Montag, 3. Mai 2021

Zu Tränen gerührt..Es gibt SIE noch, Menschen mit HERZ!

 Zu Tränen gerührt..

Es gibt SIE noch, 

Menschen mit HERZ!


Hans Fritzmann, [03.05.21 16:01]

[Forwarded from 💜🌻Mein Sein🌻💜 (💜Na🌻Dine💜)]

Ich wurde als Taxifahrer zu einer Adresse bestellt und wie gewöhnlich hupte ich als ich ankam. Doch kein Fahrgast erschien. Es sollte die letzte Fahrt für den Tag sein. Es wäre leicht gewesen,  wieder wegzufahren. Dennoch parkte ich den Wagen und ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft, hörte ich eine alte Dame mit gebrechlicher Stimme sagen “Bitte, einen Moment noch!”.

 

Es verging eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Ihre gesamte Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem Film der 1940-er Jahre. Durch die offene Tür sah die Wohnung aus, als hätte hier lange niemand gelebt. Die Wohnung war fast komplett leer.

 

“Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen Koffer zum Wagen?” bat sie und deutete auf einen kleinen Koffer. Ich nahm ihn und packte ihn in den Kofferraum. Dann ging ich zurück zur alten Dame, um ihr zum Auto helfen. Wir gingen gemeinsam zum Taxi. Sie bedankte sich für meine Hilfe. Es sei nicht der Rede wert, antwortete ich. Ich behandele meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich auch meine Mutter behandeln würde! “Oh, sie sind wirklich ein vorbildlicher junger Mann.” erwiderte sie.

 

Im Taxi gab sie mir die Adresse, gefolgt von der Frage, ob wir durch die Innenstadt fahren könnten.

“Nun, das ist aber nicht der kürzeste Weg, eher ein Umweg.” erwiderte ich.

“Oh, ich bin nicht in Eile. Ich bin auf dem Weg in ein Hospiz”, sagte sie

 

“Ein Hospiz?” Dort werden doch Menschen beim Sterben begleitet. Ich betrachtete die alte Dame noch einmal.

“Ich hinterlasse keine Familie” fuhr sie sanft fort. “Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr lange zu leben.”

 

Ich schaltete das Taxameter aus. “Welchen Weg soll ich nehmen?” fragte ich. Und fuhr mit der alten Dame für die nächsten zwei Stunden einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel, in dem sie einst gearbeitet hatte. Wir fuhren an viele Orten. Sie zeigte das Haus, in dem sie und ihr verstorbener Mann gelebt hatten, als sie noch “ein junges, wildes Paar” waren. Sie zeigte mir ein Möbelhaus, das früher “ein angesagter Schuppen” zum Tanzen war. Als Mädchen habe sie dort das Tanzbein geschwungen.

 

An manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich langsam zu fahren. Sie sagte dann nichts. Sie schaute einfach aus dem Fenster und schien mit ihren Gedanken noch einmal auf eine Reise zu gehen.

 

“Ich bin müde” sagte die alte Dame plötzlich. “Jetzt können wir zum Ziel fahren.” Schweigend fuhren wir zur Adresse, die sie mir gegeben hatte. Das Hospiz hatte ich mir größer vorgestellt. Mit seiner Einfahrt wirkte es eher wie ein kleines freundliches Ferienhaus. Es stürmten jedoch sofort zwei Pfleger aus dem Haus, die – kaum hatte angehalten – die Autotüre öffneten. Sie schienen besorgt. Und während die alte Dame im Rollstuhl Platz nahm, trug ich ihren Koffer zum Eingang des Hospiz. “Wie viel bekommen sie für die Fahrt?” fragte sie, während sie in der Handtasche kramte. “Nichts” sagte ich. “Aber Sie müssen doch als Taxifahrer ihren Lebensunterhalt verdienen“, widersprach sie. “Es gibt noch andere Passagiere” erwiderte ich mit einem Lächeln.

 

Und ohne nachzudenken, umarmte ich die alte Dame. Sie hielt mich an sich. “Sie haben einer alten Frau auf ihren letzten Metern noch ein klein wenig Freude und Glück geschenkt. Danke!” sagte sie mit glasigen Augen zu mir. Ich drückte ihre Hand und ging bewegt. Hinter mir schloss sich die Tür des Hospiz. Es klang für mich wie der Abschluss eines Lebens. Ich fuhr einfach ziellos durch die Straßen – ohne Fahrgäste, versunken in meinen Gedanken. Ich wollte weder reden, noch jemanden sehen. Was wäre gewesen, wenn die Frau an einen unfreundlichen und mies gelaunten Taxifahrer geraten wäre, der nur schnell seine Schicht beenden wollte? Was, wenn ich die Fahrt nicht angenommen hätte, wenn ich nach dem ersten Hupen gefahren wäre? Wenn ich an diese Fahrt zurück denke, weiß ich, dass ich noch niemals etwas Wichtigeres im Leben getan habe.

'Netzfund - bearbeitet'

 

@Mein_Sein

 

                              Euer ERFRIBENDER

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen