Fest in der Pest?
Wie es die FDP in Corona-Zeiten
krachen lässt!
CORONA, LOCKDOWN
Fest in der Pest? Wie es
die FDP in Corona-Zeiten krachen lässtSteckrübenrahmsuppe, Rehbraten und Crème Brulée im Restaurant
Heute erreichte mich dieser Brief eines Lesers an FDP-Chef
Christian Lindner. Ich konnte nicht anders, als ihn hier zu veröffentlichen.
Er erinnerte mich an die alte russische Redensart „Fest in der Pest“. Da
die FDP in Landesregierungen sitzt, von denen die aktuellen Corona-Maßnahmen
getragen werden, muss sie auf sich höhere Maßstäbe ansetzen lassen als andere.
Nach Ansicht meines Lesers wird sie denen nicht gerecht.
„Sehr geehrter Herr Lindner,
der Seite Ihres Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist zu
entnehmen, daß auf Schloß Ulrichshusen an diesem Wochenende der Landesparteitag
stattfindet, um u.a. einen Landesvorstand zu wählen. Folgender Sachverhalt:
1. Der Regierungsseite ist zu entnehmen:
Kann ich in einem Hotel oder in einer Ferienwohnung in Mecklenburg-Vorpommern
übernachten? Grundsätzlich nicht. …Eine Beherbergung zum Zwecke des
Familienbesuchs oder aus touristischen Zwecken ist verboten. Personen, für die
eine Reise zur Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit zwingend erforderlich ist,
können weiterhin beherbergt werden.
2. Der NDR gibt zu Corona auf:
Bleiben
Gastronomiebetriebe geschlossen?
Ja, Gastronomiebetriebe, Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und
ähnliche Geschäfte sind seit dem 2. November geschlossen. Essen für zu Hause
soll weiterhin geliefert oder abgeholt werden dürfen. Auch Kantinen müssen
schließen. Speisen und Getränke dürfen aber mitgenommen werden.
Dürfen Gäste von
außerhalb in MV übernachten?
Seit dem 2. November dürfen keine Gäste aus anderen
Bundesländern mehr für touristische Zwecke aufgenommen werden und auch
Tagesgäste dürfen nicht mehr einreisen.
3. Über den Landesverband Ihrer Partei kann ich aber im Schloß
beispielsweise buchen:
Doppelzimmer im Schloss … Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ist
inklusive. Die Buchung bitten wir über die FDP-Landesgeschäftsstelle Schwerin
(Email: m-v@fdp.de oder Tel. 0385 562954) kurzfristig vorzunehmen.
Die Partei gibt auf: Verpflegung auf Selbstzahlerbasis: Im Restaurant
und bei gutem Wetter auch mit Außengastronomie steht Ihnen in den Pausen ein
kaltes und warmes Imbissangebot zur Verfügung. Freitag gibt es im Restaurant
eine Steckrübenrahmsuppe, Rehbraten und eine Crème Brulée. Am Samstag wird das
Frühstück im Restaurant ‚Am Burggraben‘ eingenommen. Mittag gibt es Gemüsecurry
oder Wildgulasch.
An einem Tisch dürfen nur bis zu zehn Gäste sitzen.
Herr Lindner, die Regierung nimmt dem Bürger in noch nie
dagewesener Art und Weise die Grundrechte; er darf weder in ein Hotel noch in
ein Café oder Restaurant. Er wurde zum Untertan. Ihre Partei organisiert in
Kenntnis dessen für eigene Funktionäre in einem schicken Schloßhotel ein
fürstliches Übernachten und eine fürstliche Verpflegung entgegen den für den
Wähler geltenden Regeln.
Was für ein Schlag in das Gesicht derer, die in Kurzarbeit sind,
die ihre Existenz in der Gastronomie verloren haben oder künftig werden. Was
für ein Gipfel der Geschmacklosigkeit. Es wird Zeit, daß die Mandatare der FDP
sich ernsthafte Gedanken über eine ‚Anschlußverwendung‘ (nach BMIn a.D.
Rössler) machen.“
Mit verärgerten Grüßen
Dr. XXXXX XXXXXX
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