichte gehöre aufgearbeitet findet sie.

Zweifellos richtete die britische Kolonisation in Afrika erheblichen Schaden an. Die Briten vertrieben die lokale Bevölkerung und etablierten englische Siedlungsgebiete. Die indigene Bevölkerung wurde zum Teil zu Zwangsarbeit auf Plantagen oder in Bergwerken genötigt. Traditionelle Strukturen wurden durch die Einführung der britischen Kolonialverwaltung zerstört, wobei man auf „Assimilation“setzte. Indigene Kultur und Sprache sollten durch die englische und das Christentum ersetzt werden. In vielen Fällen ging die britische Herrschaft mit massiver Repression einher. Widerstandsbewegungen wurden brutal niedergeschlagen. Die willkürliche Ziehung von Grenzen durch die Kolonialmächte ohne Rücksicht auf ethnische Unterschiede hat in vielen afrikanischen Staaten zu andauernden Konflikten geführt.

Die Folgen des britischen Kolonialismus in Afrika sind bis heute spürbar. Kolonialismus vernichtet Kultur und Volk, wie eine kriegerische Invasion. Profiteur war schon damals eine kleine Elite.

Während die breite Masse der Engländer vom britischen Kolonialismus kaum profitierte, brachte er Vorteile für die britische Oberschicht und Wirtschaftselite. Investoren und Unternehmer wurden reich durch die Nutzung kolonialer Ressourcen und die Versklavung von Menschen. Sie erlangten durch den Handel mit Rohstoffen aus den Kolonien erheblichen Wohlstand. Handelsunternehmen wie die British East India Company und andere monopolistische Firmen verdienten an den kolonialen Märkten, indem sie die Wirtschaft der Kolonien kontrollierten und deren Ressourcen vermarkteten. Politische Eliten erlangten durch das Imperium weltweiten Einfluss. Der Großteil der britischen Bevölkerung aber, lebte weiterhin in Armut und unter harten Arbeitsbedingungen.

Am Beispiel der Massai in Kenia lässt sich die Kulturvernichtung durch die britische Kolonialsituation exemplarisch beschreiben: Kikuyu und Massai lebten in benachbarten Regionen in Kenia. Während die Kikuyu traditionell sesshafte Bauern waren, die vor allem Landwirtschaft betrieben, waren die Massai Nomaden, die mit Rindern, Ziegen und Schafen durch die offenen Savannen zogen. Die Landpolitik in der britischen Kolonialzeit führte zu einer Verdrängung der Massai aus großen Teilen ihres traditionellen Landes.

Die Massai-Männer wurden traditionell als Krieger erzogen. Siedurchliefen Mutproben und ein intensives Ritual der Kriegerweihe, um als erwachsene Krieger anerkannt zu werden. Im Wettbewerb um die Gunst der Frauen, schmückten sich Massai-Männer aufwändig. Bei den traditionellen Tänzen, zeigten sie wie hoch sie aus dem Stand in die Luft springen konnten und demonstrierten so Stärke, Energie und eine gute Figur. Kämpferische, tänzerische Fähigkeiten und Viehbesitz machen Massai-Männer für Frauen attraktiv. Diese Aspekte spiegeln die tief verwurzelten Werte der Massai-Gesellschaft wider, bei der Mut, Wohlstand und Schönheit als Zeichen von Männlichkeit galten. Kikuyu-Männer können dabei schlecht mithalten. Sie haben einen anderen Körperbau und andere Eigenschaften, als die Massai. Traditionell sind die Kikuyu ein landwirtschaftlich geprägtes Volk. Männer, die über gute landwirtschaftliche Fähigkeiten, wie Fleiß und Disziplin, verfügten, wurden geschätzt. Die sesshafte Gesellschaft erlaubte Besitz. Männer, die Land besaßen, ihre Familie versorgen konnten und als zuverlässig wahrgenommen wurden, waren begehrt. Sollte sich ein Kikuyu unter die Massai mischen, dauerhaft unter ihnen leben wollen, hätte er schlechte Karten, sowohl bei den Frauen, als auch damit in der Savanne zu überleben.

