Donnerstag, 5. Dezember 2024

Ihr seid gewarnt worden

 Ihr seid gewarnt worden 



Laut dem neusten Report des Medizinischen Dienst Bundes zu den sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGEL) soll der  Gesamtumsatz aller IGEL-Angebote weit über dem bisher geschätzten Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro liegen. Als IGEL gelten die ärztlichen Leistungen, die per Gesetz nicht Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung sind und die Sie daher in der Praxis selbst zahlen müssen. 

Wer kennt es nicht, man hat einen Termin beim Augenarzt und an der Anmeldung macht die freundliche Arzthelferin erstmal auf Zusatzangebote wie eine Früherkennung des grünen Stars mittels einer selbst zu zahlenden Augendruckinnenmessung aufmerksam. Meist schwankt man aufgrund der hohen Kosten zwischen der Gesundheitsvorsorge und den nicht einkalkulierten Kosten hin und her. Zusätzlich stellt man sich die Frage, warum man diese anscheinend ja sinnvolle Leistung selbst zahlen muss und nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Bei einigen schleicht sich sogar der Gedanke ein, dass der Arzt sich durch unnötige Untersuchungen bereichern möchte. 

Das eigentliche Kernproblem bei den IGEL-Leistungen ist aber, dass wir alle aufgrund unseres maroden Gesundheitssystems nicht das Gefühl haben, ausreichend durch unsere Ärzte versorgt werden zu können, sei es bei der Krebsprävention oder der Erkennung anderer Krankheiten. Geht man zum Arzt wird man meist nicht mal mehr eingehend untersucht und bei Vorsorgeterminen wird auch nur das allernötigste gemacht, oft nach einer langen Wartezeit auf den Facharzttermin. So werden unweigerlich Begehrlichkeiten geweckt, die der Arzt auf eigene Kosten decken kann. 

Auf der Seite der Ärzte ist man für jedes genutzte Selbstzahlerangebot dankbar, um das eigne knappe Budget aufzuwerten. Die Märchen von den reichen Hausärzten sind im aktuellen Gesundheitssystem Geschichte und viele geben derzeit ihre Praxen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit auf. Die geringen Budgets gepaart mit überbordender Bürokratie und Personalmangel laden nicht dazu ein dem Arztberuf nachzugehen. Gerade jetzt am Ende des Jahres können viele Ärzte nur noch Schmerzpatienten behandeln, da schlicht und ergreifend die zugewiesenen Budgets von den Krankenkassen ausgeschöpft sind. Also bleiben nur noch Selbstzahlerangebote übrig. 

So hat sich in unserem angeblichen Sozialstaat leider eine Zwei-Klassen-Gesellschaft eingeschlichen. Entweder kann man für seine Gesundheit bezahlen oder nicht. Die horrenden Beiträge in die GKV reichen schon lange nicht mehr für eine gute ärztliche Versorgung aus. Das ist das traurige Fazit einer desolaten Misswirtschaft mit den Beiträgen der Versicherten. Anstatt das Wohl des Patienten steigern zu wollen, wird immer mehr Geld aus den Versichertenbeiträgen zweckentfremdet. Auf der einen Seite werden so z.B. die Bürgergeldempfänger zum Großteil mitfinanziert auf der anderen Seite immer mehr in Bürokratie oder unnötige Investitionen gesteckt. Wir denken alle nur an die Milliarden, die in nicht verwendete Corona-Impfstoffe investiert wurden, die nun auf dem Müll landen. 

Ich hatte unlängst nicht ohne Grund vorgeschlagen eine staatliche Standardkrankenversicherung für Menschen, die noch nie oder nur kurz Beiträge in die Krankenversicherung eingezahlt haben einzuführen, um das Problem zu lösen und die Beitragszahler zu entlasten. Denn die Krankenkosten der Bürgergeldempfänger sind kein Problem der gesetzlich Krankenversicherten, sondern aller Bürger Deutschlands. 

Es bleibt abzuwarten, ob sich nach Karl Lauterbach das Blatt zum Guten wenden wird. Ich wage es zu bezweifeln, aber die Hoffnung bleibt.

Quelle: Uwe Witt

https://t.me/unzensiert 

Euer ERFRIBENDER

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