Montag, 24. Mai 2021

Das Krankheits-Gewitter

 Das Krankheits-Gewitter


MyKosmos, [24.05.21 15:42]

[Forwarded from Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971)]

März 1950

Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971)

 

 

Das Krankheits-Gewitter

 

Wer hat nicht schon die Entstehung eines Gewitters beobachtet? Den klarblauen Himmel sehen wir zunächst sich leicht verschleiern, die Schleier ballen sich zu Wolken zusammen, die Wolken verdichten sich zu Regentropfen und Hagelkörnern. Auf der Erde herrscht drückende Hitze und Schwüle, die Menschen fühlen sich beengt, beklemmt und behindert, bis der Blitz die Spannung zwischen Himmel und Erde löst und Sturm und Regen die lastende Schwüle hinwegfegen. Die reine kühle Luft nach einem Gewitter, das kräftig herunter kam, ist eine Wohltat für den Menschen und regt ihn zu neuem Schaffen an.

 

Auch Krankheiten sind reinigende Gewitter. Egoismus und Genussucht haben uns zu Fehlern in der Lebensweise verleitet. Wir haben uns in den Städten und Berufsräumen von den Kraftquellen der Natur, von Sonne, Licht und Luft abgesondert, die unseren Körpersäften jene basisch-alkalischen Kräfte zuführen, die wir zur Neutralisierung der Stoffwechselsäuren so notwendig brauchen. Wir haben in der Ernährung den entwerteten Nahrungsmitteln, tierischem Eiweiß, Feinmehlspeisen, Süßigkeiten, Konserven, den Vorzug gegeben, statt vorwiegend zu derbem Vollkornbrot, zu Gemüse, Obst und Kartoffeln zu greifen. Dadurch wurden Blut und Säfte mit Säuregiften überladen, in unseren Geweben haben sich Giftschlacken abgelagert, die in Fäulnis und Gärung übergehen und in unserem Leib eine Hitze und Schwüle erzeugen, die ebenso auf unserer Entschlussfreudigkeit und Schaffenskraft lastet, wie die Schwüle vor einem Gewitter. Wie oft haben wir geseufzt: "Was ist das nur, was mich so bedrückt? Wenn es doch herauskäme!“

 

Und es kommt heraus - als Krankheitsgewitter! Wie sich die Gaswolken am Himmel zu Regentropfen verdichten, so schlagen sich die Gärungsgase und Hitzedämpfe in irgendeinem Organ nieder und verursachen dort eine Entzündung. Die meisten Krankheiten beginnen mit Hitze und Fieber als eine „ALLgemeinkrankheit", sie ergreifen erst im zweiten Stadium ein Organ, um eine Hals-, Lungen- oder Nierenentzündung hervorzurufen. In die schwüle Gärungsatmosphäre im Innern des Körpers hat der Blitz eingeschlagen, es brennt!

 

Im Feuer der Entzündung werden nun die Gilt- und Schlackenstoffe umgeschmolzen zu ausscheidungsfähigen Produkten wie Schweiß, Schleim oder Eiter, und in diesen Ausscheidungen kriechen die Giftstoffe aus dem Körper hinaus. Die Krankheit wirkt befreiend wie ein reinigendes Gewitter. Sie fegt die inneren Lasten, die auf Stimmung und Arbeitskraft drückten, hinweg, reinigt Blut, Säfte und Gewebe von Giften und Schlacken und lässt uns mit neuen Kräften in den Lebenskampf gehen. Die Krankheit? Nicht jede Krankheit, aber die naturgemäß behandelte und gut ausgeheilte Krankheit.

 

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                               Euer ERFRIBENDER

 

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