Wie die geistige Welt
durch mich
einem Kind das Leben rettete
ProVisions
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15.05.2023
/ Oliver Wittwer / PDF
SpiritualitätPersönlich
"Ich
will da hinunter an den Fluss", sagte ich zu meiner Frau, als wir vor ein
paar Jahren oben an der Kante der Verdonschlucht standen, und tief unten in der
Schlucht badende Menschen erblickten. Normalerweise beraten wir gemeinsam,
wohin wir als nächste gehen. Doch dieses Mal war dieser Wunsch so stark, dass
ich darauf bestand und dahin drängte. Also fuhren wir die kurvenreiche Strecke
hinunter, bis wir den Parkplatz in der Nähe der besagten Stelle gefunden
hatten.
Wir
erkundeten den Fluss nach geeigneten Badestellen. Ich war sehr bald happy und
wollte an der gefundenen Stelle baden. Meiner Frau jedoch schien
irgendetwas an der Stelle nicht zu gefallen. Also suchten wir weiter. Und immer
wieder wiederholte sich dieses Spiel. Ich begriff es nicht, denn die Badestellen
waren meiner Ansicht nach perfekt: ruhig, wenig bis kaum andere Menschen, sowie
schöne Becken. So landeten wir schliesslich ca. hundert Meter weiter oben. Doch
dort hatte es massenhaft Leute und keine Becken. Mittlerweile war ich
richtig schlecht gelaunt und wollte einfach mal meine Ruhe. So überquerte ich
die flache Stelle beim Fluss und ging auf die gegenüberliegende Sandbank. Dort
beobachtete ich das Treiben der anderen Menschen.
Irgendwann
bemerkte ich eine Frau und einen Mann, die nervös ins Wasser schauten und mit
den Händen fuchtelten. Sie riefen immer wieder einen Namen. Alle anderen
Leute waren mit baden, chillen und anderen Tätigkeiten beschäftigt. Ich
versuchte zu verstehen, was los war. Dann sah ich orangefarbige
Schwimmflügel für Kleinkinder ohne Kind auf der Wasserfläche schwimmen. Langsam
verstand ich die Situation: Das Kind dieser beiden Eltern musste vom Wasser
verschluckt worden sein und sie versuchten verzweifelt, es zu finden.
In so
Situationen gibt es keine Filmmusik, die einem anzeigt, dass bald eine
dramatische Wendung in der Story zu erwarten ist. Daher vergehen oft Minuten,
bis andere Menschen überhaupt realisieren, was los ist. Ich rief dem Mann zu
und fragte ihn, wo er das Kind zuletzt gesehen hätte. Er zeigt auf die Stelle,
wo sich das Wasser verengte und mit starker Strömung an einem Felsen
vorbeifloss. Ich frage den Mann, ob das Kind noch da sei, und er
bestätigte, dass er es beim Vorbeischwimmen gespürt hätte.
Denn
zuvor war der Vater mehrere Male panisch an diesem Stein vorbeigeschwommen,
konnte sich aber wegen der starken Strömung nicht festhalten und
kam immer erst wieder viel weiter unten zum Stillstand. Ich
analysierte die Situation und die Gefahren durch die Strömung, denn ich
bin ein guter Schwimmer und ein exzellenter Freitaucher, der einiges an
Erfahrung mit Strömungen gesammelt hat. Und offensichtlich waren die Eltern
nicht besonnen genug, um in dieser angespannten Situation zielführend zu
handeln.
Also
entschloss ich mich, das Kind zu suchen, obwohl ein Risiko bestand, dass ich
weggezogen werden oder an einem Ast hängenbleiben könnte. Ich näherte mich
vorsichtig dem Stein und tauchte dann den Kopf unter Wasser. Während ich mich
am Stein festhielt, orientierte ich mich unter Wasser und suchte nach
dem Kind.
Und da
sah ich es: Unter der Wasseroberfläche, an der engsten Stelle, war ein von
oberhalb der Wasserfläche nicht sichtbarer Baumstamm, und an diesem klammerte
sich das kleine Kind fest. Ich tastete mich vor und ergriff den kleinen Körper
mit meinem ganzen Arm um seinen Bauch. Es durfte auf keinen Fall davon
rutschen, denn dann wäre es weg.
Als ich
es an die Oberfläche gezogen hatte, war auch schon der Vater bei mir, und
zusammen zogen wir das Kind auf die nächste Sandbank, etwas oberhalb von dieser
gefährlichen Stelle. Das war ein ziemlicher Kraftakt für uns beide bei dieser
starken Strömung.
Das Kind
war bewusstlos. Der Vater reanimierte es, und es erbrach sich. Ich
beobachtete die Szene aus Distanz. Ein paar Minuten, vielleicht auch ein paar
Dutzend Minuten später, kam ein Hubschrauber und die Rettungssanitäter
kümmerten sich um das Kind.
Langsam
realisierte ich, was da gerade passiert war. Und die Szene und das Geschehene
bewegten mich sehr. Als wir den Schauplatz nach rund einer halben Stunde
verliessen, erkundigte ich mich bei einer Ärztin, die beim Hubschrauber auf dem
Parkplatz stand, wie es dem Kind ginge. Zuerst wollte sie es mir nicht sagen.
Erst als ich ihr erklärte, dass ich das Kind aus dem Wasser gezogen hatte,
meinte sie, dass es sich erholen würde.
Wieso
erzähle ich das alles? Ja, ich könnte mir auf die Schulter klopfen, dass ich so
gehandelt hatte. Doch was mich an dieser Geschichte so sehr berührt, ist
Folgendes: Im Nachhinein konnte ich klar erkennen, dass es nicht einfach Zufall
war, dass wir an diesem Tag dort an den Fluss gingen, und dass ich gerade in
diesem Moment an genau dieser Stelle stand. Denn mein klarer Wunsch, an dieser
Stelle baden zu wollen, die harzige Suche nach einer Badestelle - all das war
irgendwie seltsam und wie von Geisterhand gelenkt. Schon während dieser Suche
fiel mir das auf und ich hatte mich bereits da gefragt, was denn da los sei.
Und als ich die Fluss-Seite wechselte, weil ich meine Ruhe wollte, führte mich
das genau an die Stelle, wo das Unglück passieren sollte.
Mittlerweile
ist mir klar, dass ich von höherer Hand dahin beordert wurde. Die geistige Welt
wusste schon lange, dass das Kind im Fluss verschwinden würde, und dass es für
das Kind noch nicht Zeit war, von dieser Erde zu gehen. Sie wusste, dass ich
die Situation erfassen und mich entscheiden würde, ins Wasser zu
steigen, um das Kind zu suchen. Und so wurde ich genau dorthin geführt,
durfte Werkzeug sein und mich zur Verfügung stellen. Ein
"kleiner" Auftrag für mich, damit dieses kleine Kind weiterleben
und seinen Seelenplan erfüllen kann.
Euer ERFRIBENDER