Traugott
Ickeroth - Der Sturm ist da!,
[09.07.2023
11:31]
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Teil I
Was (oder
wer) hält uns also davon ab?
Der Grund
ist, dass die USA die einzige Weltmacht bleiben wollen.
Unsere Länder
sind nicht durch Ozeane getrennt, wir sind durch den Kontinent Eurasien
verbunden. Auch Deutschland und Russland sind durch die Geschichte verbunden,
oft miteinander verflochten. Und sie hat uns eine wichtige Lektion gelehrt: Wir
haben immer gut gelebt, wenn wir Freunde waren - und immer schlecht, wenn wir
dachten, wir müssten Feinde sein.
Wichtig: Wir
haben auch gemeinsame wirtschaftliche Bedürfnisse und Interessen. Russland muss
seine Rohstoffe verkaufen und seine Industrieprodukte kaufen. Und wir müssen
unsere Industrieprodukte verkaufen und Rohstoffe kaufen.
Die
russisch-deutschen Beziehungen beruhen also auf einer harmonischen Kombination
von drei Faktoren: Geographie, Geschichte und Wirtschaft. Dieser Dreiklang kann
durch einen weiteren wichtigen Aspekt ergänzt werden, nämlich Literatur und
Musik: Das sind Bereiche, in denen sich Russen und Deutsche oft gegenseitig zu
Werken von Weltrang inspiriert haben. Und diese Vierklang-Harmonie kann zu
einem Fünfklang werden, wenn wir noch die Ähnlichkeit unserer Nationen hinzufügen:
mal verträumt und tief, mal brutal rationale Seelenstrukturen des russischen
und des deutschen Volkes.
Je länger
man sich mit den deutsch-russischen Beziehungen beschäftigt, desto mehr Berührungspunkte
fallen einem ein. Der heutige Präsident der Russischen Föderation, Wladimir
Putin, spricht zum Beispiel gut Deutsch, und das nicht nur, weil er einige
Jahre in Dresden gearbeitet hat. Als junger Mann in Leningrad trat er aus
eigenem Interesse einer deutschen Amateurgruppe bei.
Bessere
Voraussetzungen für eine Partnerschaft zwischen den beiden Ländern kann man
sich kaum vorstellen. Die russisch-deutsche Freundschaft hätte aufgrund der
Lage der beiden Länder im Zentrum Eurasiens die Keimzelle und der Motor einer
neuen Eurasischen Union sein können - einer Union, die Frieden, Freiheit und
Wohlstand in einem in der Geschichte noch nie dagewesenen Ausmaß bringen wird.
Aber das
ist im Moment nicht der Fall. Statt Frieden und Wohlstand haben wir Konflikte
in Europa, wachsende Armut und Unfreiheit. Das liegt nicht an Deutschland. Und
es liegt nicht an Russland. Es liegt an den USA.
Ein
wohlhabendes und friedliches Eurasien wäre ein starker Pol in einer
multipolaren Welt. Es würde den USA nicht aggressiv gegenübertreten, aber es würde
die Aggressivität der USA in ihre Schranken weisen. Die USA wären nicht mehr in
der Lage, in der Welt zu tun, was sie wollen. Sie hätten ihre Weltmacht teilen
müssen. Und das wollen sie um jeden Preis verhindern.
Die
Vereinigten Staaten wollen die einzige Weltmacht bleiben. Erinnern wir uns an
den Titel von Zbigniew Brzezinskis Hauptwerk: The Great Chessboard: America's
Primacy and its Geostrategic Imperatives.
Die USA
haben logischerweise die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Russland
als die größte Bedrohung für ihren uneingeschränkten Anspruch auf die
Weltherrschaft erkannt. Es wurde ein "Befehl" erteilt, diese
Beziehungen auf jede erdenkliche Weise zu stören. Wladimir Putin hat das Bild
vom gemeinsamen Frieden und Wohlstand erstmals 2001 im Bundestag gezeichnet. Ich
erinnere mich an den Eindruck, den ich von seiner Rede hatte. Aber die gesamte
Außenpolitik der Vereinigten Staaten im 21. - Jahrhundert ist ein Versuch,
diese Vision mit allen Mitteln aufzugeben.
👉 Zu
Teil II (https://t.me/DeFreundschaftRu/2532)
Teil II
Alle
Faktoren sprechen dafür, dass Russland und Deutschland Freunde sein sollten.