Struktureller Rassismus basiert auf der Annahme, dass eine dominante Gruppe die Macht über soziale und wirtschaftliche Strukturen hat. 

In westlichen Ländern sind weiße Menschen historisch die dominante Gruppe. Sie haben in der Vergangenheit ihr eigenes System geschaffen, aufrechterhalten und profitieren nun davon. In ähnlicher Weise haben in Vergangenheit Massai in ihrem Hoheitsgebiet Macht ausgeübt. Würde Eddo-Lodge den Tanzritus der Massai als systemischen Rassismus gegenüber dem Migrantenwerten? Würde sie von den Massai einklagen ihre Werte und Riten, den Bedürfnissen des Kikuyu anzupassen? Wie würde so ein Kompromiss aussehen? Wäre das Volk lebensfähig, wenn es so auf seine bewährte Überlebensstrategie verzichtete?  

Es verwundert nicht, dass es historisch wenig Vermischungen zwischen den Massai und den Kikuyu gab. Über Jahrtausende hinweg wollten sowohl Massai als Viehzüchter und die Kikuyu als Bauern ihre kulturelle Identität bewahren. Mit der Verdrängung der Massai und der Urbanisierung Afrikas haben ethnische Grenzen an Bedeutung verloren. Erst in der modernen Gesellschaft Kenias sind interethnische Beziehungen häufiger geworden. In Städten, wie Nairobi, gibt es eine zunehmende Durchmischung. Die indigene Kultur verschwindet mit ihrem Volk.

Eliten haben das verursacht. Engländer haben keinen Anteil an diesem Leid. Gewinne durch die Kolonialisation wurden von wenigen und meist sehr privat genutzt, die Schuld wird nunvergesellschaftet. Engländer in England können sich nicht aus einer Kolonie zurückziehen. England ist ihre angestammte Heimat. Laut Prognosen könnte die weiße Bevölkerung in England bis zum Jahr 2060 zur Minderheit werden, wobei der Rückgang durch hohe Migrationszahlen und niedrigere Geburtenraten der weißen Bevölkerung verursacht wird. Bis 2050 soll der Anteil weißer Menschen auf etwa 10 % der Weltbevölkerung fallen. Viele Kinder bekommen und Heimat bewahren wäre ein Liebesdienst am Eigenen und notwendig zu Erhaltung einer gefährdeten ethnischen Minderheit.  

“We need to claim the entirety of British history. We need to let it be known that black is British, that brown is British, and that we are not going away.” („Wir müssen die gesamte britische Geschichte für uns beanspruchen. Wir müssen deutlich machen, dass Schwarz britisch ist, dass Braun britisch ist, und dass wir nicht verschwinden werden.“) sagt Reni Eddo-Lodge und weiter:

„The onus is not on me to change. Instead, it`s the world around me”.

Sie macht ernst. Hat man ihr die nötige Wirkmacht gegeben? Zum 100. Jubiläum des Frauenwahlrechts war Reni eine von sieben prominenten Frauen, die im British Vogue-Magazin als „einflussreich“ ausgezeichnet wurden. Im Sommer 2020 initiierte sie mit Emma Watson, der Schauspielerin aus Harry Potter, ein Projekt, zur Umbenennung der Londoner U-Bahn-Stationen in Namen von Frauen und nicht-binären Menschen. Sie will England verändern – nach ihren Vorstellungen: non-binärer, kollektivistischer, schwärzer. Sie ist eine schwarze Feministin mit ethnischen Wurzeln in Nigeria und sie ist - Rassist – wie jeder.

 

Mathilda Huss, die Autorin des obigen Artikels 

https://t.me/Klartext2021Gemeinsam 

Euer ERFRIBENDER

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