Könnte aus
meiner Kindheit (1945)
stammen...
Bleib Stark 🤜🤛, [27.05.2022 15:50]
Wer sich über
mich ärgert, sollte immer bedenken, welch schlimme Kindheit ich hatte: Ich
hatte kein Handy und kein Internet. Zur Schule und zurück musste ich zu Fuß. Ich
wurde nicht tagtäglich mit dem Auto zur Schule gefahren und dort wieder
abgeholt. Dies habe ich wohl nur mit viel Glück überlebt. Zum Spielen stand uns
kein zehnfach TÜV-geprüfter Spielplatz zur Verfügung, wo unter der Schaukel
eine Gummidämmmatte war, damit wir uns auch ja nicht zu Tode stürzten, wenn wir
zu blöd zum Schaukeln waren. Wir mussten im Feld spielen, zwischen Kühen,
Stacheldrähten und Hecken, kletterten auf ungesicherte Bäume und wir liefen
durch den Bach. Und wenn wir dabei auf die Schnauze flogen, dann heilte das
meist von selbst, ohne dass man uns in Sagrotan oder sonstwas badete und sofort
wegen jedem Fliegenschiss zum Arzt schleppte oder die Lehrerin vor Gericht
verklagte. Wir waren so arm, wir konnten uns nicht mal eine Laktoseintoleranz
oder Glutenunverträglichkeit leisten. Geschweige denn einen Doppelnamen wie
Jaime Pascal oder Kevin Micol oder Falco Nathan. Unsere Eltern mussten uns noch
mit einem normalen Namen ansprechen. Das ging aber auch, denn sie sahen uns ja
auch häufig genug, weil es keine Ganztagesbetreuung in der Schule gab und wir
nicht nur zum Abendessen und Schlafen zu Hause waren. Selbst die Ernährung
ihrer Kinder mussten die Eltern noch selbst übernehmen. Da gab es haufenweise Mütter,
die das historische Ritual des Kochens noch beherrschten und auch durchführten!
Dass wir das alles einigermaßen überstanden haben, grenzt schon an einem Wunder.
Heute ist das alles zum Glück ja gar nicht mehr vorstellbar! Wer so
aufgewachsen ist wie ich, der muss ja zwangsläufig einen Schaden davontragen
haben.
Also habt Nachsicht mit mir.
@politische_bildersprueche
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Euer ERFRIBENDER
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