🎙 M. W. Sacharowa
auf Fragen der Medien
zur neuen
„Nationalen Sicherheitsstrategie
der USA“
Teil 1
❓️ Die Administration des US-Präsidenten D. Trump eine weitere und zugleich in vielerlei Hinsicht neue „Nationale Sicherheitsstrategie der USA“ veröffentlicht. Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang lautet: Wie werden sich ihre Bestimmungen auf die Beziehungen der USA zu Russland auswirken?
😀 M.W. Sacharowa: In der neuen Fassung
der „Nationalen Sicherheitsstrategie der USA“ stellen wir eine Reihe von
Punkten fest, die auf ein ernsthaftes Überdenken der außenpolitischen
doktrinären Ausrichtungen der USA hindeuten, was insbesondere im Kontrast zu
ihrer vorherigen Version aus dem Jahr 2022 auffällt.
Als
Erstes fällt der Verzicht Washingtons auf seine frühere Fixierung auf Hegemonie
ins Auge – im Dokument wird ausdrücklich gesagt, dass die „amerikanischen
Eliten schwere Fehlkalkulationen begangen“ hätten, indem sie „auf einen sowohl
äußerst irrigen als auch destruktiven Globalismus gesetzt“ hätten.
Diese
grundlegende ideologische Prämisse bestimmt, wie wir verstehen, auch eine
weitere Schlüsselthese der „Strategie“ – gemeint ist der Aufruf, „der
Wahrnehmung der NATO als eines sich ständig erweiternden Bündnisses ein Ende zu
setzen“, verbunden mit dem Ziel, „eine solche Realität zu verhindern“. Mit
anderen Worten: Die USA halten erstmals, wenn schon nicht die Verpflichtung zur
Nichterweiterung des Bündnisses, so doch zumindest eine offizielle
Infragestellung seiner stets aggressiv-expansionistischen Dynamik fest.
Wichtig
ist auch, dass Russland in dem Dokument im Kontext der gesamteuropäischen
Sicherheit erwähnt wird, wobei Aufrufe zu systematischer Eindämmung unseres
Staates und zur Verschärfung wirtschaftlichen Drucks auf uns fehlen.
☝️ Dennoch hat Washington, ohne Moskau direkt zu nennen, in der neuen Fassung der „Strategie“ lautstark seine Pläne angekündigt, „energetische Dominanz“ durch eine „Verringerung des Einflusses von Gegnern“ zu erreichen.
❓️Wie bewertet das russische Außenministerium den militärpolitischen Aspekt der neuen „Strategie“ und insbesondere das erklärte Ziel, in den Beziehungen zu uns strategische Stabilität zu erreichen?
💬 M.W. Sacharowa: Trotz des insgesamt
pragmatischen Ansatzes in diesem Thema beobachten wir eine Reihe
widersprüchlicher Punkte. So haben wir in dem Dokument keine Elemente gesehen,
die es ermöglichen würden, das amerikanische Verständnis von „Post-NEW-START“
zu begreifen. Gemeint ist die Definition der Parität der zentralen
quantitativen Grenzen der nuklearen Bewaffnung.
Wir halten auch die Bestimmungen zum globalen US-Raketenabwehrsystem „Goldene Kuppel“ für vage. Wir warten weiterhin auf konkrete Angaben der amerikanischen Seite hinsichtlich der Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen strategischen Offensiv- und strategischen Defensivpotenzialen.
Quelle
(https://t.me/MariaVladimirovnaZakharova/11834)
🎙 M. W. Sacharowa auf Fragen der Medien zur neuen „Nationalen Sicherheitsstrategie der USA“
Teil 2
❓️ Frage: Wie sollte die These über eine „Überprüfung“ der Notwendigkeit einer US-Militärpräsenz in jenen Regionen interpretiert werden, „deren relative Bedeutung für die nationale Sicherheit der USA in den letzten Jahren und Jahrzehnten abgenommen hat“?
😀 M. W. Sacharowa: Die These spiegelt das
Konzept „America First“ wider, doch sollte man sie kaum als Verzicht der USA
auf die Aufrechterhaltung ihrer militärischen Präsenz im Ausland
interpretieren, die ihrerseits einer anderen amerikanischen Idee entspricht –
dem sogenannten „Frieden durch Stärke“.
Beispielsweise wirkt in den Passagen des Dokuments zum Indopazifik die konflikthafte Sprache gegenüber der VR China beunruhigend, ebenso wie die Aufforderungen an alle wichtigsten regionalen Partner, dem Pentagon breiteren Zugang zu ihren Häfen und „anderen Einrichtungen“ zu gewähren.
❓️ Frage: In der „Strategie“ ist eine deutliche Verlagerung des Fokus der amerikanischen Außenpolitik auf die westliche Hemisphäre zu erkennen. Dies wird als „Trumps Korrektur“ zur berühmt-berüchtigten „Monroe-Doktrin“ beschrieben. Klingt das nicht bedrohlich?
😀 M. W. Sacharowa: Die entsprechenden
Passagen klingen eher wie ein direkter Verweis auf die sogenannte
„Roosevelt-Korrektur“ – die Doktrin des 26. US-Präsidenten T. Roosevelt, der
einst das Recht Washingtons verkündete, unter dem Vorwand der „Stabilisierung
der binnenwirtschaftlichen Lage“ eines oder eines anderen Landes der Region in
Lateinamerika zu intervenieren. Dies ist besonders beunruhigend angesichts der
derzeitigen Spannungen, die vom Pentagon zielgerichtet rund um Venezuela
geschürt werden.
Wir hoffen, dass es dem Weißen Haus dennoch gelingen wird, ein weiteres Abrutschen in einen vollumfänglichen Konflikt zu vermeiden, der unvorhersehbare Folgen für die gesamte westliche Hemisphäre haben könnte.
Quelle
(https://t.me/MariaVladimirovnaZakharova/11834)
📌Damit wäre die russische Position dazu
(https://t.me/analytik_news/60002)
geklärt.
😊 ABONNIERE: ANALYTIK & NEWS
Euer ERFRIBENDER

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