Klartext20/21-Gemeinsam
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Es lebte
einst das Adelspack,
vollgefressen,
fett und satt,
auf
Kosten ihrer Untertanen,
angeblich
auch in Gottes Namen.
Herrscher,
Popen und Erlauchte,
die schon
damals keiner brauchte,
verklickerten
durch Mord und List,
dem
Volke, dass es nötig ist,
dass sie
die Menschen überwachten,
und im
Ernstfall für sie dachten.
"Wir
schützen euch vor bösen Feinden",
sagten
sie und was sie meinten,
war, dass
sie das selbe wollten,
wie die,
vor den' sie schützen sollten.
Und was
sie wollten war nicht wenig,
vom
Landvogt bis hinauf zum König.
Doch da
das Volk noch ziemlich dumm,
ertrug es
diese Lügen stumm,
bis
irgendwann der Hunger kam,
und ihnen
alle Demut nahm.
Denn
Folter, Knast und Gängeleien,
können
Bauern schon verzeihen,
doch
nimmt man weg ihr täglich Brot,
dann
hau'n sie ihre Herren tot.
Wenn sich
in deinem Hirn nichts rührt,
brauchst
du 'nen Führer, der dich führt.
drum
dauerte es auch nicht lang,
bis der nächste
Adel kam.
Sie gaben
sich nun bürgerlich,
und wüteten
gar fürchterlich.
Für
Deutschlands Arbeiter und Bauern,
für alle,
die am Boden kauern,
errichteten
sie uns ein Reich,
wo alles
braun war, alles gleich,
und wer
sich noch dagegen wehrte,
verzweifelt
an den Fesseln zerrte,
verschwand
zum Wohl des ganzen Volkes,
in einer
dunklen Aschenwolke.
Nicht
jeder fand das alles gut,
und doch
fand kaum jemand den Mut,
um gegen
etwas anzugehn,
zu dem so
viele Menschen stehn.
Erst als
auch das letzte Kind,
gesehen
hat, dass es nichts bringt,
im
Bombenhagel zu krepieren,
und in
Russland zu erfrieren,
gab es
ein wenig Widerstand,
in diesem
dummen Vaterland.
Die
Freiheit hat das Land ereilt,
und wenn
es auch noch war geteilt,
so hatten
alle doch im Sinn,
dass es
nun endlich aufwärts ging,
bestimmten
Männer, die bestimmten,
für all
die Stummen, Tauben, Blinden,
die auf
einmal "Wähler" hießen,
und all
zu viel beim Alten ließen.
Noch
heute schlägt die Polizei,
in
Notwehr manchen Mensch entzwei.
Noch
immer schießt das Militär,
Feinde
tot und schafft noch mehr,
Noch
immer gibt's ne Oberschicht,
hat deren
Stimme mehr Gewicht,
als die
der arbeitenden Herden,
die immer
noch beschissen werden.
Doch
abgefüllt mit Brot und Spiele,
erdulden
dieses Leben viele,
bis auch
die Spiele und das Brot,
gestrichen
werden in der Not.
Dann
schreien sie nach alten Zeiten,
nach
Adel, Kaiser, Obrigkeiten,
und dem,
der besser als sein Ruf,
weil er
uns Autobahnen schuf.
So lang
Menschen nach Reichtum gieren,
Neid und
Eifersucht verspüren,
so lang
sie trotten mit den Massen,
und
and're für sich sprechen lassen,
so lang
die Schafe nicht begreifen,
dass alle
Hirten sie bescheissen,
so lange
wird das weitergehen,
wird
nichts dauerhaft bestehen.
Denn
jeder Umsturz bringt als Lohn,
nur Ruf
nach neuer Rebellion.
Sie wälzen
um, was grad nicht passt,
und dann,
in eigennütz'ger Hast,
bauen sie
sich eine Welt,
die
wieder andern nicht gefällt.
Das wird
noch tausend Mal passieren,
wenn sie
nicht endlich mal kapieren,
dass
Ausweispflicht und Uniformen,
Krieg, Bürokratie
und Normen,
Steuern,
Zwang und all der Mist,
die
Wurzel allen Übels ist.
Einst vom
Adel eingeführt,
hat
seither niemand dran gerührt.
So leben
wir im Grund noch heute,
nach den
Ideen dieser Leute,
die doch
schon damals keiner brauchte,
Herrscher,
Popen und Erlauchte.
Man warf
die Wichser über Bord,
doch ihre
Lügen lebten fort.
Bis heute
fällt's den meisten schwer,
zu
glauben dass es möglich wär,
ein Leben
ohne die zu führen,
die einen
führ'n und kontrollieren.
Ein später
Lohn für die, die logen,
die
skrupellos ihr Volk betrogen,
noch
immer basiert uns're Welt,
auf deren
krankem Menschenbild,
wonach
die Freiheit nur durch Zwang,
aufrechterhalten
werden kann,
und der,
der dies nennt "Tyrannei",
bloß ein
verrückter Träumer sei.
Verfasser
Unbekannt
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Euer ERFRIBENDER