Sonntag, 2. Januar 2022

Das Sechs-Euro Geschehnis

 Das Sechs-Euro Geschehnis 


Ich hatte gerade meinen Einkauf in den Kassenautomaten ohne Zwischenfälle eingegeben gehabt, tippte am Display auf „Bezahlen“, wählte wie gewohnt die Barzahlung und griff nach meiner Brieftasche. Oweh, ich stellte fest, dass das, was ich gefühlt hatte, der im Etui befindliche digitale Fotoapparat war. Von Geld keine Spur. 

Meine Gedanken ratterten alle Möglichkeiten durch und ich stellte fest, dass ich meine Brieftasche an diesem Tag zuhause liegen gelassen hatte. Sogleich wendete ich mich an die diensthabende Fachkraft und erklärte ihr meine Lage. 

Erste Frage: „Ist das Geld vielleicht noch im Auto?“ Das konnte ich verneinen und fragte: „Wie lösen wir das denn jetzt?“ 

Da geschah das Unerwartete: zwischen uns schob sich von links ein Kopf und fragte: „Was macht das denn aus hier?“ Ich sagte: „ Sechs Euro“, worauf ich wie vorbereitet einen Zehner in die Hand gedrückt bekam. „Bitte sehr, das passt schon“, und weg war der unbekannte Gönner. 

Ich war ob des Geschehnisses wie vom Blitz getroffen und konnte nach einer Schrecksekunde gerade mal ein etwas hilfloses „Danke“ nachrufen. Das hatte sich am 30. Dezember 2021 zugetragen, kurz vor Jahreswechsel, mit einer durch den Jahresabschluss und wegen der seit über einem Jahr bestehende Bedingungen und der für 2022 in Aussicht gestellten Entwicklungen sicherlich unter Druck stehenden Bevölkerung. 

Emotionen kommen hoch, jetzt, da ich das schreibe. Emotion der Dankbarkeit, dass ich das erfahren habe dürfen, Freude über das, was mir gezeigt wurde: Es ist jemand da, ich bin nicht alleine, jemand wacht. Es hat jemand offene Sinne in einer Zeit in der es scheinbar nur um das eigene Vorankommen und Trennung geht. Ich stelle diese unerwartete Erfahrung hiermit dem kollektiven Bewusstsein zur Verfügung. Es ist so einfach und für die Helfenden womöglich nicht einmal der Rede wert. 

Aus dem Hintergrund der derzeitigen Lage der Menschheit stufe ich das Erlebte als Triumph über alles Diskreditierende und Spaltende ein. Alle uns bisher auferlegten Inhalte und Systeme vermögen nicht zu verhindern, das Menschen Handlungsbedarf erkennen und spontan korrigierend eingreifen. 

Das war und ist das Fundament fruchtbaren Zusammenlebens und das wird es immer bleiben. Des Menschen ureigenste Resonanz mit Harmonie und Gemeinschaftssinn lässt jene Kräfte beschämt erblassen, die seit Menschengedenken Zwietracht gesät gehabt hatten. 

Dem Unbekannten wünsche ich nun allen Segen, mögen dich diese Zeilen eines Tages erreichen. Weiter so und wisse, auch du bist nicht alleine.

In Dankbarkeit Harald 

Dieser Erlebnisbericht, ist mir von einem Leser meines Blogs zugesandt worden!

 

                           Euer ERFRIBENDER

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