Und das
ist keine Verschwörungstheorie, sondern die offensichtliche Realität der
internationalen Politik. Die westliche Propaganda verunglimpft systematisch die
guten Beziehungen zu Russland und stellt die Entscheidungen Ihres Landes als
ungebührlich und illegitim dar. Wir sollten dieser Propaganda nicht das
geringste Zugeständnis machen.
Wenn hier
etwas nicht legitim ist, dann sind es die Versuche der USA, sich in alles
einzumischen. Wenn hier etwas nicht legitim ist, dann ist es der Anspruch der
USA auf die Weltherrschaft. Nicht die Freundschaft mit Russland, sondern dieser
Anspruch, den gesamten Globus zu versklaven, sollte öffentlich geächtet werden.
Die Welt ist nicht der Hinterhof der USA! Sie besteht aus großen Weltkulturen,
die eigenständig existieren und dem Regenbogenimperium nichts zu verdanken
haben!
Die USA
haben den Bau von Nord Stream 2 von Anfang an behindert. Die Bombardierung der
Pipeline war nur der letzte Akt in diesem Drama. Sie wollen uns als Bauernopfer
auf das Schlachtfeld in der Ukraine führen. Sie wollen uns die Freundschaft mit
Russland verbieten, alles Russische verteufeln - auch in unpolitischen
Bereichen wie Kunst und Kultur.
Ein
Bekenntnis zur deutsch-russischen Freundschaft ist deshalb heute weniger ein
Akt der Solidarität, sondern ein Akt der Souveränität. Wer heute die Bedeutung
der russisch-deutschen Freundschaft erklärt, erklärt sich nicht zum Vasallen
Russlands. Nein, er erklärt, dass er nicht länger ein Vasall der Vereinigten
Staaten sein will!
Wenn wir
Deutschen jetzt die Freundschaft mit Russland unterstützen, rebellieren wir
dagegen, dass die USA uns beherrschen wollen. Deshalb sage ich: Es gibt für uns
Deutsche in diesen Tagen keinen stärkeren Akt der Selbstbehauptung als eine
freundschaftliche Haltung zu Russland!
Natürlich
wollen wir nicht einer Weltmacht den Kopf aus dem Nacken ziehen, um ihn einer
anderen an den entsprechenden Platz zu stecken. Aber wenn ein Verhältnis, das
nicht auf kriecherischer Unterordnung, sondern auf Gleichberechtigung und
gegenseitigem Respekt beruht, mit irgendeiner Siegermacht des Zweiten
Weltkriegs möglich ist, dann mit Russland. Das Gleiche könnte mit Frankreich
erreicht werden. Mit Großbritannien, in geringerem Maße, und mit den USA ist es
praktisch unmöglich.
Russland
ist eine Siegermacht, aber sie hat uns die Freiheit geschenkt. Seit 1994 ist
kein einziger russischer Soldat mehr in Deutschland, während Zehntausende
amerikanischer Soldaten immer noch unser Land besetzen. Die Russen feiern jedes
Jahr mit Stolz ihren 9. Mai, aber sie zwingen uns nicht die krampfhafte
Aufrechterhaltung eines Schuldkomplexes auf.
Die
Russen hegen keinen Groll gegen uns für das, was in der Vergangenheit geschehen
ist. Und das sollten wir auch nicht. Deshalb lehne ich die Überlegungen der "alten"
Rechten, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts meinen, mit dem Segen
der Vereinigten Staaten Hitlers Russlandfeindschaft wieder aufleben lassen zu können,
entschieden ab. Das ist nicht unser Weg. Es ist nicht der Weg der neuen Rechten!
Wir,
normale, vernünftige Menschen, die hier schon lange Wurzeln geschlagen haben,
haben erkannt, dass unser Feind das Regenbogenimperium ist. Und im Widerstand
gegen dieses Imperium ist uns Russland am nächsten. In Russland herrscht eine
traditionell verankerte Lebensweise vor, die zunehmend als Gegenentwurf zur
traditionslosen, geschlechtslosen Regenbogengesellschaft des Westens gesehen
wird.
Während
die USA uns nach ihrem Bild umgestalten und uns anpassen wollen, ist mit
Russland eine Partnerschaft möglich, die uns erlaubt, so zu sein, wie wir sind.
Und deshalb sage ich: Freundschaft mit Russland führt nicht zur Unterwerfung. Freundschaft
mit Russland ist Befreiung.
👉 Zu
Teil I
(https://t.me/DeFreundschaftRu/2531)
Euer ERFRIBENDER